Defizit-Kosmetik
Griechenland zahlte 300 Millionen Dollar an Goldman Sachs
Wall-Street-Banker sind an der katastrophalen Schuldenkrise Griechenlands in großem Stil beteiligt. Vor neun Jahren schon half Goldman Sachs dem maroden Land, Milliardenschulden zu verbergen - für ein stattliches Entgelt, wie die "New York Times" berichtet.
Wie der Taschenspielertrick zur vermeintlichen Geldvermehrung tatsächlich ablief, berichtete DER SPIEGEL bereits vergangene Woche: Statt Griechenland einen offiziellen Kredit zu geben, nutzten die Banker ein spezielles Finanzinstrument, einen sogenannten Cross-Currency-Swap. Mit derartigen Instrumenten werden in Fremdwährungen aufgenommene Staatsschulden in Euro getauscht - und nach einer gewissen Laufzeit wieder zurück.
Die Hürde der Gesamtverschuldung von maximal 60 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung des Landes schafften die Griechen noch nie. Die Defizitregel konnten sie meist nur dank plumper Bilanzkosmetik einhalten. Einmal fehlten gigantisch hohe Militärausgaben, ein andermal Milliardenschulden der Krankenhäuser. Beim Nachrechnen kamen die Experten von Eurostat immer zum gleichen Resultat: In Wahrheit lag das Defizit fast jedes Jahr weit über der Drei-Prozent-Grenze. 2009 explodierte es dann gar auf über 12 Prozent.
"Unabhängig vom ökonomischen Sinn der Operation"
Schon 2002 lag das griechische Defizit offiziell bei 1,4 Prozent. Als das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat im September 2004 nachkontrollierte, musste der Wert auf 3,7 Prozent korrigiert werden. Heute liegt er gar bei 5,2 Prozent.
Irgendwann muss Griechenland auch für die Swap-Geschäfte die Zeche zahlen, was sich im Defizit niederschlagen dürfte. Die Laufzeiten liegen schätzungsweise zwischen 10 und 15 Jahren. Goldman Sachs besitzt die Swap-Papiere schon längst nicht mehr - nach SPIEGEL-Informationen verkaufte die Bank die Papiere 2005 an eine griechische Bank weiter.
Der "New York Times" zufolge lief das Geschäft mit dem Defizit über eine Reihe eigens gegründeter Unternehmen. Eine Gesellschaft namens Aeolos habe dabei geholfen, die Schulden zum Verschwinden zu bringen. Als Gegenleistung für den Deal habe Griechenland künftige Einnahmen eingesetzt, berichtet das Blatt: Etwa Landegebühren an Flughäfen und Autobahn-Maut. Über eine weitere Gesellschaft namens Ariadne seien schon im Jahr 2000 künftige Einnahmen der staatlichen Lotterie auf diese Weise weggetauscht worden.
In beiden Fällen seien die Geschäfte als Verkäufe und nicht als Kreditaufnahmen eingestuft worden - was schon damals umstritten war.
Noch im Jahr 2008 kritisierte die Aufsichtsbehörde Eurostat, die Währungs-Deals seien "in einer Reihe von Fällen" möglicherweise gestaltet gewesen "um ein bestimmtes Buchhaltungs-Ergebnis zu erzielen, unabhängig vom ökonomischen Sinn der Operation".
Die "New York Times" zitiert nun einen hochrangigen Manager der Rating-Agentur Moody's mit den Worten, die Deals würden für Griechenland aufgrund der jahrelangen Verpflichtungen am Ende sicher ein Verlustgeschäft.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Griechenland als Taschentrick Diebeder EU.
die waren ganz schön Clever und haben die ganze Stolze EU um die Nase geführt.
Goldman Sachs
US-Bank soll Athen beim Schummeln geholfen haben
Jahrelang konnte Griechenland sein massives Schuldenproblem verschleiern. Dies gelang nach Medieninformationen, weil die US-Bank Goldman Sachs Athen mit Rat und Tat zur Seite stand.
[Links nur für registrierte Nutzer]
gutes Geld für gute Beratung und das hat Jahre lang gut Funktioniert.
l