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Thema: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

  1. #641
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    Standard AW: Adolf Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von monrol Beitrag anzeigen
    - der polnische Aussenminister, der Jude BECK
    Ich denke nicht, dass Beck ein Jude war.

    Der Rest ist unerheblich aus der Sich meines Beitrags [Links nur für registrierte Nutzer]

    Die polnischen Führer haben sich so benommen, denn sie haben auf die Hilfe von England, Frankreich und der USA gehofft. Z.B. nach Annelies von Ribbentrop hat Marshall Rydz-Smigly gesagt, dass England 1500 Flugzeuge versprochen hatte, und President Moscicki hat gesagt, dass Polen die deutschen Vorschläge akzeptiert gehabt hätte, aber England war dagegen gewesen.

    (Ich weiß nicht, ob was Annelies von Ribbentrop in Verschwörung gegen den Frieden geschrieben hat wahr ist.)

  2. #642
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    Standard AW: Milstein - der Mann lügt oder ist mit Blindheit geschlagen.

    Zitat Zitat von Tschuikow Beitrag anzeigen
    Du meinst der Wille eines Einzelnen Menschen, kann sowas Gewaltiges wie einen Weltkrieg machen?
    Der Wille eines Diktators meinst du? Wer widersprach, landete vor dem Erschießungskommando oder im KZ.

    Hitler hat ja nicht gesagt, jetzt mache ich mal nen Weltkrieg, im Gegenteil, er wollte das deutsche Reich vor allem nach Osten ausdehnen und dabei nicht unbedingt gleichzeitig noch die Engländer zum Feind haben. Dass er aber nahezu alle Nachbarländer und auch andere besetzte und dann sogar den USA den Krieg erklärte, was ist das anderes als der Weg zum Weltkrieg? Er überstimmte auch seine Generalität, er verlangte von ihnen unbedingten Gehorsam.

    Es kommt darauf an, was ein solcher Diktator tut, eigentlich nur was er äußert, denn Hitler selbst hat bekanntlich keinen einzigen Menschen eigenhändig ermordet. Die Führer haben seit langem kein Schwert mehr in der Hand. Deshalb muss man sie ausschließlich nach ihren Äußerungen beurteilen. Die Worte der Führer werden zu den Taten der Untergebenen.

    Wer glaubt, dass die Reichswehr von selbst in diesen Weltkrieg hineingeschliddert wäre, ohne den Segen, ohne die Anstiftung durch den Führer, wer glaubt, dass Himmler und die SS ganz allein für den Judenmord verantwortlich zu machen seien, der hat tatsächlich nicht mal von der grundlegenden Funktionsweise einer politischen Diktatur einen Hauch von Ahnung.

    Gleiches ist über Stalin zu sagen. Er war der mächtigste Mann, im Grunde der Diktator. Jeder, von dem er meinte, dass der ihm in die Quere käme, wurde abtransportiert oder gleich erschossen. Glaubst du, dass da jemand groß aufgezuckt hat? Es gibt auch überall die eifrigen Mitläufer, die in voreilendem Gehorsam mitdenken und das tun, von dem sie meinen, dass es ihr Führer so will.

    Der Wille eines einzelnen ließ nach dem 2. WK übrigens mehr als 200.000 Menschen sofort und sehr viele noch lange danach sterben und dahinsiechen. Der Mann hieß Truman und genoss sogar höchste Ehren. Kein Gericht hat ihn je verurteilt. Zum Vergleich hatten die Napoleonischen Kriege innerhalb von 23 Jahren rund 6,5 Mio tote Soldaten und Zivilisten zur Folge. Hitler hat ihn klar übertroffen.

    _

  3. #643
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zur Frage, wer den WK2 durch aggressives Verhalten verschuldet hat, und zur angeblich defensiven Rolle Polens ein Text von Dr. Stefan Scheil, der uns zeigt, welches Land neben den USA und GB einen Krieg um Lebensraum geführt hat, auch wenn das Wort nicht gebraucht wird.:

    Polonischer Westgedanke

    Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich ein neuer polnischer Nationalismus. Er sah in Polen ein ewiges Opfer fremder Aggressionen und ging unter anderem davon aus, daß ein Großteil von Deutschland eigentlich slawisches Land sei, auf das Polen nach einer staatlichen Neugründung einen Anspruch hätte.

