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Umfrageergebnis anzeigen: Kann man in Hitler den Begründer Israels sehen?

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Thema: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

  1. #2181
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Hier hätten wir noch mal den Friedensengel Hitler im Zusammenhang. Man beachte Hitlers Garantien für die Existenz der Tschechoslowakei, die angesichts seiner vorherigen Befehle und Weisungen zur Zerstörung des Landes reine Makulatur sind.

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    Hitler will die Tschechoslowakei vernichten, sobald sich eine günstige Gelegenheit bietet

    1. Politische Voraussetzungen.

    Es liegt nicht in meiner Absicht, die Tschechoslowakei ohne Herausforderung schon in nächster Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen, es sei denn, daß eine unabwendbare Entwicklung der politischen Verhältnisse innerhalb der Tschechoslowakei dazu zwingt oder die politischen Ereignisse in Europa eine besonders günstige und vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit dazu schaffen.

    2. Politische Möglichkeiten für den Beginn der Aktion.

    Ein Überfall ohne geeigneten äußeren Anlaß und ohne genügende politische Rechtfertigung kommt mit Rücksicht auf die möglichen Folgen eines solchen Handelns in der jetzigen Lage nicht in Betracht. Die Aktion wird vielmehr ausgelöst werden entweder

    a) nach einer Zeit zunehmender diplomatischer Auseinandersetzungen, die mit militärischen Vorbereitungen verknüpft sind und die dazu genützt wird, die Kriegsschuld dem Gegner zuzuschieben. Aber auch eine solche dem Krieg vorausgehende Spannungszeit wird durch plötzliches, dem Zeitpunkt und dem Umfang nach möglichst überraschendes militärisches Handeln unserseits ihren Abschluß finden, oder

    b) durch blitzschnelles Handeln auf Grund eines ernsten Zwischenfalls, durch den Deutschland in unerträglicher Weise provoziert wird und wenigstens einem Teil der Weltöffentlichkeit gegenüber die moralische Berechtigung zu militärischen Maßnahmen gibt.

    Militärisch und politisch günstiger ist der Fall b.
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    Hitler präzisiert seine Vorstellungen, wie die Tschechoslowakei zu destabilisieren und zu zerschlagen ist und gibt konkrete Anweisungen an das Militär (hier nicht zitiert)

    1. Politische Voraussetzungen.

    Es ist mein unabänderlicher Entschluß, die Tschechoslowakei in absehbarer Zeit durch eine militärische Aktion zu zerschlagen. Den politisch und militärisch geeigneten Zeitpunkt abzuwarten oder herbeizuführen, ist Sache der politischen Führung.
    (...)
    b) Der Propagandakrieg muß einerseits die Tschechei durch Drohungen einschüchtern und ihre Widerstandskraft zermürben, andererseits den nationalen Volksgruppen Anweisungen zur Unterstützung des Waffenkrieges geben und die Neutralen in unsrem Sinne beeinflussen.
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    Hitler spekuliert über die möglichst gefahrlose "Aktion gegen die Tschechei"

    Als Nahziel steht die Lösung der tschechischen Frage aus eigenem freiem Entschluß im Vordergrund meiner politischen Absichten. Ich bin entschlossen, ab 1.10.38 jede günstige politische Gelegenheit zur Verwirklichung dieses Zieles auszunutzen.
    (...)
    Ich werde mich aber zur Aktion gegen die Tschechei nur entschließen, wenn ich, wie bei der Besetzung der entmilitarisierten Zone und beim Einmarsch in Österreich, der festen Überzeugung bin, daß Frankreich nicht marschiert und damit auch England nicht eingreift.
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    Hitler garantiert die Existenz der Rest-Tschechei nach Besetzung des Sudetenlandes:

    (...) daß ich dann am tschechischen Staat nicht mehr interessiert bin. Und das wird ihm garantiert! Wir wollen gar keine Tschechen!
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    Hitler schreibt Chamberlain, bezieht sich auf seine Rede im Sportpalast und wiederholt die Garantie für die Rest-Tschechei:

