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Thema: Krisenherd Ukraine (Dez. 2013 - Mai 2023)

  1. #16921
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Christliche Kreise in den USA sehnen den 3. WK und insbesondere einen Atom-Krieg herbei, weil sie in ihm das Jüngste Gericht vermuten und Wiederkunft des Herrn.

    ---


    Das ist Schuldgefuehl. Amerika bzw. seine Regime haben die
    Existenz auf die Vernichtung der Indianer Nordamerikas, der
    Sklavenhaltung, der Unterdrueckung und Ausbeutung anderer
    Laender auf dieser Welt ausgebaut.

    Wenn man durch die Welt laeuft und skrupellos einen Konflikt
    oder Buergerkrieg nach dem anderen bis hin zu Weltkriegen
    anzettelt und danach auf den Bergen von Leichen, Truemmern,
    ueber der Not, dem Leid und Elend von Menschen die Fahne der
    " Freiheit " und " Menschrechte " hisst, kann das nicht dauerhaft
    gut gehen und das Image der USA ist nachhaltig im Eimer.

    Irgendwann sieht jeder Mensch auf der Welt welche haesslichen,
    schaebigen Verbecherfratzen, Voelkermoerder, Menschenschinder,
    Ausbeuter und Gierlappen als gemein-, volks- und weltschaedliche
    Kreaturen im Tarnkostuem der " Freiheit " und " Menschenrechte "
    verbergen. Das System Amerika vernichtet sich selbst und das ist
    der natuerliche Verlauf der Gerechtigkeit.

    Die Amerikaner sollten daher ihrem Drecksregime zeitnahe von
    innen heraus den Todesstoss verpassen und wenn dabei Hilfe oder
    Beratung noetig wird, werden Russland und China gern bei der
    Befreiung des Amerikanischen Volkes und der Welt vom Joch durch
    das Regime und System Amerika unterstuetzend aktiv taetig ein.
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! " (Sheriff von Nottingham)

    auf der Ignorier-Liste: autochthon, Blackbyrd, feige, Justiziar, MANFREDM, Soraya, Virtuel

  2. #16922
    spontan Benutzerbild von Herr B.
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Christliche Kreise in den USA sehnen den 3. WK und insbesondere einen Atom-Krieg herbei, weil sie in ihm das Jüngste Gericht vermuten und Wiederkunft des Herrn.

    ---
    Nein, sie sehnen ihn nicht. Sie prophezeien das nur.



  3. #16923
    Mitglied Benutzerbild von HansMaier.
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von tosh Beitrag anzeigen
    Auch wenn du in völliger Fehleinschätzung der Lage 4 x schreibst, die BRD führe Europa, ist es dennoch falsch.
    Jüngstes Beispiel: Deutschland wollte keine Sanktionen gegen Russland da wir wichtige wirtschaftliche Verbindungen haben - Merkel fügt sich, es gibt Sanktionen.
    Anderes Beispiel: Merkel kann Proteste und Sanktionen der EU gegen IsraHell nicht mehr verhindern.
    Hmm, ich würde mir wünschen, die Taube hätte recht. Und es gibt natürlich einen
    Unterschied zwischen offiziellen Bekundungen und der tatsächlichen Politik.
    Fakt ist, die EUdssr und den Teuro gibts nur noch, weil die BRD mitspielt.
    Spielt sie mit, weil wir tatsächlich nur von unfähigen und korrupten Amimarionetten
    beherrscht werden, oder ist das nur eine Fassade und es gibt ganz andere Pläne?
    Für mich macht die Amiagression in der Ukraine den Eindruck eines Spektakels.
    Die Amis sind wirtschaftlich und finanziell derart kaputt, daß sie sich diese
    agressive Politik, besonders gegenüber Russland und China, gar nicht leisten
    können. Die Amis können da nichts gewinnen, aber den Dollar verlieren.
    Sie sind in der Hand ihrer Bondholder. Wozu also machen die das?
    MfG
    H.Maier
    "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
    wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
    Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -

  4. #16924
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Es sind gerade die USA die sich dauernd beschweren dass die Europaeer, insbesondere DE, sich ihrer internationalen Verantwortung zu militaerischen Aktionen in Krisengebieten enthalten. So ist es in den hiesigen Medien. Was die Medien drueben in EU-Land wettern weiss ich nicht.

