Mein Großvater klagte häufig über die schwere Arbeit des Stubben-rodens.
Sowas wird heute von Arbeitsmaschinen erledigt. Damals hatte man Axt und Keil dafür, um Stubbenholz zu gewinnen, damit der Kachelofen in der Wohnküche des Mehrgenerationenhauses in Kolberg (Pommern) geheizt werden konnte; sonst gab es nicht viel bis nichts, um die Bude erträglich warm zu halten im Winter.
Großvater war Maurer- und Ofensetzergeselle, später Gaswerksarbeiter. Er hatte schwer unter Asthma zu leiden; ist trotzdem 84 geworden. Seine Mutter, meine Ur-Großmutter war eine abgearbeitete Landfrau aus Henkenhagen oder Dego bei Kolberg und wurde dennoch 90 und wurde noch in friedlichen Zeiten (August 1944) in der Ex-Heimat beerdigt.
MMn spielten da auch die Gene eine Rolle. Viele Ostpommern hatten ein Gutteil slawische Vorfahren, die im Zuge der Ostbesiedlung sich mit den westlichen Genen anscheinend gut vertrugen.
Ich selbst habe im 88.ten noch alle meine Zähne, trotz der Mangelernährung in Kriegs- und Nachkriegszeiten.
Ich mußte schon als 8-12Jähriger in der Landwirtschaft unseres damaligen Zwangswirts im Westen mithelfen ( Kutscher auf dem Mähbock zwei Pferde so führen, daß sie gerade an der Schnittlinie zogen, Kartoffeln lesen, Garten umgraben, Pferde zur Weide reiten, Kühe zur Weide treiben, Bäume fällen, Holz sägen/hacken uvm).Es hat mir bis auf Rückenprobleme nicht geschadet.