    Ich kann mich im übrigen darauf beschränken, auf meine gestrige Rede zu verweisen, in der ich eindeutig erklärt habe, daß ich jeden Zugriff auf das tschechische Gebiet ablehne und daß ich unter den von mir angegebenen Voraussetzungen sogar bereit bin, für den Restbestand der Tschechoslowakei eine förmliche Garantie zu übernehmen. Von einer Bedrohung der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei kann also nicht im entferntesten die Rede sein.
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    Hitler unterschreibt das Münchner Abkommen mit dem Zusatz, in dem die Existenz der Tschechoslowakei garantiert wird.

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    Hitler erlässt die Weisung zur Erledigung der Rest-Tschechei.


    Ach ja: Bei Schultze-Rhonhof nachschlagen lohnt sich in diesem Fall nicht. Die meisten dieser Dokumente erwähnt er nicht einmal, und was er erwähnt zitiert er - sagen wir mal - nicht ganz vollständig.

  2. #2182
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
    Hitler unterschreibt das Münchner Abkommen mit dem Zusatz, in dem die Existenz der Tschechoslowakei garantiert wird.
    Das ist seit gestern Deine vierte Quellenfälschung. So arbeiten die *Seriösen*. Gute Nacht!

  3. #2183
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    @Juergen: Auf jetzt! 3. Versuch!

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
    Bei den Franzosen mag es Hörensagen gewesen sein. Meine Quelle sind die Akten zur Auswärtigen Deutschen Politik
    Du meinst wohl eher die Akten des Nürnberger Tribunals...

    Die konnten nicht mal Uhrzeiten ordentlich fälschen. Du darfst uns gerne erklären wie man einen numerischen Wert falsch übersetzen kann.


    "Ich lese zuerst die Überschriften des Protokolls. In der englischen Vervielfältigung im Dokumentenbuch ist die angegebene Zeit falsch übersetzt. Es sollte heißen: 1.15 Uhr bis 2.15 Uhr:

    »Besprechung zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem tschechoslowakischen Staatspräsidenten Hacha in Anwesenheit des Reichsaußenministers von Ribbentrop und des tschechoslowakischen Außenministers Chvalkowsky in der Reichskanzlei am 15. März 1939, um 1.15 Uhr bis 2.15 Uhr.

    Weitere Anwesende waren: Generalfeldmarschall Göring, General Keitel, Staatssekretär von Weizsäcker, Staatsminister Meißner, Staatssekretär Dietrich, Legationsrat Hewel
    "

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    "Immediately on arrival, M. Hacha and his Minister, who were received with military honours, were taken to the Chancellery where Herr Hitler, Field-Marshal Goering, Herr von Ribbentrop and Herr Keppler were waiting for them. "

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    Ja wer war denn nun dabei?

    Tip für die Bewertung: Der angebliche Autor des Blattes Papier 2798-PS, US-118, Hewel, war zur Zeit des Prozesses schon tot, der konnte nichts mehr dazu aussagen. Und von den Franzosen wird er nicht aufgelistet als Anwesender... :]

  4. #2184
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Und noch eine Frage @Juergen: Warum hat Chamberlain so dreist gelogen und warum hat das niemand auf Seiten der Alliierten klargestellt?



    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Hiltler hat das Münchner Abkommen völkerrechtlich betrachtet nicht gebrochen.


    Und verlogen waren die Engländer.


    Premier's Danzig pledge to Poland - Jul 11, 1939:

    "VITAL STRATEGIC IMPORTANCE

    Britain’s position in the German-Polish dispute over the Free City of Danzig was the subject of a further statement by the Prime Minister in the House of Commons yesterday. Mr Chamberlain said: “I have previously stated that his Majesty’s Government are maintaining close contact with the Polish and French Governments on the question of Danzig.

    “I have nothing at present to add to the information which has already been given to the House about the local situation. But I may perhaps usefully review the elements of this question as they appear to his Majesty’s Government.

