Doch wer trug daran die Schuld? Falls es diese Schneeball-Ereignisse gegeben hat, ist die Ursache der beiden jüngeren ein Geheimnis. "Für das älteste vor 2,3 Milliarden Jahren, das sage und schreibe 100 Millionen Jahre gedauert hat, glauben wir, dass das Leben selbst die Eiszeit ausgelöst hat", erklärt Joe Kirschvink, Geologieprofessor am California Institute of Technology und einer der Väter der Idee. Speziell die Cyanobakterien produzierten damals reichlich freien Sauerstoff, den sie in die Erdatmosphäre freisetzten. Ein neuer Mitspieler war da. Zuvor hatten jedoch andere Mikroben mehr als eine Milliarde Jahre lang dafür gesorgt, dass sich die Luft mit dem Treibhausgas Methan gefüllt hatte. Methan und Sauerstoff vertragen sich nicht - und so "verbrannte" das Methan zu Kohlendioxid. Kohlendioxid ist aber ein schwächeres Treibhausgas als Methan.
Doch die Erde braucht den Treibhauseffekt, um nicht einzufrieren. Ohne den natürlichen Heizeffekt von Kohlendioxid, Methan oder Wasserdampf läge die Durchschnittstemperatur heute bei -18 Grad, und damals strahlte die Sonne noch schwächer als heute. "Der Kohlendioxidgehalt allein reicht nicht aus, um die Temperaturen über dem Gefrierpunkt zu halten - und die Erde kippte in eine Eiszeit", so Kirschvink.
Dennoch ist CO2 offenbar der Schlüssel zum Ende der Eiszeit. Die Vulkane pumpten solche Mengen von Kohlendioxid in die Luft, dass schließlich ein galoppierender Treibhauseffekt die Erde wieder vom Eis befreite.