
Zitat von
Cruithne
Du hast immer noch nicht Begriffen, dass das, was in Syrien und jetzt in der Ukraine stattgefundne hat, keine "normale" Revolution war, sondern eine neue Art von Stellvertreterkrieg. Früher haben die USA Länder direkt militärisch plattgemacht (Afghanistan, Irak), mittlerweile sind sie vorsichtiger geworden, weil sie erstens vor der Weltöffentlichkeit nicht als die wahren Kriegstreiber bloßgestellt worden wollen und weil die amerikanische Regierung mittlerweile daran scheitert, der amerikanischen Bevölkerung neue Angriffskriege schmackhaft zu machen. Was machen sie also stattdessen?!
In Syrien haben sie radikale Islamisten und Söldner bewaffnet und finanziert, damit sie einen Bürgerkrieg anzetteln, der ein militärisches Eingreifen (Stichwort: Giftgas) unvermeidbar macht. Dummerweise hatte Putin was dagegen, deshalb konnte Obama seine Pläne nicht durchführen. In der Ukraine wurden dagegen Neonazis mit fünf Milliarden Euro engagiert, damit sie den (im Gegenteil zu ihnen) demokratisch gewählten Präsidenten Janukowitsch wegputschen.
Dummerweise hat Putin aber wieder was dagegen, dass der Westen sich einfach so mal eben die Ukraine einverleibt, weil Russland keinen Bock auf Nato-Raketen 400 km vor Moskau hat, weil ein NATO-Beitritt der Ukraine das Ende der Schwarazmeerflotte bedeuten würde, weil über die Krim wichtigte Pipelines aus dem kaspischen Meer laufen, weil es in der Ukraine seltene Erden, riesige landwirtschaftlich nutzbare Flächen (Stichwort: Monsanto) und Erdgas (Stichwort: Fracking) gibt und weil die Ukraine historisch schon immer ein Teil Russlands gewesen ist.
Was macht Putin also? Er wendet quasi genau dieselbe Strategie wie die USA an, indem er Söldner in die Ukraine einschleust, die die Oppositionellen dort bewaffnen und dafür Sorgen, dass es im Osten brennt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Putin die Ostukraine deshalb destabilisiert, weil sie an Russland angeschllossen werden soll, oder ob er Reformen erzwingen will, die die Ukraine föderalistischer machen und einen NATO-Beitritt verhindern.
Fakt ist aber, dass es sich in allen drei Fällen - bei den Rebellen in Syrien, auf dem Maidan und in der Ostukraine - nicht einfach nur um pazifistische Demokratie- und Freiheitsliebende handelt, sondern um (a) Salafisten, (b) Neonazis und (c) patriotische Russen, die keine Lust haben, von Faschisten unterdrückt zu werden. Allerdings sind mir patriotische Russen wesentlich sympathischer als Islamisten und Faschisten, ich hoffe das kannst du verstehen.
Ich bin, was Syrien betrifft, auf keinen Fall Pro Assad, aber auf jeden Fall pro Putin, weil Russland in den letzten 30 Jahren nur selten Kriege geführt hat und wenn doch, dann nur deshalb, weil die NATO sich mal wieder bis nach Moskau ausbreiten wollte (Stichwort Georgien). Die USA haben dagegen innerhalb der letzten 10 Jahre folgende Länder in Brand gesetzt: Irak, Afghanistan, Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Venezuela, Pakistan (Drohnen), [eingie andere, die ich vergessen habe], Ukraine. Die USA sind die größte Bedrohung für den Weltfrieden.