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Thema: Klassische Musik

  1. #3501
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Klassische Musik

    Walzer sind nicht zuletzt deshalb so herrlich, weil sie häufig diese eigentümliche innere Verbindung zwischen Wien und Paris offenlegen.

    Mit dem heute legendären Donauwalzer fiel Johann Strauss (Sohn) vor heimischem Publikum in Wien zunächst durch. Das Stück wurde nach der Uraufführung nur einmal wiederholt - was gemessen an den damaligen Zeiten einem richtigen *Flop* entspricht.

    Monate später wagte sich Strauss II. mit dem gleichen Stück im Rahmen der Weltausstellung vor das Pariser Publikum. Das war auch insofern verwegen, weil sich Paris damals fest in den Händen Offenbachs befand, was die Sache für Strauss nicht leichter machte.

    Dennoch wurde der Donauwalzer bei seiner Premiere in Paris ein wahrer Triumph. Insgesamt 20 Wiederholungen forderte das begeisterte Publikum.

    Erst danach riss man sich auch in Wien um die Partitur und der weltweite Siegeszug dieses einzigartigen Walzers nahm seinen Lauf:

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  2. #3502
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Walzer sind nicht zuletzt deshalb so herrlich, weil sie häufig diese eigentümliche innere Verbindung zwischen Wien und Paris offenlegen.

    Mit dem heute legendären Donauwalzer fiel Johann Strauss (Sohn) vor heimischem Publikum in Wien zunächst durch. Das Stück wurde nach der Uraufführung nur einmal wiederholt - was gemessen an den damaligen Zeiten einem richtigen *Flop* entspricht.

    Monate später wagte sich Strauss II. mit dem gleichen Stück im Rahmen der Weltausstellung vor das Pariser Publikum. Das war auch insofern verwegen, weil sich Paris damals fest in den Händen Offenbachs befand, was die Sache für Strauss nicht leichter machte.

    Dennoch wurde der Donauwalzer bei seiner Premiere in Paris ein wahrer Triumph. Insgesamt 20 Wiederholungen forderte das begeisterte Publikum.

    Erst danach riss man sich auch in Wien um die Partitur und der weltweite Siegeszug dieses einzigartigen Walzers nahm seinen Lauf:

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    Sehr interessant! Vielen Dank!

    Hier geht es zu einer eigenwilligen Interpretation von Mikhail Pletnev

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    In der Politik ist es wie in der Mathematik: alles, was nicht ganz richtig ist, ist falsch
    (Edward Kennedy)
    Geben Sie Deutschland die Führungsrolle, die Deutschland verdient. ​(Wolodymyr Selenskyj)
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  3. #3503
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Klassische Musik

    Wo befindet sich jenes Restaurant?

    Wer möchte sich nicht dorthin begeben und diese musikalischen Schätze genießen?





    Geändert von Virtuel (30.04.2025 um 00:36 Uhr)

    In der Politik ist es wie in der Mathematik: alles, was nicht ganz richtig ist, ist falsch
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  4. #3504
    Mitglied Benutzerbild von Chinon
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    Standard AW: Klassische Musik

    Ist doch schön, wenn jeder hier sein Dada hat. Virtuel spinnt auf Walzer, ich auf Streichquartett, eine Gattung, in der man die vielleicht interessanteste Instrumentalliteratur finden kann.

    Ich mache wieder mit dem Originalgenie Haydn weiter, dessen 68 Streichquartette ein Kontinent wären, den man neu entdecken könnte.

    Das Largo cantabile aus op. 52, No.3 beginnt ein wenig brav. Man sieht vor seinem geistigen Auge vier Herren mit Puderperücke, die sich beim Ende des Hauptthemas im Stil des 18. Jahrhunderts verbeugen. Wenn man meint, so ginge es ewig weiter und dabei ist, wegzudösen oder verstohlen auf die Uhr zu schauen, legt die erste Geige los (2:50) und beginnt eine melancholisch abschattierte Geschichte ohne Worte zu erzählen.