    Extrem nationalistische Autoren stritten teilweise die Existenz von Germanen zur Römerzeit ab und forderten im Prinzip die Rheingrenze für Polen. Dies waren besonders radikale Auswüchse, aber zu den Standards des polnischen Westgedankens gehörte die Behauptung, alles Land östlich der Elbe sei slawisch. Es wurde versucht, dies mit pseudoakademischen Untersuchungen des polnischen Westvereins zu begründen.

    Dies hatte Folgen für die polnische Politik nach 1919, als tatsächlich ein neuer polnischer Staat entstanden war.

    Außenminister Josef Beck forderte Ende 1932 einen Angriff auf die Weimarer Republik zur "Befreiung" weiter Landstriche vom "deutschen Joch". Im Sommer 1938 ließ er gegenüber dem Völkerbundkommissar Carl Jacob Burckhardt durchblicken, Danzig, Ostpreussen, Schlesien und Pommern als Ziel polnischer Eroberung im Visier zu haben. Im unmittelbaren Vorfeld des 1. September 1939 ließ die polnische Regierung auch wieder Zeitungsartikel veröffentlichen, in denen unter anderem Köln als polnische Stadt bezeichnet wurde.


    Literatur:
    Burckhardt, Carl Jakob: Meine Danziger Mission, München 1960

    Gehrke, Roland: Der polnische Westgedanke bis zur Wiedererrichtung des polnischen Staates nach Ende des Ersten Weltkriegs, (Dissertation) Marburg 2001


    Die Republik Polen verstand sich bekanntlich als Nachfolger des mittelalterlichen polnischen Reichs und erhob Anspruch auf alle Gebiete, die jemals in irgendeiner juristischen Form zu diesem Reich gehört hatten. Gründe dafür ließen sich konstruieren, seien es alte Grenzziehungen, vergangene Siedlungsgebiete oder ehemalige Handelsstraßen, am besten eine Kombination von allem. Aus diesen Elementen setzte sich der polnische "Westgedanke" zusammen, der seit den 1870er Jahren stetig an Einfluß gewonnen hatte. Zuerst war er eine Angelegenheit von Professoren gewesen, in den zwanziger Jahren hatte er längst die Politik erreicht. Namhafte Politiker und Militärs begannen Forderungen auf Schlesien, Pommern und Ostpreußen zu erheben.

    Solche Gedanken genossen in der polnischen Öffentlichkeit durchaus Popularität und sie erreichten auch den Generalstab. Ein Buch des polnischen Generalstabsoffiziers Henryk Baginski von 1927 über "Polens Zugang zum Meer" trieb sie auf die Spitze. Es ist zudem ein Beispiel für die Kontinuität der polnischen Ansprüche von der Vorkriegszeit bis 1945, denn Baginski bekam während des Winters 1940/41 im Londoner Exil die Gelegenheit zu einer Neubearbeitung seiner Schriften. So konnte nun auch die westliche Öffentlichkeit nachlesen, was der polnische Westgedanke seit den zwanziger Jahren forderte:

    "Es wird niemals Frieden in Europa geben, bis Preußen ausgelöscht ist und die Hauptstadt Deutschlands von Berlin nach Frankfurt am Main verlegt wird, da Berlin auf altem slawischem Land gebaut wurde. Nur wenn diese Unterdrückung der Slawen rückgängig gemacht wird, wird Deutschland wieder harmlos sein."

    Bemerkenswert war nicht nur die Karriere des Autors, der erst in den polnischen Generalstab versetzt wurde und bis 1939 dessen Mitglied blieb, nachdem er öffentlich solche Forderungen gestellt hatte. Bezeichnend war zudem, daß Baginski auf Basis der Theorie des "Dritten Europa" oder "Intermarium" argumentierte, die unter Außenminister Beck in den dreißiger Jahren das Leitmotiv der polnischen Außenpolitik werden sollte. Danach diente Polen analog zu Frankreich (Atlantik-Mittelmeer) und Deutschland (Nordsee-Adria) als dritte europäische Verbindung zweier Meere (Ostsee-Schwarzes Meer). So waren die polnischen Gebietsansprüche deutlich bezeichnet, auch deswegen, weil die Mündung der Oder üblicherweise als westliches Ende dieser Verbindungslinie galt, so auch bei Baginski.