    Das muessen die Amerikaner nicht befuerchten. Die Russen weigern sich stur zu einer Vollmitgliedschaft, geschweige einer assozierten Mitgliedschaft. Wie immer bevorzugen sie es der eigene Herr im Hause zu sein. Auf Schmeicheleien aus Bruessel dazu wird es immer ein knurrendes "Njet" geben.

    An deren Machterhalt liegt mir weiter nichts. Fuer die Kanadier und Mexikaner ist die USA der einzige Markt, ohne welchen die Nordamerikanischen Wirtschaften zusammenbrechen wuerden. Kanada wuerde zusehends zum Agrarstaat revertieren, a la Neuseeland; Mexiko in noch groesseres Chaos. Darum auch die wirtschaftliche Bevormundung durch die USA. Obwohl es das NAFTA Freihandelsabkommen gibt, haben wir trotzdem keinen echten Freihandel [wie in Europa] mit den USA. Die Amerikaner pfluecken sich nur die schoensten Fruechte dadurch, das ist alles.

    Es ist nach der skrupellosen Vorgehensweise des US Regimes fast
    selbstverstaendlich das sie sich beschweren wenn NATO Laender
    nicht die Land Grabbing und Buergerkriegsaktionen der Verbrecher
    aus den USA unterstuetzen. Libyen ist das juengste Beispiel wo der
    Plan der USA funktioniert haben. Bei Syrien hat es nicht funktioniert
    und bei der Ukraine wird es ebenfalls nicht so laufen wie sich die
    Agressoren in den US vorgestellt haben.

    Die NATO wird seit 1991 nur noch von den USA dazu missbraucht
    damit die Raubueberfaelle des US Regimes nicht als Alleingaenge
    aussehen sondern vorwandlich ueber die NATO gedeckt werden, um
    die Weltoeffentlichkeit ueber die tatsaechlichen Absichten der USA
    Regierung zu taeuschen.

    Kissinger hat das als amerikansicher Patriot klar erkannt und sieht
    wie die Vorgehensweise des US Regimes immer mehr durchschaut
    wurde, was zu einem erheblichen Imageverlust der USA vor den
    Augen der gesamten Welt gefuehrt hat. Nur durch die Umsetzung
    der Vorschlaege von Kissinger kann die USA wieder an Ansehen und
    Image vor der Weltoeffentlichkeit gewinnen.

    Ein Nation die im Image weltweit fertig ist wird auch wirtschaftlich
    und machtpolitisch keine bedeutende Rolle mehr in der Welt haben.
    Der alte Haudegen Kissinger weiss das genau und das in den USA
    die Zeit fuer ein Umdenken bei der Regierung gekommen ist, das
    sich durch vernuenftiges, kooperatives und diplomatisches Einlenken,
    Entscheidungen und Handeln vor Weltoeffentlichkeit erkennbar auspraegt.
    Das Verhalten der US Regierung im Ukrainekkonflikt wird sich besonders
    stark auf die Zukunft der USA auswirken.


    Henry A. Kissinger: "Eine Dämonisierung Putins ist keine Politik"
    Vier Vorschläge für eine ausbalancierte Unzufriedenheit.


    "Verständnis für russische Geschichte und Psychologie zählt nicht gerade zu den Stärken von US-Entscheidungsträgern."

    Die öffentliche Debatte um die Ukraine dreht sich vor allem um das Thema Konfrontation. Aber wissen wir, auf was wir uns einlassen? Ich habe in meinem Leben vier Kriege erlebt, die mit großer Begeisterung und öffentlicher Unterstützung begonnen wurden. Bei allen wussten wir nicht, wie wir sie beenden sollten und aus dreien haben wir uns einseitig zurückgezogen. Der Test von Politik ist nicht wie sie beginnt, sondern wie sie endet.

    Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht die Ukraine an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein. Vielmehr sollte sie eine Brücke zwischen beiden Seiten darstellen.

    Was Russland und der Westen jetzt begreifen müssen

    Russland muss akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen.

    Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland nie ein beliebiges fremdes Land sein kann. Russlands Geschichte begann mit der Kiewer Rus. Von hier aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine war jahrhundertelang ein Bestandteil Russlands, und die Geschichte der Länder war schon vorher miteinander verknüpft. Einige der wichtigsten Schlachten um Russlands Freiheit – beginnend mit der Schlacht von Poltawa 1709 – wurden auf ukrainischem Boden geschlagen. Die Schwarzmeerflotte – Russlands Mittel zur Einflussnahme im Mittelmeerraum – ist langfristig in Sewastopol auf der Krim stationiert. Selbst so renommierte Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Joseph Brodsky betonten immer, dass die Ukraine ein integraler Bestandteil der russischen Geschichte, ja Russlands sei.

    Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht das Land an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein.

    Die Europäische Union muss verstehen, dass ihre bürokratische Zögerlichkeit und die Unterordnung der strategischen Dimension unter innenpolitische Erwägungen dazu beigetragen haben, dass aus Verhandlungen über das Verhältnis der Ukraine zu Europa eine Krise wurde. Außenpolitik ist die Kunst, Prioritäten zu setzen.

    Das entscheidende Element sind die Ukrainer selbst. Sie leben in einem Land mit komplexer Geschichte und mehrsprachigen Wurzeln. Der westliche Teil wurde 1939 in die Sowjetunion integriert, als Hitler und Stalin die Beute verteilten. Die Krim, deren Bevölkerung zu 60 Prozent aus Russen besteht, wurde erst 1954 Teil der Ukraine, als Nikita Chruschtschow, ein gebürtiger Ukrainer, das Gebiet an die Ukraine gab, als Teil der 300-Jahr-Feierlichkeiten eines Russischen Abkommens mit den Kosaken.

    Der Westen ist überwiegend katholischen, der Osten überwiegend russisch-orthodoxen Glaubens. Im Westen wird Ukrainisch, im Osten Russisch gesprochen. Jeder Versuch eines Teils der Ukraine, den anderen zu dominieren - so wie das bisher üblich war – würde langfristig zu einem Bürgerkrieg oder einer Spaltung führen. Die Behandlung der Ukraine als Teil einer Ost-West-Konfrontation würde für Jahrzehnte jede Aussicht zerstören, Russland und den Westen – vor allem Russland und Europa – in einem kooperativen internationalen System zusammenzubringen.

    Die Ukraine ist seit lediglich 23 Jahren unabhängig; davor war sie seit dem 14. Jahrhundert immer unter irgendeiner Form von Fremdherrschaft. Es überrascht nicht, dass ihre Führer die Kunst des Kompromisses nicht gelernt haben, und noch weniger die der historischen Perspektive. Die Politik der Ukraine nach der Unabhängigkeit zeigt, dass die Wurzel des Problems in den Versuchen ukrainischer Entscheidungsträger begründet liegt, widerspenstigen Teilen des Landes ihren Willen aufzuzwingen. Dies geschah erst durch die eine Fraktion, dann durch die andere.

    Das ist die Essenz des Konflikts zwischen Viktor Janukowitsch und seiner größten politischen Rivalin Julia Timoschenko. Die beiden repräsentieren zwei Flügel der Ukraine und sind bislang nicht willens gewesen, die Macht zu teilen. Eine kluge US-Politik würde sich jetzt darum bemühen, den beiden Teilen der Ukraine einen Weg aufzuzeigen, wie miteinander kooperiert werden kann. Dabei sollten wir uns um Versöhnung bemühen, und nicht um eine Dominanz einer der Fraktionen.

    Die Dämonisierung von Wladimir Putin ist keine Politik. Sie ist ein Alibi für die Abwesenheit von Politik.

    Russland, der Westen und am wenigsten die Gruppierungen in der Ukraine selbst haben bislang nicht nach diesem Prinzip gehandelt. Jeder Akteur hat die Situation nur verschlimmert. Russland ist nicht in der Lage, eine militärische Lösung herbeizuführen, ohne sich in einer Zeit zu isolieren, in der bereits jetzt zahlreiche seiner Grenzen prekär sind. Und für den Westen gilt: Die Dämonisierung von Wladimir Putin ist keine Politik. Sie ist ein Alibi für die Abwesenheit von Politik. Zugleich sollte Putin ungeachtet seiner Sorgen realisieren, dass eine Politik des militärischen Zwangs einen neuen Kalten Krieg zur Folge hätte.

