Richtig! Da ich selber aus einem grünen Beruf komme, ist mir das Thema "invasive Arten" steter Begleiter. Denn immer wieder müssen ehemalige Zierpflanzen aus den Sortimenten genommen werden, weil sie sich in der Natur als extrem ausbreitungswütig erwiesen haben und große Probleme verursachen.
Bekanntestes Beispiel ist sicher der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), der heute generalstabsmäßig bekämpft wird und v.a. wegen seiner Gefährlichkeit für den Menschen in den Medien thematisiert wurde.
Fast noch schlimmer ist allerdings der japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica), der mittlerweile an so manchem Gewässer, Straßen - oder Waldrand den einzig vorherrschenden Bewuchs bildet und sich mit seinen unverwüstlichen Rhizomen bis zu 30 cm tief in der Erde verschanzt!
Als "eingebürgert" gilt inzwischen die Kanadische Goldrute. Nicht, weil sie heute weniger Probleme verursachen würde, sondern weil man den Kampf inzwischen verloren gegeben hat. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor??
Ein witziges Beispiel aus meiner Zeit in den USA. Da war ich mal auf einem Vortrag eines Wasserbauingenieurs. Der sprach auch von den Problemen, die eingeschleppte Wasserpflanzen in den Gewässern verursachen. Zum Beispiel, weil sie die Schiffahrt behindern oder Kanäle und technische Einrichtungen verstopfen. Eine der dort besonders verhaßten Pflanzen ist die Wassernuß (Trapa natans). Sie steht in Deutschland unter strengem Schutz, hat auf der Roten Liste ihren Platz als stark gefährdete Art und ist vom Aussterben bedroht. In Amerika wird sie tonnenweise abgefischt und vernichtet. (Das darf man unsere Berufsgrünen wohl besser nicht lesen lassen...) Die Verwendung ist auch im Privatgarten streng verboten.
Wenn das nicht bizarr ist...