    Der ersten Geige gibt Haydn keine Gelegenheit, noch länger im Reich der Empfindsamkeit zu bleiben, nach dem langsamen Satz geht's richtig rund, der Schalter muß umgelegt werden, von Ausdruck auf virtuose Rasanz.

    Geändert von Chinon (30.04.2025 um 11:36 Uhr)
    "Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

  5. #3505
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Chinon Beitrag anzeigen
    Ist doch schön, wenn jeder hier sein Dada hat. Virtuel spinnt auf Walzer, ich auf Streichquartett, eine Gattung, in der man die vielleicht interessanteste Instrumentalliteratur finden kann.

    Ich mache wieder mit dem Originalgenie Haydn weiter, dessen 68 Streichquartette ein Kontinent wären, den man neu entdecken könnte.
    Walzer ? Ja, wenn man kein Experte klassischer Musik ist und das Schwerwiegende ausklammern möchte.

    Dennoch höre ich mir auch die Streichquartette von Haydn und die Erläuterungen dazu an, hatte auch einen Walzer von Haydn gefunden und finde diesen Strang sehr erholsam.

    Man sollte über diesem Krieg zudem nicht vergessen, daß Frühling ist.....

    Aus den Tiefen von Youtube tauchen sie auf, die "Frühlingsstimmen".

    Ingeborg Hallstein, Koloratursopran


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  6. #3506
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    Standard AW: Klassische Musik

    Die tanzende DADA Muse..... ???

    Polka Mazurka von Josef Strauss



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  7. #3507
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Klassische Musik

    Zitat Zitat von Virtuel Beitrag anzeigen
    Walzer ? Ja, wenn man kein Experte klassischer Musik ist und das Schwerwiegende ausklammern möchte.

    Dennoch höre ich mir auch die Streichquartette von Haydn und die Erläuterungen dazu an, hatte auch einen Walzer von Haydn gefunden und finde diesen Strang sehr erholsam.

    Man sollte über diesem Krieg zudem nicht vergessen, daß Frühling ist.....

    Aus den Tiefen von Youtube tauchen sie auf, die "Frühlingsstimmen".

    Ingeborg Hallstein, Koloratursopran


    Hab mir heute einiges anhören müssen wegen der Stimme von Ingeborg Hallstein...von wegen "maniriert" usw.

    Hier nun von Lucia Popp, Mezzosopran?....

    Geändert von Virtuel (30.04.2025 um 20:25 Uhr)

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  8. #3508
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    Standard AW: Klassische Musik

    "Ich bin völlig unwichtig, es geht darum, möglichst gut klingende und interessante Streichquartette zu schreiben." Haydn scheint nach dieser Devise gehandelt zu haben, was seinen Werken etwas Sauberes gibt, sie sind Klassik pur.

    Das hat natürlich eine Kehrseite, die so aussieht, daß das mancher für langweilig und akademisch hält, vielleicht auch pedantisch wie manches aus dem 18. Jahrhundert, etwa der vor allem in Frankreich anzutreffende Hang, alles und jedes zu systematisieren und lexikalisch zu erfassen.

    Die andere Fraktion betrachtet Haydns Werke als reinigende Therapie, um den Dreck wieder loszuwerden, dem man jeden Tag ausgesetzt ist und finden, daß zu einem sonnigen Frühlingstag wie heute nichts so gut paßt wie op. 71, No. 2.

    "Josef Haydns Streichquartette wurden bei offenem Fenster komponiert" (Alfred Einstein) und nicht fensterlosen Bunkern wie die Produktionen des Anglo-Entertainments.



    Das op. 71/2 beginnt als einziges seiner Quartette mit einer langsamen Einleitung von vier Adagio-Takten, die motivisch mit dem Allegro verbunden sind. Dieses Allegro weist orchestrale Züge auf. Trotzdem fehlt Intimität nicht, schon gar nicht im lieblichen Adagio in A-dur mit seiner schönen Melodie. Das Menuett hat fast scherzohafte Züge, während sich das umfangreichere Trio mit liegenden Noten und seufzerartigen Motiven ruhiger gibt. Das Finale, eine Art Sonatensatzrondo, beginnt in gemässigtem Tempo in dreiteiliger Liedform. Der Mittelteil steht in d-moll. Nach einer Überleitung findet es zu einem raschen, virtuosen Allegro-Schlussteil. [Links nur für registrierte Nutzer]
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  9. #3509
    liberal mind Benutzerbild von Virtuel
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    Standard AW: Klassische Musik

    Ein Deutscher erfand das Laufrand, ein Franzose den Tretkurbelantrieb und ein Schotte namens Dunlop erfand den Luftreifen....eine europäische Gemeinschaftsarbeit....