    In der Londoner Ausgabe seines Buchs nannte er dann gar noch die Elbe einen "bedeutenden slawischen Fluß" und gab eine Karte bei, auf der Polens "historische Grenzen" kurz vor Braunschweig endeten. In der Ausgabe von 1927 hatten sie noch kurz vor Berlin gelegen, allerdings auf dem Westufer der Oder.

    In Bezug auf Ostpreußen war es mit der bloßen Eroberung ausdrücklich nicht mehr getan. Nur die Vertreibung der Bevölkerung wäre eine "Endlösung" (final solution) für dieses "dornige Problem". Dies war keine Publikation eines versprengten Radikalen, sondern eine Veröffentlichung aus polnischen Regierungskreisen, zu der mit Marian Kukiel der amtierende Verteidigungsminister das Vorwort geschrieben hatte.
    Geändert von Brutus (16.01.2010 um 11:17 Uhr)

  4. #644
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Weiter geht's mit Dr. Stefan Scheils vorzüglicher Darstellung der polnischen Aggressions- und Lebensraumpolitik

    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Juni 2006, Nr. 138, Seite 47
    Stefan Scheil

    Mitteleuropäische Gedankenspiele nach Versailles
    Mehr als nur Danzig: Das Dilemma der Republik Polen im internationalen System der Zwischenkriegszeit


    Edouard Daladier packte Ende August 1939 der Zorn. „Narren“ seien sie, die Polen, „sie werden weiter von den abgedroschenen Ideen Pilsudskis regiert“, ließ der französische Regierungschef den englischen Kriegsminister Leslie Hore-Belisha wissen. In den Tagen zuvor habe nur lebhafter französischer Druck die polnische Regierung davon abgehalten, militärisch in Danzig einzumarschieren. Zwar sei dies im Prinzip in Ordnung und ganz besonders dann, wenn die Stadt ihre Zugehörigkeit zum. Deutschen Reich proklamieren sollte, aber die günstige Zeit für solche Operationen sei inzwischen vor. bei. Sie könnten sich negativ auf die Weltmeinung darüber auswirken, wer im kommenden Konflikt mit Deutschland eigentlich im Recht sei. (...)

    Als es die französische und die englische Regierung im vergangenen Frühjahr ins Belieben Warschaus gestellt hatten, bei einem Angriff auf Deutschland zu jeder Zeit englische und französische Bündnispflicht beanspruchen zu können, hatte man in London und Paris nicht geglaubt, derart beim Wort genommen zu werden. Nun drohten die Dinge außer Kontrolle zu Geraten. (...)

    Vor diesem Hintergrund hatten der polnische und der französische Generalstab in den zwanziger Jahren einen gemeinsamen Kriegsplan gegen Deutschland ausgearbeitet, der in einer ersten Phase die Besetzung Danzigs sowie von Teilen Schlesiens und Ostpreußens durch polnische Truppen vorsah. Dann sollte die französische Armee, falls nötig, ebenfalls eingreifen, und ein gegebenenfalls später abzuschließender Friede würde der Republik Polen eine weitere bedeutende und von Deutschland bilateral anerkannte Gebietserweiterung bescheren. „Zweimal im Jahr“ habe Pilsudski während des Bestehens der Weimarer Republik in Paris angefragt, ob dort Rückendeckung für eine solche Aktion bestehen würde, so spöttelte Robert Vansittart später in seinen Memoiren, zu dieser Zeit der Amtschef des Außenministeriums und starker Mann der englischen Außenpolitik.

    Man rechnete in Berlin Ende der zwanziger Jahre durchaus mit einem solchen - Schritt. Schlesien sollte in diesem Fall geräumt, Ostpreußen und Pommern sollten hinhaltend verteidigt werden. Lediglich dem direkten Durchmarsch polnischer Truppen auf die deutsche Hauptstadt sollten sich deutsche Streitkräfte entgegenstellen. Da es aber aus Paris keine Rückendeckung für die Angriffspläne des polnischen Diktators gab, selbst als in Deutschland Hitler die Regierungsgeschäfte übernahm, und da Pilsudski ein Mann des „Entweder-Oder“ war, wie Vansittart feststellte, schloß er im Januar 1934 einen Nichtangriffspakt mit Deutschland. (...)