    Die Vereinigten Staaten ihrerseits müssen vermeiden, Russland als einen Abweichler zu behandeln, dem geduldig von Washington etablierte Verhaltensregeln beigebracht werden müssen. Putin ist ein ernsthafter Stratege - auf Grundlage der russischen Geschichte. Verständnis für amerikanische Werte und US-Psychologie sind nicht gerade seine Stärke. Doch zugleich gilt auch, dass ein Verständnis für russische Geschichte und russische Psychologie nicht gerade zu den Stärken von US-Entscheidungsträgern zählt.

    Vier Vorschläge zur Lösung der Krise

    Auf allen Seiten sollte die politische Führung nun dazu zurückkehren, nach Ergebnissen zu suchen, anstatt sich in einen Wettbewerb der Posen gegenseitig zu überbieten. Hier sind meine Vorschläge für ein Ergebnis, das mit den Werten und Sicherheitsinteressen aller Seiten kompatibel wäre:

    Erstens:

    Die Ukraine sollte das Recht haben, ihre ökonomische und politische Assoziierung frei zu wählen. Auch mit Europa.

    Zweitens:

    Die Ukraine sollte nicht der NATO beitreten. Dies ist eine Position, die ich auch schon vor sieben Jahren einnahm, als das Thema das letzte Mal aufgekommen ist.

    Drittens:

    Die Ukraine sollte frei sein, jede Regierung zu bilden, die mit dem ausdrücklichen Willen des ukrainischen Volkes kompatibel ist. Eine kluge Führung in Kiew würde dann eine Politik der Versöhnung zwischen den verschiedenen Teilen des Landes umsetzen. International sollte die Ukraine dabei eine Position einnehmen, die etwa mit der von Finnland vergleichbar ist. Finnland lässt keinen Zweifel an seiner leidenschaftlichen Unabhängigkeit und kooperiert in den meisten Gebieten mit dem Westen, aber es vermeidet zugleich vorsichtig jede institutionelle Feindschaft mit Russland.


    Es geht jetzt nicht um absolute Zufriedenheit, sondern um ausbalancierte Unzufriedenheit.

    Viertens: Eine Annexion der Krim durch Russland ist mit den Regeln der bestehenden Weltordnung inkompatibel. Zugleich sollte es aber möglich sein, die Beziehungen der Krim zur Ukraine auf eine weniger belastete Grundlage zu stellen. Hierfür würde Russland die Souveränität der Ukraine über die Krim anerkennen. Zugleich sollte die Ukraine die Autonomie der Krim verstärken, und zwar in Wahlen, die unter Beteiligung von internationalen Beobachtern durchgeführt werden. In diesem Prozess müssten zugleich jegliche Zweideutigkeiten über den Status der Schwarzmeerflotte in Sewastopol bereinigt werden.

    Dies sind Prinzipien, keine Verschreibungen. Beobachter, die mit der Region vertraut sind, werden wissen, dass nicht alle für alle Parteien verdaulich sind. Doch es geht jetzt nicht um absolute Zufriedenheit, sondern um ausbalancierte Unzufriedenheit. Wenn es nicht gelingt, eine Lösung zu erzielen, die auf diesen oder vergleichbaren Elementen beruht, werden wir uns immer schneller auf eine Konfrontation zubewegen. Die Zeit dafür wird schnell genug kommen.


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    Geändert von ABAS (15.03.2014 um 21:10 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! " (Sheriff von Nottingham)

    auf der Ignorier-Liste: autochthon, Blackbyrd, feige, Justiziar, MANFREDM, Soraya, Virtuel

  5. #16925
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Herr B. Beitrag anzeigen
    Nein, sie sehnen ihn nicht. Sie prophezeien das nur.
    Und diese ganzen abrahamitischen Jünger würden alles dafür tun, dass ihre Prophezeiung wahr wird.....
    Der Libertärerklärbär sagt: Lasst uns das einzig wahre Gesetz niederschreiben und danach leben.
    Die goldene Regel (hier in der Postivform):
    "Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest!"
    http://www.ethik-werkstatt.de/Goldene_Regel.htm
    Wer sich nicht daran hält, verwirkt sich den Anspruch auf dieses Recht

  6. #16926
    FREIGEIST Benutzerbild von Ingeborg
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Vor den Unruhen in der Ukraine sicherten sich die Gruppe um Exxon Mobil, Royal Dutch Shell, OMV Rumänien und die staatliche ukrainische NAK Nadra Ukrainy die Rechte, Erdöl und Gas im Schwarzen Meer zu fördern. Die Gruppe plante, rund 735 Millionen Dollar zu investieren. Die zwei Bohrbrunnen sollten 80 Kilometer vor der ukrainischen Küste im Südwesten gebaut werden.

