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Umfrageergebnis anzeigen: Soll Griechenland aus der Eurozone fliegen?

Teilnehmer
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Thema: Griechenland in der Krise / Sammelstrang

  1. #6681
    Bis auf weiteres abwesend Benutzerbild von Freikorps
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Mal sehen ob den Griechen überhaupt noch die Zeit bleibt um einen Volksentscheid zu starten.

    Die Entscheidung der großen Zentralbanken, Dollar-Liquidität zur Verfügung zu stellen, bedeutet: Diese Institutionen bereiten sich auf eine Pleite von Griechenland vor und wollen den Banken eine sanfte Landung ermöglichen. Damit ist besiegelt: Die Steuerzahler werden im Falle einer Pleite mehr oder weniger allein bezahlen.
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  2. #6682
    Freidenker Benutzerbild von tommy3333
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Zitat Zitat von Schaschlik Beitrag anzeigen
    Das Problem dabei ist: Griechenland hat keine nennenswerte Wirtschaft, die von einer starken Abwertung noch profitieren könnte. Und ein Ausstieg aus dem Euro wäre gleichbedeutend mit dem völligen Verlust der Kreditwürdigkeit. Folglich schlägt jede weitere Refinanzierung bestehender Schulden fehl und es muss kräftig abgeschrieben werden. Wieviel "Wert" bleibt denn von den Schulden noch übrig, wenn die Rückzahlung auf Jahrzehnte raus geschoben ist?
    Eine Abwertung würde aber dazu führen, dass der Kreditbedarf gemessen in EUR sinken würde. Ebenso der Investitionsbedarf ausl. Unternehmen. Für Touristen würden Griechenlandreisen billiger. Durch Investitionen kann die Wirtschaft ja wieder wachsen. Sie muss noch nicht mal exportorientiert sein, weil Griechenland eine starke Tourismusbranche hat, über die ausl. Geld ins Land kommt. Das viel größere Problem der Griechen ist aber ihr aufgeblasener Öffentl. Dienst und die vielen maroden Staatsunternehmen.

    Nur mit den richtigen wirtschaftlichen Weichenstellungen lässt sich das Problem lösen. Ein Euro-Ausstieg ist aber gerade kein Signal der Stabilität an die Wirtschaftsteilnehmer.
    Diese Stabilität haben wir doch jetzt schon nicht mehr. Schau Dir doch die Börsenkurse an - oder den Kurs des EUR zum CHF. Letzteren versucht die Schweizer Notenbank nun nachnunten bei 1,20 CHF einzufrieren.

    Der Weg des "Ausschleichens" aus dem Desaster wäre für alle Zeiten versperrt. Vergiss mal nicht, dass auch unsere Wirtschaft an diesem dünnen Faden hängt. Die aktuelle Strategie ist: wir bedienen die griech. Schulden bei uns selbst - nichts anderes passiert bei den Rettungspaketen - und sorgen dafür, dass die neuen Schulden langsamer wachsen/stoppen in Relation zur wirtschaftlichen Erholung. Mittelfristig bedeutet das zwar auch den Verlust unserer "Guthaben" in Griechenland aber hoffentlich nicht um den Preis des wirtschaftlichen Schocks, der uns selbst doch hart treffen würde. Überleg mal: das Geld ist so oder so verloren (ich glaube nicht wirklich an eine gute Konjunktur in Gr), warum sollten wir uns mit solchen Maßnahmen nun auch noch zusätzlich selbst schaden?
    Das sind lediglich vorgeschobene Gründe. Vor der Einführung des EUR war D auch schon ein sehr exportstarkes Land und auch schon "Exportweltmeister". Die Ausreden der angeblich eingesparten "Transaktionskosten" ziehen ebensowenig, denn Bezahlen tut immer der Käufer und nicht der Verkäufer. Das ist bei den TRransaktionskosten nicht anders, die wie ein Preiszuschlag behandelt werden. Folglich ist de Effekt der "eingesparten" Transaktionskosten ein ansderer: Die Griechen sparen (jetzt) die Transaktionskosten, was die Exportpreise (für die Kunden) billiger macht und Nachfrage fördert. Die dt. Exportwirtschaft kann sich aber nicht auf ein Land verlassen, das kein Geld mehr hat, um seine Exporte zu bezahlen. In dieser Situation befindet sich Griechenland jetzt schon - trotz oder wegen des EUR.