    Etwa Mitte der 1860er-Jahre wurde der Pedalkurbelantrieb erfunden, womit direkt die Achse des riesigen Vorderrades angetrieben wurde. Diese sogenannten Hochräder verlangten den Fahrern viel Geschicklichkeit ab. Trotzdem Stürze nicht ausblieben, im Gegenteil gleichsam zur Tagesordnung gehörten, die Wiener Tageszeitungen berichteten im Jänner und Februar 1869 fast täglich über Unfälle, waren die neuen Fortbewegungsmittel bei der Wiener Bevölkerung sehr beliebt und weit verbreitet. Es gab sogar Verleihanstalten und die Möglichkeit Unterricht zum Erlernen des Fahrens mit einem Vélocipède zu erhalten. Auch Wettbewerbe wurden bereits ausgetragen.

    Josef Strauss begegnete diesem neuen Trend, indem er vermutlich im Fasching 1869 einer soeben komponierten Polka schnell den Titel Vélocipède gab. Ein genaues Erstaufführungsdatum ist leider nicht bekannt.

    Frische Luft atmend mit dem Velocipede unterwegs, dort wo der rote Adler hoch über einem fliegt...

    Auch der Dirigent fährt durch die Melodie....








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  10. #3510
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    Standard AW: Klassische Musik

    Wie wenig geschichtsbewusst heute vieles daherkommt, lässt sich besonders an einem großartigen deutsch-französischen Komponisten ablesen, auf den ich in diesem Strang schon häufiger aufmerksam gemacht habe: Cèsar Franck.

    Bei [Links nur für registrierte Nutzer] erfahren Leser seiner Biografie:

    "Der gebürtige Belgier wurde am 10. Dezember 1822 in Lüttich geboren."

    Diese Aussage ist so ein unglaublicher Schwachsinn. Man weiß nicht so recht, ob man lachen oder weinen soll? Die Staatsgründung Belgiens fällt in das Jahr 1830. Acht Jahre zuvor gab es noch kein Land namens Belgien. Und noch im Jahr 1912 schrieb der Wallonen-Anführer Jules Destrée an den belgischen König:

    "Sire, Sie regieren über zwei Völker. In Belgien gibt es Flamen und Walonen; es gibt keine Belgier."

    Wie, zur Hölle, kann Cèsar Franck dann ein "gebürtiger Belgier" gewesen sein?

    Diese blödsinnige Behauptung lässt unberücksichtigt, dass Cèsars Eltern aus Aachen stammten, dort heirateten und erst kurz vor seiner Geburt nach Lüttich zogen. Ein ehemaliges Fürstentum, dass zu dieser Zeit noch zum Königreich Niederlande gehörte. Aber klar, Cèsar war gebürtiger Belgier.

    Mit zwölf Jahren bereits landete Franck schließlich in Paris, wo das Wunderkind seine musikalische Ausbildung abschloss.

    Als Komponist war der Belgier ein Schöpfer, der seine Musik nach diesen Prinzipien schuf: lieber Klasse statt Masse und Qualität vor Quantität! Das Gute daran ist, dass man Nichtkennern eigentlich jedes seiner Werke nur wärmstens empfehlen kann - ganz besonders seine Kammermusik.

    Bereits mit seinem ersten Klaviertrio "Trio (1841), FWV 1" legte er ein Brett hin, mit dem er sich hinter keinem Großmeister der europäischen Musikgeschichte verstecken muss. Spannungsaufbau und Tiefgang dieses Werks sind phänomenal und absolut außergewöhnlich. Kurzum ein an Brillanz kaum zu überbietender Geniestreich eines damals noch sehr jungen Mannes:

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