    “Racially, Danzig is, almost wholly, a German city, but the prosperity of its inhabitants depends to a very large extent upon Polish trade. The Vistula is Poland’s only waterway to the Baltic, and the port at its mouth is, therefore, of vital strategic and economic importance to her.

    “Another Power established in Danzig could, if it so desired, block Poland’s access to the sea
    and so exert an economic and military stranglehold upon her.
    "

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    Den Hafen von Danzig brauchten die Polen da schon lange nicht mehr, sie hatten nämlich einen weiteren in Gdingen. Chamberlains pathetische Rede vom abhängigen Polen war also völlig verlogen.


    Landkarte: [Links nur für registrierte Nutzer]


    "Bereits im Jahre 1933 übertraf der Güterumschlag über Gdingen (Gdynia) den des Danziger Hafens mit wirtschaftlich ernst zu nehmenden Folgen. Damit wäre zumindest das für die Stadt Danzig sehr gefährliche polnische Munitions-Depot auf der Westerplatte hinfällig geworden, welches von den Bürgern als permanente Bedrohung wahrgenommen wurde."

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    Gdingen: "Zwischen 1926 und 1938 wuchs die Bevölkerung im Zuge des Ausbaus zum polnischen „Tor zur Welt“ von wenigen Tausenden auf über 100.000 Menschen. Dabei errichtete die polnische Regierung einen Militärhafen; privatwirtschaftliche Investoren ließen parallel dazu einen Handelshafen entstehen. Die Mehrzahl der zugewanderten Menschen war polnischen und insbesondere kaschubischen Ursprungs."

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    Das kann Chamberlain kaum entgangen sein.

  5. #2185
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Das ist seit gestern Deine vierte Quellenfälschung. So arbeiten die *Seriösen*. Gute Nacht!
    Nein, die zusätzlichen Erklärungen zum Münchener Abkommen besagen ausdrücklich
    die Regelungen zur gemeinsamen Garantie des Bestandes der (Rest-) Tschechoslowakei.


    "Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der
    Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien
    ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben."


    "Die Regierungschefs der vier Mächte erklären, daß das Problem der
    polnischen und ungarischen Minderheiten in der Tschechoslowakei,
    sofern es nicht innerhalb von 3 Monaten durch eine Vereinbarung unter
    den betreffenden Regierungen geregelt wird, den Gegenstand einer
    weiteren Zusammenkunft der hier anwesenden Regierungschefs der vier
    Mächte bilden wird."

    eine weitere vertragliche Regelung wurde angestrebt und kein Einmarsch der Barbaren
    war vorgesehen.

    Der österreichische, katholische Volksschüler brach das Münchener Abkommen durch diesen Einmarsch.

    o.g. Zitate aus:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

  6. #2186
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    Nein, die zusätzlichen Erklärungen zum Münchener Abkommen besagen ausdrücklich die Regelungen zur gemeinsamen Garantie des Bestandes der (Rest-) Tschechoslowakei.
    Ja, wo ist denn die Regelung, sprich Garantie?

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    "Sobald die Frage der polnischen und ungarischen Minderheiten in der
    Tschechoslowakei geregelt ist, werden Deutschland und Italien
    ihrerseits der Tschechoslowakei eine Garantie geben."
    Das war nur die Absichtserklärung.

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    eine weitere vertragliche Regelung wurde angestrebt und kein Einmarsch der Barbaren war vorgesehen. Der österreichische, katholische Volksschüler brach das Münchener Abkommen durch diesen Einmarsch.
    Ohne Garantie kein Bruch des Münchner Abkommens! Sollte doch einleuchten? Chamberlain und Halifax haben's auch kapiert, weil es gar nicht schwer zu verstehen ist.

  7. #2187
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    eine weitere vertragliche Regelung wurde angestrebt und kein Einmarsch der Barbaren
    war vorgesehen.