    Selbstverständlich war das eine Polemik von mir. Und glaube nicht, dass Linke grundsätzlich immer nur bereit wären, Geld zu "verschenken". Das Problem ist bei dieser Sache einfach, dass man den Hahn nicht plötzlich zudrehen kann, ohne schwere Schäden zu hinterlassen. Das hat garnichts mit links oder rechts zu tun.
    Genau deswegen wäre ein Austritt Griechenlands aus der EUR-Zone besser für das gesamte Europa (inkl. für Griechenland).

    In der Schuldenfalle stecken wir doch knietief drin. Meinst Du den Banken gehörte das Geld, was sie Griechenland geliehen haben? Wenn die Zahlungen ausfallen, müssen die selbst massiv abschreiben, dann fällt ein Stein nach dem Anderen. Auch ein Gr mit eigener Währung wäre folglich auf das Wohlwollen der Geberländer angewiesen, um das Casino am Laufen zu halten.
    Wer sagt denn, dass bei einem Austritt aus der EUR-Zone mehr Zahlungen ausfallen müssen als bei einem Verbleiben? Was Du meinst, ist eine Insolvenz. Deren Wahrscheinlichkeit ist aber viel höher, wenn Griechenland in der EURO-Zone verbleibt, denn dann droht den anderen EUR-Ländern wirklich früher oder später das gleiche Finanzchaos wie Griechenland.

    Daher reduziert sich die Angelegenheit auf die Frage, ob wir die Schulden "Ausschleichen" wollen oder ob wir den Totalverlust sofort herbeiführen und damit einen fatalen Dominoeffekt in Kauf nehmen.

    Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist reine politische Kosmetik, wirtschaftl. gefährlich noch dazu, die eigentliche Problematik bleibt bestehen.
    Das Gegenteil ist der Fall. Mit dem EUR wird Griechenland kein Bein mehr hochbekommen und immer am europ. Tropf hängen - bei steigender Tendenz, weil zu jeder Schuldenaufnahme auch Zinsansprüche entstehen. In dieser Zeit kaufen Zentralbanken in Europa, wie die Bundesbank, die EZB o.a. das jetzt schon tun, Griechenlandanleihen, die nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt sind (für die dann in der Konsequenz der europ. Steuerzahler aufkommen muss) und pumpen Geld in einen Wirtschaftskreislauf, das durch wirtsch. Leistung nicht gedeckt ist. Das wiederum heizt die Inflation an und schwächt den EUR. Die Gasversoger kündigen jetzt schon wieder höhere Preise an, nachdem sie zwischendurch mal gefallen waren. Das wird u.a. mit Sprit, Heizöl u.ä. auch noch passieren - nur eine Frage der Zeit - insbes. sobald der USD sich wieder erholen wird. Andererseits wird Griechenlands Wirtsachaft durch die Abwertung des EUR auch keine Vorteile ggü. den europ. Nachbarn haben, solange es die gleiche Währung besitzt.

    Der griechischen Wirtschaft wird es mit dem EUR letztlich schlimmer ergehen als der ostdt. Wirtschaft 1990 nach Einführung der DM - mit dem Unterschied, dass der Rest Euopas weder gewillt noch in der Lage sind, für die Mittel aufzukommen, die Griechenland bräuchte, um aus siener Krise wieder herauszukommen (deswegen schlimmer).
    Geändert von tommy3333 (20.09.2011 um 17:22 Uhr)
    "Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
    "Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
    Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.

  3. #6683
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Zitat Zitat von Freikorps Beitrag anzeigen
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    Satz mit x, war wohl nix!
    Es war eine Falschmeldung, schade eigentlich....
    >>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<

  4. #6684
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Zitat Zitat von Bruddler Beitrag anzeigen
    Es war eine Falschmeldung, schade eigentlich....
    Gehen wir mal davon aus dass mit der Meldung die Szene getestet wird. Man will die Optionen austesten.