    Als 1808 ... zum erstenmal die Oder-Neiße-Linie als polnische Grenze gefordert worden war, blieb dies die Stimme eines Außenseiters. Im Lauf des neunzehnten Jahrhunderts wurden jedoch auf diese Art immer öfter Teile Deutschlands zum Gegenstand polnischer Anspruche, die entweder niemals oder nur vor Jahrhunderten für kurze Zeit zum Königreich Polen gehört hatten. Es entwickelte sich ein polnischer „Westgedanke“. West- und Ostpreußen, Pommern und Schlesien waren die meistgenannten Ziele, aber auch Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gerieten ins Blickfeld. Ja, vereinzelte Stimmen orteten gar das Rheinland und Schwaben als Bereiche polnischer Tradition. (...)

    Der Westgedanke und der Plan einer polnischen Ostexpansion begannen im neuen Konzept eines gigantischen polnischen „Dritten Europa“ zu verschmelzen, das von Berlin bis Borodino und von Riga bis Odessa reichen sollte, ein Konzept, das allerdings erst nach Neugründung des polnischen Staates vollständig entwickelt wurde und das dann zeitgemäß den Anspruch einschloß, Kolonialmacht zu werden. Die daraus resultierende, schwer überbrückbare Differenz zwischen dem polnischen Selbstverständnis und seinem Bekanntheitsgrad im Westen führte jedoch bereits während der Versailler Friedensverhandlungen zum Stoßseufzer des italienischen Außenministers Sforza über die polnischen Verhandlungsführer: „Wenn es nach ihnen gegangen wäre, so wäre halb Europa ehemals polnisch gewesen und hätte wieder polnisch werden müssen.“ (...)

    In dieser Situation blieb dem polnischen Staat wenig anderes übrig, als auf die erwartete Zuspitzung der schwebenden internationalen Situation zu warten und sie dann zu seinem Vorteil zu nutzen.

    Fünfzig Prozent des Staatshaushalts flossen in die Rüstung, um für den Fall der Fälle bereit zu sein.

    Um dieses Erbe zu wahren, setzte der alternde Pilsudski 1932 mit Jozef Beck einen Vertrauen aus Kriegszeiten als Außenminister ein. Beck exponierte sich in der Folgezeit wegen seiner offiziös deutschfreundlichen Politik und als derjenige, der gegen den Mehrheitswillen den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt unterzeichnet habe.

    Tatsächlich blieb er der Pilsudski-Linie stets treu, unter anderem im steten Bemühen um die westliche Genehmigung für einen Offensivschlag gegen Deutschland, den er der französischen Regierung trotz des bestehenden Nichtangriffspakts 1936 nach der Rheinlandbesetzung anbot.

    Gleichzeitig erklärte er die geopolitische Linie des „Intermarium“ zum Leitfaden seiner Politik und Warschau somit zum Mittelpunkt der eigentlichen Ostpolitik. Insofern ging er mit der Zeit über Pilsudskis Vorgaben hinaus, für den Dinge wie eine Abspaltung Ostpreußens von Deutschland und der Erwerb Danzigs realpolitische Ziele gewesen waren, wie sie sich aus den Gegebenheiten ableiten ließen.

    Den Tiefenstrategien der Befürworter des Westgedankens stand Pilsudski skeptisch gegenüber, denn eine internationale Billigung für deren ethnische Säuberungsabsichten in bezug auf Ostdeutschland war nirgendwo in Sicht, und ohne eine solche Stütze würden sie nie durchzusetzen sein. Hier schienen sich nach seinem Ableben jedoch unerwartete Möglichkeiten zu bieten, als Außenminister Beck die wachsende Aversion erkannte, die in den westlichen Hauptstädten gegenüber dem Nationalsozialismus herrschte. Ein scheinbar prodeutscher polnischer Außenminister mußte hier zur richtigen Zeit für einen antideutschen Schwenk einen hohen Preis einstreichen können.

