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Aus dieser Traditionslinie speist sich auch das heutige antischiitische Denken in der arabischen Welt. Dabei kam der Wahhabiya besondere Bedeutung zu, weil sie erstens die politische Kultur des saudischen Staates tief prägte und weil sie zweitens die wichtigste Wurzel des Salafismus ist, der mit finanzieller Unterstützung Saudi-Arabiens zur vielleicht dynamischsten religiösen Bewegung der arabischen Welt im letzten Jahrzehnt wurde. Die Wahhabiya, und damit auch das antischiitische Denken der Hanbaliten, wurde zur saudischen Staatsdoktrin. Die aufeinanderfolgenden saudischen Herrscher profitierten von der religiösen Legitimität, die ihnen das Bündnis mit den wahhabitischen Gelehrten verlieh. Zwar erschütterten immer wieder heftige Konflikte die Allianz zwischen Religion und Staat, doch erwiesen sich die Vorteile für beide Seiten als zu groß, um sie aufzukündigen.
Der tief verwurzelte wahhabitische Antischiismus in Saudi-Arabien ist der Hauptgrund dafür, dass die vor allem in der ölreichen Ostprovinz lebenden Schiiten zu Bürgern zweiter Klasse wurden. Zwar versucht der gegenwärtige König Abdullah immer wieder, die Schiiten durch versöhnliche Gesten zu gewinnen, doch jeglichen Reformen sind hier enge Grenzen gesetzt - die Furcht vor dem Widerstand der konservativen Wahhabiten ist zu groß.
Die Wahhabiya ist zudem die wichtigste Wurzel des Salafismus, einer religiös-politischen Bewegung, die seit den 1970er Jahren weite Teile der islamischen Welt erfasste. Als Salafisten werden heute all diejenigen Muslime bezeichnet, die versuchen, so zu leben wie die frühen Muslime im Mekka und Medina des 7. Jahrhunderts, und darauf abzielen, nach diesem Muster die islamische Idealgesellschaft zu schaffen. Ihnen gemein ist meist die Forderung nach der Durchsetzung der Scharia als notwendiger Bedingung gottgefälligen Lebens.
Und solchem Abschaum hilft der Westen in Wort und Tat !!