  5. #6685
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Düsteres Szenario

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    Die Rating-Agentur Fitch hält eine Insolvenz Griechenlands für unausweichlich: Daran führe kein Weg vorbei, erklären die Finanzexperten. Trotzdem halten sie es für wahrscheinlich, dass das hochverschuldete Land in der Euro-Zone bleibt - das Risiko eines Austritts sei viel zu groß. [Links nur für registrierte Nutzer]

  6. #6686
    ....oder 100$ zahlen! Benutzerbild von Geronimo
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    So langsam wird Fahrt aufgenommen:

    Knallharter Tiefschlag für Italien – und neuer Schock für Europa!

    Die Rating-Agentur Standard & Poor's hat Italiens Kreditwürdigkeit um eine Stufe herabgesetzt.

    Prompt rutschte der Euro heute deutlich ab.

    Die Bewertung der langfristigen Bonität wurde von A+ auf A korrigiert, die für die kurzfristige Kreditwürdigkeit von A-1+ auf A-1.
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    „Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
    Robert A. Heinlein „Starship Troopers“

  7. #6687
    AfD, was denn sonst ?! Benutzerbild von Bruddler
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    Standard AW: Griechenland erwägt Volksentscheid über Euro

    Zitat Zitat von SAMURAI Beitrag anzeigen
    Gehen wir mal davon aus dass mit der Meldung die Szene getestet wird. Man will die Optionen austesten.
    So wäre jedem geholfen und keiner muss sein Gesicht verlieren....wenn:
    Das griechische Volk entscheidet selbst über den Verbleib in der Währungsunion
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  8. #6688
    Mitglied Benutzerbild von Jürgen Meyer
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    Standard US Angriff auf den Euroraum: Nach Griechenland und Libyen wird Italien attackiert

    Von Jürgen Meyer

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    Spätestens seit der Pleite von Lehman Brothers im Jahre 2008 gilt der Neoliberalismus und die Ideologie vom freien Markt als gescheitert. Das waren keine 10 Jahre nach der deutschen Einheit und dem Zusammenbruch der DDR.
    Auch Erzkonservative flirten inzwischen mit dem Sozialismus und Staatsinterventionismus und der Staat soll sich demnach einmischen und mitmischen . Der auch von Neokonservativen geprägte Neoliberalismus aber lebt an den Finanzmärkten immer noch und er führt sein zerstörerisches Markttreiben fort. Er hat sich extrem stark im Finanzsystem eingenistet, so dass man seine Mechanismen und seine Vormachtstellung mit systemischen Banken auf dem Finantmarktsektor kaum noch wegregulieren kann.

    In den 80 er Jahren setzten selbst Neokonservative im Kalten Krieg auf Antikommunismus und auf völlige Deregulierung der Märkte sowie auf den Abbau jeder staatlichen Regulierbarkeit der Märkte.
    So kamen Ronald Reagan und Margaret Thatcher in den USA und in GB an die Macht. Der US-Präsident und die britische Premierministerin orientierten ihre Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik stark an einer besonders konsequenten Spielart des Neoliberalismus. Sie assoziierten den Begriff fast ausschließlich mit einem schlanken oder gar abstinenten Staat und einem möglichst absolut freien und privatisierten Markt. Grundlage waren die liberalen Konzepte von Milton Friedman oder Friedrich August von Hayek, die staatliche Eingriffe selbst in Konjunkturkrisen ablehnen.