    Der Danziger Völkerbundkommissar Carl Jacob Burckhardt durchschaute diese Strategie schon im Sommer 1938, wie er im August des Jahres in einem Lagebericht aus Danzig schrieb, Beck spiele kein „deutsches Spiel“, wie manche Franzosen und die polnische Opposition glaubten.

    „Es ist ein Spiel, bei welchem man für Polen auf den höchsten Gewinn hofft, einen Gewinn, der sich ergeben soll aus einer schließlichen und unvermeidlichen deutschen Katastrophe. Jetzt hofft man im stillen in Warschau nicht nur auf die bedingungslose Integration Danzigs in den polnischen Staatsbereich, sondern auf viel mehr, auf ganz Ostpreußen, auf Schlesien, ja, auf Pommern.

    Im Jahre 1933 noch sprach man in Warschau vom polnischen Pommerellen, aber jetzt sagt man ,unser Pommern’ Beck macht eine rein polnische Politik, eine letzten Endes antideutsche Politik, eine nur scheinbar polnischdeutsche Entspannungspolitik seit der Besetzung des Rheinlandes und der französischen Passivität bei Anlaß dieses Vorganges. Aber man bemüht sich, die Deutschen ganz methodisch in ihren Fehlern zu bestärken.“
    (...)

    Die Ehre, diese Macht zu sein, war Polen zuteil geworden. Sie wurde dadurch noch erweitert, daß die französische Republik eine vergleichbare, aber detailliertere Ermächtigung zum Einsatz polnischer Streitkräfte gegen Deutschland bei voller Unterstützungspflicht unterschrieben hatte.

    Da es Beck 1938 ebenfalls noch gelang, den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion erneuern zu lassen, schien auch aus dieser Richtung keine Gefahr zu drohen. Insofern hatte sich die militärstrategische Lage Polens in den letzten Jahren trotz der deutschen Aufrüstung nicht verschlechtert, sondern erheblich verbessert.

    Die bestehenden Verträge ermächtigten die polnische Republik unzweideutig zu militärischen Maßnahmen gegen Deutschland, die von den Westmächten bedingungslos zu unterstützen waren, während die Sowjetunion ungeachtet jeder denkbaren Entwicklung neutral zu bleiben hatte. Anfang August 1939 drohte die polnische Regierung in Berlin militärische Maßnahmen mit Formulierungen an, die fast wörtlich die Vertragsbestimmungen mit Frankreich zitierten.

    Dieser Sachlage entsprechend verhielten sich die polnischen Botschafter während der Sommerkrise 1939. Edward Raczynski, den polnischen Vertreter in London, ließ die drohende Kriegsgefahr kalt. Zuversichtlich merkte er mitten in der größten Krise am 29. August 1939 an, die Lage sei keineswegs verzweifelt, im Gegenteil, „alles geht ganz hübsch voran“. Raczynski tat denn auch nichts, um etwa noch vorhandene Spielräume für Kompromisse und Verhandlungslösungen auszuloten, wie es die Regierung Chamberlain gleichzeitig versuchte.

    Mit Erstaunen und Empörung hatte er zur Kenntnis nehmen müssen, wie Außenminister Halifax ihm nach der Unterzeichnung des englisch-polnischen Bündnisvertrags am 24. August neue Ideen für einen Kompromiß mit Deutschland unterbreitete. Raczynski tat daraufhin alles, um solchen Ideen ihren Reiz zu nehmen.

    In der letzten Vorkriegswoche verwandelte er sich vom polnischen Diplomaten zum englischen Oppositionspolitiker, wie er später schrieb.

    Wichtigster Verbündeter bei dem erfolgreichen Versuch, einen Kompromiß mit Deutschland zu verhindern, sei die Gruppe um Winston Churchill gewesen.

    Während in London auf diese Weise ein Tauziehen um die Frage stattfand, ob es Krieg oder Frieden geben sollte, gingen die Dinge in Berlin einen nicht unähnlichen Gang.