    Der österreichische, katholische Volksschüler brach das Münchener Abkommen durch diesen Einmarsch.
    Bitte keine Dämonisierungen und Doppelmasstäbe!


    Ein Protektoratsvertrag passte damals völlig ins Bild. Wo ist das Problem?

    Protektorate waren damals noch üblich, Monaco ist bis heute immer noch eines.... :]


    "Französische Protektorate

    Fürstentum Monaco seit 1861, jedoch in neuerer Zeit mit außenpolitischen Sonderrechten (z. B. 1993 Beitritt zur UNO). Sultanat Marokko (französische Zone) 1912–56; Beylik Tunesien 1881–1956; Kambodscha 1863–1945/46 (unabhängig seit November 1953); Annam 1883–1945/46; Teilkönigreiche von Laos 1893–1945/46; das Saarprotektorat 1946–1957.
    "

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  8. #2188
    linksliberal Benutzerbild von blues
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Ja, wo ist denn die Regelung, sprich Garantie?



    Das war nur die Absichtserklärung.



    Ohne Garantie kein Bruch des Münchner Abkommens! Sollte doch einleuchten? Chamberlain und Halifax haben's auch kapiert, weil es gar nicht schwer zu verstehen ist.

    Was ist bitte hier (u. zum anderen o.g. Zitat) nicht zu verstehen:

    "...den Gegenstand einer
    weiteren Zusammenkunft der hier anwesenden Regierungschefs der vier
    Mächte bilden wird.""

    Was bedeutet dieser Punkt des Vertrages?
    Welcher Gegenstand ist gemeint ?
    Zu welchem Zweck dienten die zusätzlichen Erklärungen zum Münchener Abkommen?

    Das Recht zur Besetzung der restlichen Tschechoslowakei ?

  9. #2189
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Bitte keine Dämonisierungen und Doppelmasstäbe!
    Ein Protektoratsvertrag passte damals völlig ins Bild. Wo ist das Problem? Protektorate waren damals noch üblich, Monaco ist bis heute immer noch eines.... :]
    Das Thema Protektorat muß man sich im Zusammenhang anschauen:

    Britische Protektorate
    Khedivat Ägypten 1914–1922. Die ab 1885 im heutigen Nigeria unterworfenen Gebiete wurden 1899 in die Einheiten Nordnigeria- und Südnigeria-Protektorat zusammengefasst. Die Länder wurden im Sinne des „indirect rule“ von den traditionellen Herrschern verwaltet, unterstanden aber der Gesetzgebung des Generalgouverneurs und waren deshalb eher Kolonien als Protektorate. Dasselbe galt für den Norden der Kolonie Goldküste (heute Ghana), jedoch war das Königreich Ashanti 1935–1951 ein echtes Protektorat. Das Königreich Swasiland wurde 1894 Protektorat des Burenstaates Südafrikanische Republik (Transvaal), 1902–1968 britisches Protektorat. Weitere Protektorate waren Betschuanaland (heute Botswana) 1865–1966, Basutoland (Königreich Lesotho) 1868–1966, Sultanat Sansibar 1890–1963, Emirat Kuwait 1914–1961, Scheichtum Bahrain 1880–1971, Scheichtum Qatar 1916–1971, Golf-Scheichtümer (Piratenküste, Trucial Oman, heute Vereinigte Arabische Emirate) 1892–1971/72, Scheichtümer im Westlichen Aden-Protektorat und Hadramaut (heute zur Republik Jemen) 1849/1903–1967, indische Fürstenstaaten u. a. Sikkim (→ Indien) 18./19. Jh. bis 1947, die Föderierten Malaiischen Staaten (heute Teil von Malaysia) 19. Jh. bis 1957 und das Sultanat Brunei 1888–1984 sowie das Königreich Tonga 1900–1970

    Deutsche Protektorate
    Die sogenannten Deutschen Schutzgebiete Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia), Deutsch-Ostafrika (heute: Tansania, Ruanda, Burundi), Kamerun, Togoland (heute: Togo und der östlichste Teil Ghanas) sowie Deutsch-Neuguinea (heute: Teil von Papua-Neuguinea), Kiautschou und Deutsch-Samoa (heute: Samoa) waren bis zum Ersten Weltkrieg völkerrechtlich betrachtet Kolonien.