    In den 80 er Jahren ergriff dieser "Freiheit über alles"-Gedanke sowie der Fetisch der Deregulierung mehr und mehr Besitz von der Finanzpolitik. 1986 erlaubte Thatcher britischen Banken den Einstieg ins Wertpapiergeschäft. 1999 hob der damalige US-Präsident Bill Clinton die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken auf. Und zum 1. Januar 2004 erlaubte der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) Hedgefonds in Deutschland das öffentliche Handeln und Zocken.
    Die Zeit der Zocker und Renditejäger hatte auch im Lande begonnen und die Realwirtschaft wurde aus der Sicht der Banken immer zweitrangiger, weil die Renditen deutlich niedriger waren und auch immer mehr betuchte Kunden mitzocken und richtig verdienen wollten. Die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Realwirtschaft war der Wirtschaft nicht mehr ertragreich genug. Massenarbeitslosigkeit und Schaffung von Billigjobs nahmen extrem zu.
    In den folgenden Jahren entstand an den deregulierten Märkten eine neue Art Kapitalismus: der Casino-Kapitalismus, der die Finanzmärkte immer stärker von den Gütermärkten und von der Realwirtschaft abkoppelte. Der Wert aller auf der Welt vorhandenen Güter und Dienstleistungen wird auf 63 Billionen Dollar geschätzt. Das Volumen aller Finanzderivate und Finanzmarktinstrumente auf rund 600 Billionen Dollar, also auf gut das Zehnfache. Hinzu kommen die Luftbuchungen im Finanzcasino.

    Der Dollarraum leidete zudem unter einer gigantischen Verschuldung des Staates wie der privaten Konsumenten, denen durch aggressive Werbungsstrategien in den Medien trotzdem immer mehr Kredite und Kaufzwangdenke eingeimpft wurden. Hinzu kommt ein gigantisches Haushaltsdefizit und ein riesiges Außenhandelsbilanzdefizit der US Wirtschaft, was auf mangelnde globale Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft und auf eine exzessive Kriegswirtschaft zurückzuführen ist .
    Der Euroraum orientierte sich weitgehend an den Vorgaben von den US-Finanzmärkten und der Wallstreet und deren Finanzmarktpraktiken.
    So leidet auch der Euroraum unter ähnlichen Problemen und an einer riesigen Verschuldungskrise, die sich schnell zu einer Bankenkrise und zu einer Rezession ausweiten kann .

    Der Euroraum wurde von den US Finanzoligarchen so immer deutlicher zu einem Konkurrenten an den Finanzmärkten und eine Schwächung des Euro ging oftmals mit einer Stärkung des Dollar einher, der seine Vormachtstellung als Weltleitwährung zu verlieren droht. .

    So kam es zu einem Geheimtreffen der US Finanzoligarchie und von Vertretern von Investmentbanken, Hedgefondmanagern und Vertretern von Ratingagenturen, die einen Geheim- Pakt gegen den Euro schmiedeten.

    Der Angriff wurde laut einem Bericht im Februar während einem Dinner in einer New Yorker Privatwohnung geplant.
    Als Auslöser der Spekulationswelle gegen den Euro gilt der US-Milliardär Steven A. Cohen.
    Die Spekulanten stürzten sich zunächst auf Griechenland und sie profitierten von der Krise der griechischen Volkswirtschaft und der dortigen Verschuldung des Staates.
    Jetzt hat eine mit US Investmentbanken eng verbandelte US Ratingagentur auch die Bonität Italiens von A + auf A herabgestuft. Damit wird nach Deutschland und Frankreich immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft im Euroraum attackiert und die Einschläge kommen immer näher.

    Die Gesamtverschuldung von Italien liegt bei 120 Prozent des BIP und das entspricht 1,9 Bio Euro. Im Vergleich dazu liegt die deutsche Verschuldung immerhin auch schon bei 83 Prozent des jählichen BIP. Die Refinanzierung via Staatsanleihen verteuert sich von 5,3 auf 5,6 Prozent für Papiere mit 10-Jahres-Laufzeit.
    EZB kaufte bereits italienische Staatsanleihen . Diese Zinserhöhung bietet jenen Spielraum, den die Zocker an den Finanzmärkten brauchen und für ihre Zockerei durch den Kauf von "Spreads" ausnutzen.
    Auch EU Rettungsschirme und der EFSF wird daran nichts ändern, weil zu der kontrollierenden Troika
    neben Europäischer Kommission auch die EZB und auch der von den USA kontrollierte IWF gehört.
    Wenn der IWF die Auszahlung von Tranchen verweigert, geht Griechenland in die Insolvenz und das Land wird handlungsunfähig.
    Das italienische Sparpaket war in den Augen der US Ratingagentur nicht ausreichend, Dabei wurde an dem Volumen der Einsparung von 54 Mrd. Euro durch Berlusconi garnichts geändert. Er verzichtete zwar auf eine angedachte Vermögenssteuer für die Superreichen aber dafür wollte er das Volk in der Breite durch eine entsprechende Mehrwertsteuererhöhung "beglücken", wie es sich für einen Konservativen im Dienste der italienischen Top-Wirtschaft gehört. .

