
Zitat von
Conny
Marokko hat einen ausgezeichneten Schwanzlutscherkönig, der neben dem jordanischen König, wie kein anderer am Zipfel des Westens hängt und hervorragend pariert, von deren Hilfe abhängig und ohne politischen Einfluss ist. Ich kann es mir schon in Jordanien nicht vorstellen, aber Marokko halte ich für ausgeschlossen, dass da Islamisten an die Macht kommen, weil Marokko, ähnlich wie die Türkei, das Islamische Land ist, welches am ehesten an Europa grenzt. Der marokkanische König unterhält zudem nicht nur sehr enge Beziehungen zu den Saudis, sondern auch zur EU und den USA, richtet seine gesamte Politik nach deren Interessen aus. Weder die USA hat Interesse daran die Jihadisten in Marokko erstarken zu lassen, noch haben die Saudis, aus beschriebenen Gründen ein Interesse daran, ihre Jungs zum Kopfabschneiden nach Marokko zu schicken. Gegen Jordanien spricht nur, dass es nicht an die EU grenzt, ansonsten genau das selbe. Gaddafi hat in seinen letzten Jahren den saudischen König zweimal öffentlich regelrecht vorgeführt (alles auf youtube), mehr muss man über das Verhältnis wohl nicht sagen, die Assads waren schon immer gegen Saudi-Arabien und ein souveränes Ägypten wäre natürlicher Konkurrent Saudi-Arabiens um die politische Vormachtstellung in der Arabischen Welt.
Somit wäre Algerien tatsächlich in nächster Zeit die logische Konsequenz... die haben aber schon Anfang der 90er in etwa das durchgemacht, was Syrien heute durchmacht, mit dem Unterschied, dass die Islamisten dort, finanziert durch saudische Petro-Dollars, einen erstklassigen Wahlkampf führten und die unter internationaler Beobachtung stehenden Wahlen gewannen und selber Algerier waren. Die Algerier kennen ihre Pappenheimer zu genau, haben Erfahrung mit ihnen und scheinen nicht zuletzt auch deshalb besonders auf der Hut zu sein. Darüberhinaus dürfte es für diese Klientel gerade in Algerien besonders schwierig sein, sich unbeobachtet zu halbwegs irgendwas auch immer zu organisieren.