Nach 1944 sind vernünftige Gründe schwer zu erkennen, deutsche Städte zu bombardieren um militärischer Vorteile willen. Nach meiner Meinung wurden die Bombardierungen anfang 1945 fortgesetzt nicht wegen eines militärischen Zwecks, sondern weil diese gewaltige Bomberflotte einfach da war und keiner wusste, wozu sonst. Und weil Deutschland den Krieg fortsetzte entschied man, dass es undenkbar sei, die Bomber einfach am Boden zu lassen. Niemand hatte den strickten militärishcen oder moralischen Willen, Stopp zu sagen.
[...]
Da ist ein sehr bezeichnender Satz in den Instruktionen vom Bombercommand an die Schwadronen, die ich bei den Recherchen für mein Buch gefunden habe. Da sind zunächst alle Gründe aufgeführt, warum Bombercommand Dresden angreifen wollte.
- weil die Stadt ein Kommunikationszentrum war
- weil sie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für die Ostfront war
aber es endet mit dem meiner Meinung nach verräterischen Satz:
"
Und außerdem wurde das Ziel ausgesucht, um den Russen zu zeigen, wozu Bombercommand fähig ist."
Welche komplexen militärischen, diplomatischen und politischen Diskussionen dem Angriff auch vorraus gegangen sein mögen, ich glaube er war vor allem als Demonstration an der Ostfront gedacht, um zu zeigen, was Bombercommand leisten kann.