
Zitat von
Flaschengeist
Etwas Hintergrund zur Zerstörung der Orthodoxen Kirche in der Ukraine.
Interessant finde ich die Aussage des Priester, dass diese Zerstörung von langer Hand geplant wurde. Ich tippe mal das ist ein Teil des Kampfes bestimmter jüdischer Kreise gegen die Orthodoxen. Wer sollte sonst daran Interesse haben? Dazu passt auch der Vergleich des Priester mit dem Kampf der Bolschewiken gegen die Kirche.
Schroeter: Herr Sikojev, im August 2024 hatte die Werchowna Rada das Gesetz verabschiedet, das die Ukrainische Orthodoxe Kirche verboten und ihre Diözesen zum Übergang zu der Orthodoxen Kirche der Ukraine verpflichtet hat. Dafür war eine Frist von 9 Monaten eingeräumt worden, die nun zu Ende geht. Wie schätzen Sie die aktuelle Sachlage ein?
Sikojev: Die Verfolgung und faktisch seit Jahren betriebene Zerstörung der Ukrainischen Orthodoxen Kirche wurde von langer Hand geplant, finanziert und tritt seit zwei, drei Jahren in ihre finale Phase.
Mit dem quasi-juristischen Verbot der größten und ältesten Kirche der Ukraine mit einst zwölftausend Gemeinden landesweit hat die Selenskyj-Administration nun zum finalen Schlag ausgeholt. Der Krieg gegen die eigene christliche Bevölkerung wird nun von Woche zu Woche intensiviert.
Je nach Kooperationswillen und Interessenslage der jeweiligen örtlichen Oligarchen, Politiker oder interessierter schismatischer Religionsgruppen in den Verwaltungsbezirken (Oblast´ – Gebiet), nimmt dieses Verbotsverfahren mal mehr und mal weniger brutale Züge an: landesweit werden Priester und Bischöfe bedroht, verhört, verhaftet. Immer wieder werden Kirchen und Gemeinden von paramilitärischen Schlägertrupps angegriffen.
Schroeter: Wie muss man sich das im Konkreten vorstellen?
Sikojev: Der ukrainische Geheimdienst SBU übernimmt Hausdurchsuchungen, Verhaftungen, fingierte Anklagen gegen Geistliche und Laien bis hin zu Haft, Gefängnisstrafen. Oder zwingt ihre Opfer nicht selten zu Flucht und Emigration, um als letzten Ausweg das eigene Leben und das der Familien zu retten.
Eine von Kiew etablierte Taktik: mit Knüppeln, Tränengas und Schusswaffen ausgerüstete Schlägertruppen werden zu Dutzenden oder Hunderten aus anderen Regionen eingefahren. Und dann auf die ausgesuchten Kirchen und Gemeindemitglieder losgelassen, egal ob Männer, Frauen, Kinder, Alte.
So zuletzt geschehen beim Sturm auf eine Kathedralkirche in Tscherniwzi (Czernowitz) in der Westukraine, in Deutschland bekannt als Geburtsort von Paul Celan und Rose Ausländer.
Parallel dazu werden – unabhängig von der Widerstandslage vor Ort – über die Katasterämter und Grundbuchverwaltungen die Gemeinden und Klöster ganz offiziell juristisch enteignet und beraubt – alles mit staatlicher notarieller Beglaubigung.
Die offiziellen Organe der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Oberhaupt: Metropolit Onuphrij von Kiew) ist voll von Berichten über Brandstiftungen, Überfällen, Körperverletzungen, Vertreibungen, Verhaftungen, fabrizierten Anklagen. Das Ganze ist leicht vergleichbar mit den bolschewistischen Kirchenverfolgung Anfang der 1920er Jahre.
Haben Sie einen Überblick über Strafmaßnahmen gegen ukrainisch-orthodoxe Priester?
Sikojev: Metropolit Arsenij von Swjatogorsk (Oblast‘ Donezk) ist noch immer im Haft, ein endgültiges Gerichtsurteil gibt es nicht. Die Wintermonate verbrachte er in kaum geheizten Zellen bei teilweise zehn Grad oder weniger. Zu Gerichtsterminen wurde er über Hunderte Kilometer stundenlang in sogenannten „Boxen“ gefahren, in denen man nicht sitzen kann. Das ist Folter!
Aber auch andere Bischöfe, Priester und sind seit Jahren und Monaten unter falschen Anklagen in Haft. Darunter auch ukrainische orthodoxe Journalisten: so Erzpriester Sergej Tschertilin, Walerij Stupinzkij, Andrej Owtscharenko und Wladimir Bobetschko, nur um einige zu nennen.
Ihnen drohen Haftstrafen für „Organisierte Kriminaliät“ und sogar lebenslange Haft für „Hochverrat“. Über den schlechten Gesundheitszustand vieler Häftlinge möchte ich hier gar nicht reden.
Gerade wurde bekannt, dass gegen einen der beliebtesten und bekanntesten ukrainischen Bischöfe, Metropolit Longin von Bantschensk (Oblast‘ Tscherniwzi), Polizei und Innenministerium mit fabrizierten Falschaussagen vorgehen – um sowohl das Kloster als auch das dazugehörige Waisenheim für über 400 schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche zu schließen.
Erst vor einigen Monaten wurde der Geistliche vor seinem Klostertor überfallen, aufs Schwerste zusammengeschlagen und musste für Wochen hospitalisiert werden, unter der Gefahr sein Augenlicht zu verlieren.
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