    Nun ist nicht einmal klar, ob die Regierung in Kiew überhaupt die Lizenzen für eine Öl- und Gasförderung im Schwarzen Meer vergeben kann.

    „Exxon und Shell sind jetzt in einer rechtlichen Grauzone“, sagte Chris Weafer von der russischen Wirtschaftsberatungsfirma Makro Advisory in Moskau. Sie verfolgten ein „Explorationsabkommen mit einer Regierung, die bald nicht mehr über die Gerichtsbarkeit in der Region verfügt“, so Weafer zu Bloomberg.

    Exxon sicherte sich die Rechte an dem Feld im ukrainischen Gewässer, nachdem die Firma im Jahr 2012 das sogenannte „Domino-Feld“ im benachbarten Rumänien entdeckte und auch dort den Zuschlag zur Förderung bekam. Exxon habe immer noch großes Interesse an einer Öl-Förderung im Schwarzen Meer, so der Konzern in der vergangenen Woche.

    Der größte Öl- und Gasproduzent Italiens, Eni, hat sich 2013 die Rechte gesichert, 1.400 Quadratkilometer vor der Ostküste der Krim nach Öl und Gas zu erkunden. CEO Paolo Scaroni sagte letzte Woche, er wisse nicht, wie sich die Situation auf der Krim auf die Lizenz auswirken würde.

    „Wir warten, ob sich die Lage normalisiert. Dann würde ich auf jeden Fall wieder in Kontakt mit den neuen Behörden treten“, so Scaroni zur CNN.

    An dieser Lizenz ist Eni mit 50 Prozent beteiligt Anteil, Electricite de France SA hält 5 Prozent, während die staatliche Unternehmen Vody Ukrainy und Chornomornaftogaz 35 Prozent beziehungsweise 10 Prozent halten.

    gefunden bei: [Links nur für registrierte Nutzer]

  7. #16927
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Die Petze Beitrag anzeigen
    Und diese ganzen abrahamitischen Jünger würden alles dafür tun, dass ihre Prophezeiung wahr wird.....
    Die Juenger schon. Aber nicht die Eliten. Nur die wenigsten Gangster lassen sich erschiessen, bloss weil sie den Banktresor nicht aufbekommen.

    Solange sie niemand aus ihrem festungsartigen Zuhause zerrt, haben sie ja immer noch Handlungsspielraum
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  8. #16928
    Kebab Remover Benutzerbild von Königstiger87
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von ArtAllm Beitrag anzeigen
    Nun, bevor 1991 gab es keinen Staat, der Ukraine hieß, es ging lediglich um die Änderung der administrativen Gliederung des Zarenreiches oder der UdSSR, und was man heute Ukraine nennt, hieß damals im Zarenreich "Kleines Russland" (малая Россия).

    Weder die russischen Zaren, noch die sowjetischen Diktatoren könnten voraussehen, dass es irgendwann einen richtigen Konflikt zwischen den "slawischen Brudervölkern" geben wird.

    Heute würden sich Stalin, Lenin und Chruschtschow im Mausoleum/Sarg drehen, wenn sie sehen könnten, was aus ihrem Projekt der "Völkerfreundschaft" geworden ist.
    Nun das war mir nicht bekannt. Damit verstehe ich dir russische Sicht der Dinge ein wenig besser.

  9. #16929
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Königstiger87 Beitrag anzeigen
    Nun das war mir nicht bekannt. Damit verstehe ich dir russische Sicht der Dinge ein wenig besser.
    Der nachfolgende Artikel traegt auch zur Verstaendniserweiterung
    fuer die Sichweise der Russen bei:

    Krimkrise: Die Schlafwandler des 21. Jahrhunderts
    Weshalb Russland und der Westen endlich in der gleichen Realität ankommen müssen.


    Zwei Präsidenten und ein gemeinsame Ziel fest im Blick. Und damals beim G8-Treffen war die Lage noch vergleichsweise entspannt.

