Ja eben, zum Zeitpunkt dieser Meldung war es den Bergungsmannschaften nur möglich die als Leichen zu erkennenden Toten zu registrieren, die a, offen im Stadtgebiet herumlagen oder b, aus noch zugänglichen Kellern geborgen werden konnten.
Nicht berücksicht wurden aber Leichenteile, die Vermißten/ Verschütteten, Bestattungen auf eigene Faust durch Angehörige.
Der Unterschied zu Hamburg- Gommorha ist in Dresden, dass nicht mehr im Krieg eine weitgehende Trümmerberäumung und damit die Möglichkeit einer möglichst vollzähligen Opferauflistung möglich war, sondern dass die Bergungsversuche in Dresden 2 Zielsetzungen hatten: 1. Bergen und Beseitigen der zugänglichen Leichen via Massenverbrennungen 2. Keine Anstalten der Trümmerbeseitigung, ja Erklärung der Altstadt zum Sperrgebiet, was bis 1946 aufrechterhalten wurde.
In keiner anderen Stadt wurden Bombenopfer durch KZ Wachmannschaften auf Schienenrosten verbrannt. Kein etablierter Historiker hat sich je die Frage gestellt, warum beim langen Zeitraum dieser Maßnahme, nur eine zahlenmäßig so geringe Zahl von Personen verbrannt worden sein soll und welche Rückschlüsse dies umgekehrt auf das Verhältnis zur Verfügung stehende Zeit, mutmaßlich kremierte KZ Insassen außerhalb des Reichsgebietes bedeudeuten würde.
Das Vorgehen auf dem Altmarkt, das Fotografierverbot, die Sperrgebietserklärung, alles wegen angeblich "akuter Seuchengefahr", mitten im kalten Februar (die Hamburg- Operation Gommorrha mit der offiziell doppelten Totenzahl wie Dresden, fand mitten im Hochsommer statt und es wurde nicht so seitens der NS- Führung reagiert wie in Dresden, bezüglich Opferumgang), läßt für mich eigentlich nur den Schluß zu, dass dies nicht das Verhalten einer Führung ist, die an einer hochgerechneten Opferzahl Interesse hätte, sondern viel mehr Angst vor einem Kippen der Stimmung innerhalb der Bevölkerung, zuungunsten der NS Führung, gerade wo das Reichsgebiet unter dem permanenten Druck der feindlichen Übermacht stand.