    Und es gibt verschiedene Instrumente am immer noch deregulierten Finanzmarkt, die diese Attacke auf Italien und letztendlich auf den ganzen Euroraum ermöglichen. Leerverkäufe, Kreditausfallversicherungen (CDS) und das Handeln mit Spreads auf Zinsspannen auf Staatsanleihen im Euroraum gehören dazu.

    Ein Leerverkauf beziehungsweise ein «Short» auf eine Währung funktioniert so: Wettet ein Spekulant – zum Beispiel ein Hedge-Fund – gegen eine Währung wie den Euro, leiht er sich grosse Summen davon zum Beispiel über Bankkredite. Darauf verkauft er diese Euro gegen eine andere Währung, zum Beispiel den Dollar. Da dieses Geld dem Verkäufer nicht wirklich gehört, spricht man von einem Leerverkauf oder einer «Short Position». Diese Verkäufe alleine setzen den Euro schon unter Druck. Wertet der sich deutlich genug ab, kauft der Spekulant die Euros wieder zurück und bezahlt damit die Kredite wieder zurück. Dank der Abwertung hat er aber jetzt für seine Dollars mehr Euros erhalten, die er – abzüglich der Kreditkosten – als Gewinn verbuchen kann. Das grösste Risiko für Leerverkäufer ist ein Wertzuwachs der attackierten Währung. In diesem Fall kann der Verlust für den Spekulanten dramatisch ausfallen.
    Ein Leerverkauf auf ein Wertpapier wie zum Beispiel eine Staatsobligation oder auf Aktien funktioniert fast gleich. Der Unterschied besteht einzig darin, dass sich die Spekulanten in diesem Fall die Wertpapiere leihen und sie darauf ebenfalls in der Hoffnung verkaufen dass ihr Kurs genügend stark sinkt.

    Bei dem oben erwähnten Geheimtreffen der New Yorker Banker stand eine Wette auf einen stark fallenden Euro im Mittelpunkt der Überlegungen der Finanzmarktzocker und globalen Renditejäger.
    Dahinter steckt wohl auch die New Yorker Broker-Firma Monness, Crespi, Hardt. Diese Firma soll am 8. Februar bekannte Hedge-Fonds-Vertreter zu einem Abendessen in die besagte New Yorker Privatwohnung eingeladen haben. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die europäische Gemeinschaftswährung bereits deutlich gegenüber dem Dollar an Wert verloren hatte.

    Ein Geldgeber des dieses Hedge-Fonds von Multimilliardär Steven A. Cohen (SAC Capital Advisors) habe seine Kollegen an jenem Abend dazu gedrängt, auf einen weiteren Kursverlust zu setzen: Der Euro könne sogar die Parität zum Dollar erreichen. Weitere Gesandte waren Vetreter von Greenlight Capital, Soros Fund Management und dem Paulson Hedge-Fond gewesen.

    Die Idee wurde in der Finanzwelt und an den Börsen schnell verbreitet.
    Monness, Crespi, Hardt habe das engagierte Plädoyer des SAC-Manns dann in einer Studie zusammengefasst. Man rate angesichts der hohen Verschuldung europäischer Staaten auf Wetten gegen den Euro, heisst es darin. Diese Strategie habe sich dann laufend schnell weiter verbreitet. «Es gab viele Telefonate zu den Euro-Wetten und auch weitere Treffen», sagt Charles Gradante, Gründer der Hennessee Group. Beteiligt hätten sich grosse und kleinere Hedge-Fonds und auch europäische Banken und Versicherungen und natürlich auch Staatsfonds aus Dubai, Indonesien und Japan.