    Wie tickt Russland? Auf diese Frage ist angeblich noch nie eine überzeugende Antwort gefunden worden. Weder im Zarenreich, noch in der Rätezeit. Und schon gar nicht für die Russische Föderation. Dabei ist die Klärung recht einfach und folgt folgendem simplen Dreisprung: Aus Gedanken folgen Worte und aus Worten folgen Taten. Nach diesem Schema haben sich seit einem Vierteljahrhundert die russische Außenpolitik und deren Rolle in der Weltpolitik entwickelt.

    Die verdammten und glorreichen 90er Jahre

    Erste Gedanken entwickelten sich in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Bekanntlich verliefen die für die westlichen Länder mit der Rückkehr der zentraleuropäischen Länder ins europäische Haus fast glorreich. Doch für Russland bedeutet diese Zeit die Verarbeitung des Zusammenbruchs der Sowjetunion, also die Niederlage im Kalten Krieg. Natürlich gab das im Kreml keiner offiziell zu. Die “Zeit der Wirren”, wie die Präsidentschaft Boris Jelzins in die russische Geschichte bisher eingegangen ist, wurde, so die heutige russische Lesart von seinem Nachfolger Wladimir Putin beendet. Auch in der Ära Putin denkt das Land über die russische Außenpolitik nach. Putin selber fasste das Ergebnis auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 in Worte zusammen, indem er die Nato-Osterweiterung heftig kritisierte, weil deren militärische Infrastruktur “bis an unsere Grenzen” heranreiche. 2008 folgten die ersten Taten in Georgien, sechs Jahre später in der Ukraine. Beide Länder waren einst geeint in der Sowjetunion, beide sind souveräne Staaten, die an Russland grenzen, beide wollen in die Nato.

    Thomas Friedman, ein bekannter Autor und Kolumnist der New York Times kritisierte die russische Führung unter Putin und Dmitrij Medwedew nach dem Georgienkrieg im August 2008. Doch er kritisierte zugleich die amerikanische Regierung unter Bill Clinton und dessen Politik gegenüber Russland in eben den neunziger Jahren.

    Für Friedman stellte sich die Lage so dar:

    „Wir erwarten von Euch Russen, dass Ihr Euch wie eine westliche Demokratie verhaltet, aber wir werden Euch behandeln als wäret Ihr weiterhin die Sowjetunion.“ Und er schloss mit den Worten: “Der Kalte Krieg ist für Euch vorbei, aber nicht für uns“.


    Dieses Gefühl hat die russischen Eliten nachhaltig geprägt. Und es findet Unterstützung in der Bevölkerung. Erst im 21. Jahrhundert sei man “von den Knien auferstanden”, so eine populäre Formulierung. Dieses unterschiedliche Verständnis der neunziger Jahre ist prägend für Russland. Auch wenn die Geschichte in Russland objektiv anders verlaufen ist, so muss man diese Interpretation ernst nehmen und sich damit auseinandersetzen. Denn es ist diese Analyse, auf deren Grundlage Russland Politik betreibt: Stabilität um jeden Preis. Und zwar nicht nur im eigenen Land sondern auch in den Anrainerstaaten. Als Begründung müssen die dort lebenden Russen herhalten, die es zu schützen gilt. Denn nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kehrten nicht allzu viele nach Russland zurück.

    Für westliche Beobachter scheint diese Politik wie aus einer anderen Zeit. So brandmarkte US-Außenminister John Kerry Putins Politik als Rückfall ins „19. Jahrhundert“. Doch Russlands Beharren auf dieser Interpretation im Zusammenhang mit seiner Größe und seinen militärischen Instrumenten, bedeutet für den Westen, damit umgehen und dies in Politikoptionen berücksichtigen zu müssen. Zu glauben, dass eine EU-Annäherung der sechs Länder der Östlichen Partnerschaft genauso reibungslos verläuft wie die EU-Osterweiterung, an dem ja mit den drei baltischen Staaten auch ehemalige Sowjetrepubliken beteiligt waren, ist nur durch eines zu erklären: Eine Hybris, die sich aus den neunziger Jahren speist. Wir sind stark, auf der richtigen Seite der Geschichte und Russland ist schwach und auf der falschen Seite.

