Über die von den britischen Kolonialverbrechern mit verursachten Hungersnöte spricht heute auch kaum einer mehr.
Hungersnöte waren in Bengalen ein wiederkehrendes Phänomen, insbesondere unter britischer Kolonialherrschaft. Während Naturfaktoren eine Rolle spielten, lagen die Hauptursachen in kolonialer Misswirtschaft, Ausbeutung, Ausplünderung und unzureichender Infrastruktur.
1770 Große Hungersnot von Bengalen ~10 Millionen (ca. 1/3 der Bevölkerung) Dürre, Missernte, Steuerdruck durch Ostindien-Kompanie Eine der tödlichsten Hungersnöte der Weltgeschichte
1783–84 Chalisa-Hungersnot Hunderttausende Ernteausfälle durch El-Niño-Phänomen, politische Instabilität Nicht nur in Bengalen, auch Nordindien betroffen
1866 Hungersnot in Orissa (auch Bengalen betroffen) >1 Million Zyklon, Ernteausfall, Versagen der Regierung Auslöser für erste britische Debatten über Hungerpolitik
1873–74 Fast-Famine (Bengal Famine averted) wenige (staatlich verhindert) Ernteausfall – staatliche Hilfsmaßnahmen erfolgreich Frühbeispiel für wirksame staatliche Reaktion
1896–97 Indische Hungersnot (mehrere Regionen) Hunderttausende Missernte, Seuchen (Cholera, Pest), Armut Führte zu wachsender Kritik an britischer Famine Policy
1943 Hungersnot in Bengalen 1,5 – 4 Millionen Krieg, Preisexplosion, Missmanagement, Nahrungsumleitung für Kriegsführung Letzte große Hungersnot unter britischer Herrschaft