    Ein Leerverkauf beziehungsweise ein «Short» auf eine Währung funktioniert so: Wettet ein Spekulant – zum Beispiel ein Hedge-Fund – gegen eine Währung wie den Euro, leiht er sich grosse Summen davon zum Beispiel über Bankkredite. Darauf verkauft er diese Euro gegen eine andere Währung, zum Beispiel den Dollar. Da dieses Geld dem Verkäufer nicht wirklich gehört, spricht man von einem Leerverkauf oder einer «Short Position». Diese Verkäufe alleine setzen den Euro schon unter Druck. Wertet der sich deutlich genug ab, kauft der Spekulant die Euros wieder zurück und bezahlt damit die Kredite wieder zurück. Dank der Abwertung hat er aber jetzt für seine Dollars mehr Euros erhalten, die er – abzüglich der Kreditkosten – als Gewinn verbuchen kann. Das grösste Risiko für Leerverkäufer ist ein Wertzuwachs der attackierten Währung. In diesem Fall kann der Verlust für den Spekulanten dramatisch ausfallen.

    Ein Leerverkauf auf ein Wertpapier wie zum Beispiel eine Staatsobligation oder auf Aktien funktioniert fast gleich. Der Unterschied besteht einzig darin, dass sich die Spekulanten in diesem Fall die Wertpapiere leihen und sie darauf ebenfalls in der Hoffnung verkaufen dass ihr Kurs genügend stark sinkt.

    Im Zentrum der Wette auf den schwächelnden Euro steht laut «NZZ am Sonntag» die New Yorker Broker-Firma Monness, Crespi, Hardt. Diese Firma soll am 8. Februar bekannte Hedge-Funds-Vertreter zu einem Abendessen in einer New Yorker Privatwohnung eingeladen haben. Dies zu einem Zeitpunkt, als die europäische Gemeinschaftswährung bereits deutlich an Wert verloren hatte.

    Ein Geldgeber des des Hedge-Funds von Multimilliardär Steven A. Cohen (SAC Capital Advisors) habe seine Kollegen an jenem Abend dazu gedrängt, auf einen weiteren Kursverlust zu setzen: Der Euro könne sogar die Parität zum Dollar erreichen. Weitere seien Gesandte von Greenlight Capital, Soros Fund Management und dem Paulson Hedge-Fund vor Ort gewesen.



    Spekulationen auf «Spreads» von nationalen Staatsanleihen sind im Euroraum selber an dortigen Märkten noch wirkungsvoller:

    Doch Leerverkäufe gegen Währungen sind nur die simpelste Methode, wie aus der Not eines Landes Profit geschlagen werden kann und im Fall des Euro noch dazu eine unpräzise: Schliesslich umfasst die Gemeinschaftswährung auch stabilere Staaten als Griechenland. Die Probleme des Balkanlandes oder vom Italien können mit anderen Mitteln viel besser ausgenützt werden: In den Fokus sind sogenannte Spekulationen auf «Spreads» geraten – hier spekulieren Hedge-Funds oder Banken auf Unterschiede in den Bewertungen von Anleihen.

    Wetten sie darauf, dass die Ängste um Griechenland oder Italien zunehmen, werden Staatsanleihen von Griechenland oder Italien auch stärker an Wert verlieren als jene von Deutschland. Das bedeutet, dass der Renditeunterschied (der «Spread») zwischen griechischen oder italienischen und deutschen Anleihen zunimmt. Hedge-Funds machen sich das zunutze, indem sie die griechischen oder italienischen Anleihen leer verkaufen und das Geld in deutsche Anleihen investieren. Die Folge für Griechenland oder Italien: Die Anleihen geraten erst recht unter Druck und die Kosten für die Bedienung der Staatsschulden steigen an. Die Refinanzierung des Staates mit Staatsanleihen verteuert sich und somit auch der Schuldenberg.