    Die Fehler des Westens wiederholen sich


    Natürlich hatten und haben die Länder der Östlichen Partnerschaft das Recht, sich ihre eigene Zukunft aufzubauen. Das hat Russland ja auch anerkannt. Aber als direkte oder mittelbare Nachbarn des größten Landes der Welt, das sich als Verlierer der geopolitischen Neuordnung Ende des 20. Jahrhunderts sieht, gelten neben den internationalen Vereinbarungen eben auch noch andere Faktoren. Sicher, man muss diese nicht mögen, schon gar nicht akzeptieren, aber einkalkulieren sollte man sie schon.

    Stattdessen laufen die westlichen Länder Gefahr, die Fehler, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit Russland gemacht worden sind, zu wiederholen. Auch dort waren die Erwartungen an den Westen riesig. Umso bitterer die Enttäuschung, als mit der Einführung des kapitalistischen Marktes und freier Wahlen kein Wohlstand einzog. Im Gegenteil, viele Menschen erlebten einen sozialen Notstand. Denn die Transformation entpuppte sich als “Massenplünderung der Sowjetzeit”, wie es der Princeton-Wissenschaftler Stephen Kotkin beschreibt, oder als “Verkauf des Jahrhunderts”, so der Titel des wohl besten Buches über die Zeit von der Financial Times Korrespondentin Chrystia Freeland. Und die Menschen bekamen eine „Secondhand-Zeit“, wie die belarussische Autorin Swetlana Alixejewitsch in ihrem gleichnamigen Buch so eindrücklich feststellt. Schuld daran, so die überwiegende Meinung, war nicht der Zusammenbruch des eigenen Landes, sondern die Folgen westlicher Reformen.

    In der Ukraine und anderen in der Region zu Reform bereiten Ländern könnte es zu ähnlichen Entwicklungen kommen. Also zunächst die große Euphorie und dann die Ernüchterung, sobald sich die Dividende nicht einstellt. Denn diese Länder haben bereits eine Transformation hinter sich. Ob sie imstande sind eine zweite durchzustehen, bleibt wünschenswert, ist jedoch keineswegs garantiert. Die EU-Osterweiterung II, die zunächst mit keiner Mitgliedschaft verbunden ist, könnte nur gelingen, sofern sie nicht en passant, sondern mit ganzer Kraft von den EU-Staaten und den entsprechenden Bewerberländern betrieben werden. Dafür ist nicht nur politischer Wille erforderlich, sondern ein finanzieller Gewaltakt, der der EU eigentlich kaum zuzutrauen ist.

    Deshalb sollten wir alles daran setzen, die so unterschiedlichen Analysen der 90er Jahre zumindest ansatzweise in Einklang zu bringen.


    Dabei gilt auch: Dieses Vorhaben wird ohne Russland nicht umzusetzen sein, weder politisch, noch wirtschaftlich. Auch hierüber mag man lamentieren. Doch die Ereignisse in der Ukraine zeigen deutlich, dass Moskau weder ausländische Kritik noch wirtschaftliche Nachteile, ja nicht einmal den Einsatz von Menschenleben scheut, um außenpolitisch stark zu agieren und die Schmach der 90er Jahre zumindest nachträglich vergessen zu machen.

    Diesen Willen haben wir bisher unterschätzt. Die Gründe sind bekannt. Deshalb sollten wir alles daran setzen, die so unterschiedlichen Analysen der 90er Jahre zumindest ansatzweise in Einklang zu bringen. Das wäre der Kern von Vertrauensbildung, der unbedingt notwendig ist. Sonst droht erneut eine Spaltung Europas.


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  10. #16930
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    Standard AW: Krisenherd Ukraine

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Die Juenger schon. Aber nicht die Eliten. Nur die wenigsten Gangster lassen sich erschiessen, bloss weil sie den Banktresor nicht aufbekommen.

    Solange sie niemand aus ihrem festungsartigen Zuhause zerrt, haben sie ja immer noch Handlungsspielraum
    Ich befürchte die Grenzen zwischen Anstifter, Propheten und evtl Nutznieser verfließen hier schwimmend.....
    Der Libertärerklärbär sagt: Lasst uns das einzig wahre Gesetz niederschreiben und danach leben.
    Die goldene Regel (hier in der Postivform):
    "Behandele andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest!"
    http://www.ethik-werkstatt.de/Goldene_Regel.htm
    Wer sich nicht daran hält, verwirkt sich den Anspruch auf dieses Recht

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