Die Ukrainer werden schon noch merken, dass sie allseits nur Mittel zum Zweck waren/sind.Zitat von Arte Journal 14/12/13
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Inwiefern kontrollieren diese Oligarchen die Politik?
Sergei Leschenko: Sie kontrollieren alles. Auch die „Partei der Regionen“ von Janukowitsch. Akhmentov unterstützt aber auch die Partei Jatsenjuk (Vaterlandspartei, Anm. d. Red), denke ich. Es gibt von Zeit zu Zeit solche Gerüchte, die aber keiner belegen kann. Ich denke, dass Akhmetov das Risiko streuen will, und auch die Opposition teilweise unterstützt. Man sagt auch, dass Firtasch und Levotschnkin Vitaly Klitschko unterstützen. Das kann stimmen. Denn unter den Mitgliedern der Klitschko-Partei „Udar“ gibt es Leute, die mit dem Firtasch-Clan verbunden sind.
Aber die Oligarchen werden doch nicht damit einverstanden sein?!
Sergei Leschenko: Sie werden nicht einverstanden sein. Da wird die Opposition sich entscheiden müssen, ob ihr die Unterstützung der Oligarchen oder die des Volkes wichtiger ist. Noch halten sie zusammen, glaube ich. Ich denke, dass manche Oligarchen die Demonstranten vom Majdan-Platz insgeheimunterstützen.
Blauäugig wenn jemand meint, hier ginge es um das Wohl des ukrainischen Volkes.Zitat von Von Ulrich Rippert 11. Dezember 2013
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Der Besuch der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton in Kiew am Dienstag wurde von der bekannten Rhetorik über Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit begleitet. Sie wolle zwischen Regierung und Opposition vermitteln, hatte Ashton vor ihrer Abreise in Brüssel verlauten lassen. Doch in Wirklichkeit ging es in ihren Gesprächen um die Frage, wieweit die Demonstrationen der vergangenen Wochen dazu geführt haben, dass einige führende Oligarchen sich auf die Seite der EU stellen und damit auch die ukrainische Regierung zum Einlenken bewegen können.
Bevor die Winterkälte den Demonstranten in der Kiewer Innenstadt zu sehr zusetzt, will Ashton die Gelegenheit nutzen, um mit Präsident Viktor Janukowitsch, einflußreichen Wirtschaftsvertretern und den Regierungsgegnern um Boxweltmeister Vitali Klitschko einen Kompromiss im Interesse der EU und der USA zu finden. Zu diesem Zweck wird auch die stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland in der ukrainischen Hauptstadt erwartet.
Politik, Wirtschaft und das gesamte öffentliche Leben in der Ukraine werden von einer Handvoll steinreicher Oligarchen bestimmt. Während einige von ihnen, wie die Zechenbarone im Donezbecken und die energieabhängigen Chemiekonzerne, bisher eher an Moskau orientiert waren, standen Unternehmer in der West-Ukraine der EU näher. Doch weit wichtiger als die Frage Ost- oder Westorientierung ist für jeden dieser Oligarchen die Steigerung seines privaten Reichtums und politischen Einflusses.
Einige sehen in der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union die bessere Möglichkeit der Bereicherung. Das führte zu Spannungen in der Regierungspartei, als Präsident Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der EU im vergangenen Monat aufkündigte.