Die Ukraine hat inmitten der Unruhen im Osten des Landes die Festnahme einer bewaffneten russischen „Agentin“ gemeldet, die mehrere Demonstranten angeschossen haben soll. Der ukrainische Geheimdienst SBU erklärte heute, die 22-jährige Verdächtige Maria Koleda sei im Süden der Ukraine festgenommen worden.
Dort sei sie im Auftrag des russischen Geheimdiensts unterwegs gewesen, um die Situation im Land zu destabilisieren. Sie sei im Besitz einer eigentlich nicht tödlichen Pistole gewesen, die so modifiziert worden sei, dass sie scharfe Munition abfeuern könne.
Nach SBU-Angaben sagte die Frau selbst aus, bei Zusammenstößen in der südlichen Stadt Mykolajiw zwischen prorussischen Demonstranten und Anhängern der neuen Regierung in Kiew durch Schüsse drei Menschen verletzt zu haben.
Laut SBU hatte sie schriftliche Anweisungen zur Ausbildung von Saboteuren bei sich und wollte eine 13-köpfige Saboteursgruppe in die östliche Stadt Donezk schicken, wo am Wochenende prorussische Demonstranten die Regionalverwaltung übernommen und die Unabhängigkeit von Kiew erklärt hatten.
Russische Medien berichteten, dass die junge Frau früher einer russischen Oppositionsgruppe angehört habe, bevor sie sich auf die Seite der Regierung geschlagen habe. Den Berichten zufolge war Koleda im Jahr 2008 mit der radikalen Gruppe Anderes Russland an einem Angriff auf das Außenministerium beteiligt. Mehrere Aktivisten sagten, die junge Frau sei dafür bekannt, öfter ihre Ansichten zu ändern.