    Unter Bruch des Münchner Abkommens von 1938 wurde die damalige Tschechoslowakei ohne die bereits annektierten Gebiete des Sudetenlandes und der Slowakei, die als Erste Slowakische Republik ausgegliedert wurde, 1939 formal in das Protektorat Böhmen und Mähren umgewandelt. De facto war das Gebiet eher eine autonome Provinz des Deutschen Reiches.

    Französische Protektorate
    Fürstentum Monaco seit 1861, jedoch in neuerer Zeit mit außenpolitischen Sonderrechten (z. B. 1993 Beitritt zur UNO). Sultanat Marokko (französische Zone) 1912–56; Beylik Tunesien 1881–1956; Kambodscha 1863–1945/46 (unabhängig seit November 1953); Annam 1883–1945/46; Teilkönigreiche von Laos 1893–1945/46; das Saarprotektorat 1946–1957.

    Italienische Protektorate
    Abessinien 1935–1941, danach unabhängig

    Japanische Protektorate
    Groß-Korea 1905–1910; Kaiserreich Mandschukuo 1932–1945

    Österreichisch-Ungarische Protektorate

    Bosnien und Herzegowina (1878–1908)

    Russische Protektorate

    Khanat Buchara 1868–1920; Khanat Xiva 1873–1920; Tuwa 1914–1917

    Spanisches Protektorat
    Sultanat Spanisch-Marokko 1912–56/58; Monaco 1542–1641, danach an Frankreich

    US-amerikanische Protektorate
    Kuba 1906–1909; Dominikanische Republik 1916–1924. 1915 intervenierten die USA in Haiti. Sie hielten das Land bis 1934 besetzt und behandelten es faktisch wie ein Protektorat.

    Mandatsgebiete des Völkerbunds
    Selbst die A-Mandate des Völkerbunds – wie das Völkerbundsmandat für Palästina oder das Britische Mandat Mesopotamien (auf dem Gebiet des heutigen Irak) – waren keine Protektorate, weil sie keine Staaten aus eigenem Recht waren. Da sie aber zum Status selbstständiger Staaten hingeführt werden sollten, waren sie Protektoraten sehr ähnlich. Die B-Mandate waren faktisch Kolonien; die C-Mandate (z. B. das ehemalige Deutsch-Südwestafrika) wurden als Teile des Staatsgebiets der Mandatsmacht verwaltet.
    Internationale Protektorate [Bearbeiten]

    Territorien, die unter der Souveränität einer internationalen Organisation stehen.
    Der Begriff findet heute Anwendung auf folgende Gebiete: Bosnien, Kosovo (umstritten), Afghanistan (zeitweise), Irak (zeitweise). Es ist umstritten, unter welchen Umständen von einem internationalen Protektorat gesprochen werden kann bzw. wann nicht mehr von einem Protektorat gesprochen werden kann. Eine Hilfskonstruktion könnte lauten: Ein Territorium ist so lange als Protektorat zu betrachten, wie es ohne die internationale Gemeinschaft nicht für die Aufrechterhaltung staatlicher Souveränität sorgen kann. Die hohe internationale Präsenz erzeugt in den Protektoraten oft ökonomische Prozesse und Strukturen, die denen von Rentenökonomien gleichen (Dauderstädt/Schildberg 2006).

  10. #2190
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    Was bedeutet dieser Punkt des Vertrages?
    Daß es keine Garantie gibt.

    Zitat Zitat von blues Beitrag anzeigen
    Das Recht zur Besetzung der restlichen Tschechoslowakei ?
    Exakt! Das heißt, Hitlers Einmarsch in Prag war kein Bruch des Münchner Abkommens.

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