
Zitat von
cajadeahorros
Wir lesen Zeitung. Auch heute kann man wieder einige interessante Unterschiede beobachten.
The Economist, Blatt der UK-Falken, das bereits vor einem Jahr ganz offen die Bewaffnung der Rebellen "forderte", ungeachtet der von ihm zugegebenen Tatsache, daß Syrien nach Assad eine Gefahr für die Region und die syrische Bevölkerung sein wird, macht heute mit der schönen Schlagzeile auf: Hit him hard.
Fast schon sachlich neutral titelt dagegen BILD-online: Zieht Obama jetzt allein in den Krieg? Danach folgt alles, was der BILD-Leser wissen soll, nämlich daß in England das Unterhaus nicht mitziehen will und Merkel mit irgendwem telefoniert hat, Hauptaugenmerk aber korrekterweise auf Obama, der noch keine Entscheidung gefällt hat.
Für unsere Intellektuellen Links-Pazifisten, die niemals eine Waffe in die Hand nehmen würden, außer sie lesen in der Zeitung, daß man es darf, weil das ausersehene Opfer nämlich Nazi/Massenmörder/Viagravergewaltiger/Diktator ist, es sich also nicht um einen Krieg, sondern eine Friedensmission handelt, trägt die Frankfurter Rundschau heute dagegen mal wieder extrem dick auf: Wagt Obama den Alleingang in Syrien. Das erste Wort ist bereits Propaganda: Wo besteht das Wagnis für den Herren einer Militärmaschinerie, die mehr verschlingt als die Streitkräfte der nächsten 10 Länder zusammen, aus sicherer Entfernung ein praktisch wehrloses Land per Mausklick in Schutt und Asche zu legen? Oder ist es ein Wagnis, im Angesicht der Weltöffentlichkeit als Aggressor dazustehen? Nach den stinkenden Lügen, auf deren Basis der Irak vernichtet und insg. eine Million Iraker ermordet wurden, sollte man annehmen, daß Obama das so scheißegal ist wie seinen Vorgängern. Natürlich soll durch das "wagt" beim Leser angegeigt werden, das ganze hätte irgendwas mit Mut zu tun, den Obama haben müßte, um "das syrische Regime zu bestrafen". Wofür eigentlich? Für seine Existenz? Beweise? Die braucht ein menschenrechtsbesessener FR-Leser so wenig wie der Weltherr, der "zum Entschluß gekommen sei", daß Assad für einen nicht bewiesenen Angriff ungeklärter Urheberschaft verantwortlich sei, auch wenn er vom nicht bestätigten Angriff nichts gewußt habe.
„Aber wir müssen sicher sein, dass Länder, die internationale Normen brechen, dafür verantwortlich gemacht werden.“
Sagt der Herr der Nation, an deren Händen das Blut von einer Million Irakern klebt und die sich ganz offen anschickt, internationale Normen zu brechen, wie sie es bereits im Irak, in Jugoslawien und in Libyen getan hat.
Leider ist ein zweites Vietnam unmöglich.
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