    Auch der dortige polnische Botschafter Lipski sah für Kompromisse keinen Spielraum. Er habe sich nicht für deutsche Angebote irgendwelcher Art zu interessieren, erklärte er schließlich am Morgen des 31. August, als ihm der deutsche Sechzehnpunkteplan überreicht wurde. Er kenne die Lage in Deutschland nach seiner fünfeinhalbjährigen Tätigkeit als Botschafter gut und habe intime Verbindung mit Göring und anderen aus den maßgebenden Kreisen. Er erklärte, davon überzeugt zu sein, daß im Fall eines Krieges Unruhen in diesem Land ausbrechen und die polnischen Truppen erfolgreich gegen Berlin marschieren würden.

    Innere Unruhen und die Unterstützung der Alliierten sollten den Weg in die deutsche Hauptstadt bahnen. Wäre die internationale Lage zu dieser Zeit der Gestaltung berechenbarer Politik günstiger gewesen, hätte diese Situation eintreten können. Es ist heute kaum umstritten, daß die zugesagte Offensive der Westmächte im Herbst 1939 zum Erfolg geführt hätte, hätte sie denn stattgefunden. Das galt zumal dann, wenn der Überfall der Sowjetunion auf Polen unterblieben wäre. Polens Außenminister Beck hatte seine Kalkulationen auf den polnischen Nichtangriffsverträgen mit der Sowjetunion und den verbindlichen Unterstützungsverträgen mit den Westmächten, aufgebaut.

  5. #645
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    DAS stimmt so NICHT, denn
    - der polnische Aussenminister, der Jude BECK, hat Hitlers mehrfache Versuche, über einen Korridor sowie den Status der deutschen Stadt Danzig mit Polen ein Übereinkommen zu erzielen, wiederholt vorsätzlich ignoriert!

    - Polen wollte den Krieg - es hat die Generalmobilmachung angeordnet, BEVOR die von England und besonders Frankreich "in letzter Minute" gewünschten und von Hitler akzeptierten Verhandlungen auch nur begonnen hatten!

    - Beck wurde in dieser Haltung bestärkt von der englischen Regierung, die -auf Druck von Churchill?- nicht mehr daran interessiert schien, einen Kriegsausbruch zu verhindern.

    Diese Tatsachen sind seit den 50er Jahren bekannt; der Schweizer Diplomat Burkhard hat sie ebenso bestätigt wie der Schwede Dalerus!

    Wer alle Details kennen lernen will, dem empfehle ich das Buch des Historikers Willy Glasebock "War Deutschland am 2. Weltkrieg allein schuld?

    Leider ist von alledem in den deutschen Medien auch über 60 jahre nach WW II kaum etwas zu lesen oder zu hören! Auch im Geschichtsunterricht an deutschen Schulen wird diese Wahrheit noch immer ausgeblendet!
    Weil Deutschland noch immer ein besetztes Land ist?
    Langsam bin ich es leid, diesen Unsinn zu beantworten.

    1. Polens Außenminister Beck war kein Jude.
    2. Die Stadt Danzig unterstand dem Völkerbund. Mit diesem hätte Hitler verhandeln sollen, wenn es denn gewollt hätte.
    3. Durch einen Korridor durch Westpreußen wäre Polen völlig von Deutschland und Russland eingekreist gewesen. Nicht besonders vorteilhaft für ein Land, das immer noch starke Erinnerungen an die polnischen Teilungen im 18.Jahrhundert hatte.
    4. Die polnische Generalmobilmachung erfolgte, nachdem Deutschland vier Tage zuvor bereits an einigen Stellen die Grenze überschritt (Zwischenfall am Jablonka-Pass). Jede Verhandlung diente nur dazu, England von Polen zu isolieren.
    5. Englands Regierung hat von 1931 an zugeschaut, wie aggressive Mächte andere Länder überfallen und erst im Frühjahr 1939 reagiert. Diese Reaktion war eine Warnung in Form eines Beistandspaktes. England wollte keinen Krieg, weil es zu Recht Angst vor den Kosten und den Folgen für sein Empire hatte.

