Der UNO-Menschenrechtsrat, weltweit Verteidiger der Menschenrechte,  mit schockierenden Nachrichten. Nach gründlicher Untersuchung kam diese  
angesehene Institution zum Ergebnis, dass das Regime Muammar Gaddafis  sich Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht.  (Was für eine Überraschung....!!!)
  
 Mit Verlaub: wo war der Menschenrechtsrat, als es in den mehr als 40  Jahren zuvor darum ging, unschuldige Menschen zu schützen? Es entspricht  nicht Gaddafis Vergangenheit, dass er sich von einem demokratisch  gewählten Regierungschef zu einem Despoten hätte entwickeln können: er  kam durch einen Militärputsch an die Macht und ist seitdem einer der  schlimmsten Menschenrechtsverletzer.
  
 Nicht nur, dass der Menschenrechtsrat niemals während Gaddafis  Schreckensherrschaft seine Stimme erhob – Libyen wurde letztes Jahr  sogar als Mitglied in den Rat gewählt. Also saß Gaddafis Entsandter im  UNHRC und hat dort über die Menschenrechtslage in anderen Ländern  gesprochen, während der eigenen Regierung zuhause jedes Mittel recht  war, das Volk zu unterdrücken – Mord, Entführung, Folter.
  
 Während viele Medienvertreter ihre Mitschuld bei der Ignorierung von  Gaddafis Irrsinn nicht wahrhaben wollen, spricht Aurel Braun diese  Heuchelei an:
  
 
 Es war jedoch der Menschenrechtsrat, der das internationale Image  Libyens wie in einem absurden Theater Orwell’schen Zuschnitts  aufpolierte. Bei einer Tagung des Rates im November 2010 zum Beispiel  anlässlich einer regelmäßigen Überprüfung der Einhaltung der  Menschenrechte lobte ein Land nach dem anderen das Gaddafi-Regime für  seine Menschenrechtspolitik.
  
 Katar brachte seine Wertschätzung für Libyens Leistung auf dem Gebiet  der Menschenrechte zum Ausdruck. Der syrische Vertreter sprach [ohne  Ironie] von der einzigartigen Erfahrung mit der libyschen Demokratie und  der zunehmenden Weirentwicklung der Menschenrechte dort. Saudi-Arabien  lobte Libyens Bestreben zu „Förderung und Schutz der Menschenrechte“ in  höchsten Tönen. Nordkorea und Kuba anerkannten begeistert Libyens  Anstrengungen und dessen „bedeutende Erfolge“ in Menschenrechtsfragen.
  
 Kein Wunder, dass bei solch’ überschwänglichem Lob und Anerkennung  seitens der weltweit bedeutsamsten Menschenrechtsorganisation das  Gaddafi-Regime selbst moderate „Vorschläge“ zur Verbesserung der  Menschenrechtssituation im Land zurückwies.
 Ich vermute, dass der Menschenrechtsrat nicht genug Zeit hatte, über  Menschenrechtsverletzungen Libyens nachzudenken. Schließlich hat er eine  festgeschriebene Agenda, die bei jedem Treffen abgearbeitet wird,  nämlich die Verurteilung Israels.
  
 Das hinterfragt auch die anderen Untersuchungen des UNHRC – wie etwa die eigenen zum Goldstone Report.