Der Verweis auf Russlands Atommacht-Status ist natürlich nicht falsch, allerdings wird dessen Gewicht durch zwei Faktoren merklich gemindert.
1. Ist ein Atomkrieg die ultimative Eskalation, von der hinreichend bekannt ist, dass sie nur Verlierer kennt. Maximal kann man darauf hoffen, dem Gegner nichts "schuldig zu bleiben", strategischer, taktischer oder gar ein "lebensreal greifbarer" Gewinn ist damit nicht zu machen.
2. Kann man - auch, wenn ich persönlich es nicht glaube - nicht ausschließen, dass das amerikanische "Raketen-Schild" wirklich funktioniert. Tut es das, ist es das Schlüsselelement zu einer atomaren Erstschlagsfähigkeit der USA unter Vermeidung der unter 1. aufgezählten Nachteile. Ist das der Fall, so stützt sich Russlands internationales Gewicht nur noch auf seine Konventionellen Waffen, und dann ist das strategische Vorfeld erst Recht von elementarer Bedeutung.
Wie man es dreht und wendet, ein Szenario, in dem Russland auf die Krim verzichten kann, ohne an Gewicht zu verlieren, kommt dabei nicht zu Stande.
Nachtrag: Freiheits- und Menschenrechte sind, so leid es mir tut, etwas für Sonntagsreden und Wahlkämpfe, nicht für die Realpolitik der "Großen". Die Tritt der Westen auch überall mit Füßen, wo es ihm dienlich scheint, und er es ohne Angst vor Konsequenzen kann.