    Polonischer Westgedanke
    Das ist ja alles ganz interessant, aber entspricht nicht den polnischen Möglichkeiten und Zielen 1939. Die polnische Armee war defensiv aufmarschiert. Und Hitler und seine Generäle fürchteten keinen polnischen Angriff. Dieses ganze Geschwafel lenkt so vom Thema ab. Die Kriegsschuld von 1939 lag eindeutig bei Hitler-Deutschland. Wer will es den Polen ernsthaft übelnehmen, dass sie sich weigerten, in eine erpessbare Position zu gelangen?

  6. #646
    GESPERRT
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Außenminister Josef Beck forderte Ende 1932 einen Angriff auf die Weimarer Republik zur "Befreiung" weiter Landstriche vom "deutschen Joch". Im Sommer 1938 ließ er gegenüber dem Völkerbundkommissar Carl Jacob Burckhardt durchblicken, Danzig, Ostpreussen, Schlesien und Pommern als Ziel polnischer Eroberung im Visier zu haben. Im unmittelbaren Vorfeld des 1. September 1939 ließ die polnische Regierung auch wieder Zeitungsartikel veröffentlichen, in denen unter anderem Köln als polnische Stadt bezeichnet wurde.
    Der Zeitpunkt, zu dem Beck einen Angriff auf Deutschland fordert, verdient größte Beachtung: 1932, als Hitler noch gar nicht an der Macht gewesen ist.

    Im gleichen Jahr forderte Bernard Lecache-Lifschitz, Präsident der Jüdischen Weltliga, "Deutschland ist unser Staatsfeind Nummer Eins. Es ist unsere Sache, ihm erbarmungslos den Krieg zu erklären".

  7. #647
    schnappt zu Benutzerbild von Beißer
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Gut beobachtet. Sie meinen 60 Jahre Forschung abkanzeln zu können, ohne auch nur wenige wesentliche Werke zu kennen.
    Du vertust dich. Es heißt nicht »60 Jahre Forschung«, sondern »60 Jahre Feindpropaganda«.
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  8. #648
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Polonischer Westgedanke

    Seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich ein neuer polnischer Nationalismus. Er sah in Polen ein ewiges Opfer fremder Aggressionen und ging unter anderem davon aus, daß ein Großteil von Deutschland eigentlich slawisches Land sei, auf das Polen nach einer staatlichen Neugründung einen Anspruch hätte.

    Extrem nationalistische Autoren stritten teilweise die Existenz von Germanen zur Römerzeit ab und forderten im Prinzip die Rheingrenze für Polen. Dies waren besonders radikale Auswüchse, aber zu den Standards des polnischen Westgedankens gehörte die Behauptung, alles Land östlich der Elbe sei slawisch. Es wurde versucht, dies mit pseudoakademischen Untersuchungen des polnischen Westvereins zu begründen.
    Ein Nationalist wirft anderen Nationalisten, Nationalismus vor?
    Irgendwie grotesk.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  9. #649
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Adolf Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von monrol Beitrag anzeigen

    - Polen wollte den Krieg - es hat die Generalmobilmachung angeordnet, BEVOR die von England und besonders Frankreich "in letzter Minute" gewünschten und von Hitler akzeptierten Verhandlungen auch nur begonnen hatten!
    Was für ein Unsinn. Die deutschen Truppen, die beinahe schon am 26. August angegriffen hätten, waren etwa nicht "generalmobil"?


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  10. #650
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Literatur:
    Burckhardt, Carl Jakob: Meine Danziger Mission, München 1960
    Bei Burckhardt steht ja auch interessantes über die Intentionen Hitlers vor dem Polenfeldzug. Natürlich gab es in Polen Nationalisten, dort herrschte ein autoritäres Regime und dazu war das Land noch eingezwängt zwischen zwei stärkeren, stets tendenziell feindlichen Staaten. Klar, dass Nationalisten - dumm wie sie in jedem Land sind - da auch irgendwelche West-Ost-Expansionsphantasien hegten. Die polnische Armee - das war allerdings auch den Militärs klar, war nie in der Lage, in der Offensive den beiden Nachbarn standzuhalten. Die komplette polnische Armee konnte nicht mal so viele Soldaten stellen wie die Deutschen bei ihrer Offensive. Die Materiallage war prekär, die Deutschen hatten fünf Mal mehr Panzer und doppelt so viele Geschütze und Flugzeuge.


    Freiheit oder AfD!

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