    Profitieren von der Not von verschuldeten Staaten:

    Besonders beliebt unter Spekulanten ist allerdings ein noch komplexeres «Spread»-Geschäft, jenes zwischen gehandelten Kreditversicherungen (Credit Default Swaps CDS) und Staatsanleihen von Griechenland oder Italien. Laut verschiedenen Berichten sind hier eine Reihe grosser Hedge-Funds, aber auch Wallstreet-Banken wie Goldman Sachs u.a. involviert.

    CDS eigenen sich als Absicherung für jene, die Staatsanleihen halten. Denn die CDS garantieren eine Entschädigung, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls steigt und die Anleihe deshalb an Wert verliert. Daher steigt aber auch der Preis eines CDS, wenn die Ängste zunehmen.

    Damit eignen sich CDS genauso gut, um von Ängsten zu profitieren, wie Leerverkäufe von Staatsanleihen. Und auch diese Spekulation verschlimmert die Lage für die Griechen und Italiener : Die spekulativ verteuerten CDS erhöhen die Absicherungskosten und werden auf den Märkten als Signal für ein höheres Risiko eines Staatsbankrotts gesehen. Die Griechen und Italiener können ihre Staatspapiere so noch schlechter an Investoren bringen und müssen höhere Zinsen bieten.

    Diese "Versicherung" trägt zudem stark pervertierende Züge. Das Schlimmste an diesem Geschäft ist allerdings, dass die Spekulanten jedes Interesse haben, Ängste zu schüren – auch zur Lage in anderen Ländern mit ähnlichen Problemen: Denn wenn der Leidensdruck steigt, profitieren die Spekulanten am meisten. Im Zusammenhang mit der Kreditversicherungen durch CDS ist das besonders pervers: «Mit dem Instrument haben wir der Wallstreet einen grossen Anreiz gegeben, Häuser niederzubrennen», schrieb in einem Kommentar in der «Financial Times» der Anlagespezialist James Rickards.

    So geraten Investmentbanken und Ratingagentur wegen der Verquickung und zunehmenden Verflechtung im Blickfeld der US Justiz. Änderungen oder gar wirkliche Interventionen sind hier von der Justiz in den USA aber nicht zu erwarten.
    Sorgen wir also selber dafür, dass die US Finanzoligarchen nicht das Haus Europa abfackeln, denn das Feuer wurde längst gelegt.

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  9. #6689
    statt BILD Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: US Angriff auf den Euroraum: Nach Griechenland und Libyen wird Italien attackiert

    Ich bin leider über die ersten zwei Absätze bisher nicht hinausgekommen.

    Grund: Trotz aller guten Worte haben sich die Politiken Thatchers und Reagans nie an von Hayek und auch nicht sonderlich an Friedman orientiert;
    weder letztere noch erstere hielten etwas von einem "abstinenten Staat";
    faktisch stieg die Regulierungsdichte und -breite unter Reagan;
    und sind die Finanzmärkte nicht nur nicht "frei", sondern geradezu beispielhaft für Staatsinterventionismus.

    Wenn die Deutung der Zustände und Ereignisse so weit auseinandergeht, muss der Rest des Textes erstmal gegen andere Fäden zurückstehen.
    Ggf. komme ich drauf zurück.
    Aktueller Kalenderspruch, KW 49: Aus alldem ergibt sich, daB der Parlamentarismus nichts anderes ist als die Schau- und Theaterbühne, auf der Heuchelei und Materialismus sich entfalten konnen, um die herrschende Minuswelt zu stützen. (Kühnen, Lexikon der Neuen Front)

  10. #6690
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Standard AW: US Angriff auf den Euroraum: Nach Griechenland und Libyen wird Italien attackiert

    Zu dem ganzen Artikel kann man nur eines sagen: Spekulanten sind wie Aasgeier. Keine sympathischen Tiere, aber die Beute muß bereits tot sein. Und das ist der Euro wie auch die Finanzen aller Staaten. Und da ist nicht "der Markt" schuld, sondern diejenigen, die jetzt nach noch mehr Steuern plärren. Und "den Markt" dafür köpfen wollen, daß er die schlechte Nachricht überbracht hat.
    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

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