Henry Ford – Mobilität als Lebenstil
Für Henry Ford bestand Mobilität nicht nur aus Autos, sie stellte vielmehr einen völlig neuen Lebensstil dar. Er prägte damit die
Future Mobility. Henry Ford hat die Lebensweise unzähliger Menschen mit seiner Vision, den Besitz eines Autos für
jeden erschwinglich zu machen,
verändert. Durch die Produktion am Fließband und die
Massenproduktion von
Autos konnte er seine
Ideen in die
Wirklichkeit umsetzen.
Für Henry Ford bestand Mobilität nicht nur aus Autos, sie stellte vielmehr einen völlig neuen Lebensstil dar. Ford verstand als Erster, dass Autos das Potenzial hatten, die Gesellschaft zu verändern. Er war davon überzeugt, dass Menschen sich fortbewegen wollten und zwar auch über größere Distanzen innerhalb kürzerer Zeit als es Kutschen ermöglichten und unabhängig von den Fahrplänen öffentlicher Verkehrsmittel. Bis zu dieser Zeit galten Automobile als
Luxusgüter. Ford aber erkannte, dass sie – eine
kostengünstige Fertigung vorausgesetzt – auch für die
breite Masse erschwinglich sein könnten.
Sein Ziel:
„Ich werde ein Auto für die große Masse bauen, das so billig ist, dass jeder gut verdienende Mann eines besitzen kann – und mit seiner Familie den Segen stundenlanger Freuden in Gottes großen Weiten genießen kann.“
Einführung des Fließbands
1914 führte er im Werk Highland Park das Fließband ein. Das damit einhergehende Prinzip, den gesamten Produktionsprozess in einzelne Arbeitsschritte zu zerlegen, ist bis heute als Fordismus bekannt. Die Fließbandtechnik erlaubte eine enorme Produktionssteigerung beim Modell T. Bereits 1918 war jeder zweite Wagen in Amerika eine „Tin Lizzy“. Bis 1927 wurden so mehr als
15 Millionen Exemplare dieses
Jahrhundertautos gebaut – ein Rekord, der die nächsten 45 Jahre Bestand haben sollte.
Vom Maschinisten zum Unternehmer
Die Geschichte von Henry Ford beginnt mit seiner Geburt am 30. Juli 1863 in Springwells Township, Wayne County/Michigan. Schon als er gerade einmal sprechen konnte, interessierte er sich bereits für
mechanische Prozesse. Mit zwölf Jahren fing er an, in einer
Maschinenwerkstatt zu arbeiten, baute mit 15 seine erste
Dampfmaschine und fing im Alter von 16 Jahren eine
Lehre zum
Maschinisten an. Als junger Mann arbeitete er in verschiedenen Betrieben, bis er 1891 in der
Edison Illuminating Company in Detroit zu arbeiten begann. Es dauerte nur zwei Jahre, bis er zum
Chefingenieur des Unternehmens aufstieg.
Thomas Edison sollte ein zum lebenslangen Mentor und Freund von Henry Ford werden. In dieser Zeit
experimentierte Ford mit Kraftfahrzeugen und Verbrennungsmotoren – sowohl während der Arbeit als auch in seiner Freizeit. Im Jahr
1893 schraubte er den
ersten Ford-Motor auf dem heimischen Küchentisch in der
58 Bagley Avenue in
Detroit zusammen. Kurz darauf baute Henry Ford sein
erstes Auto. Ford verließ seine Position bei Edison im Jahr 1899, und gründete einige Jahre später die
Ford Motor Company.
Gesellschaftlicher Innovator
Während seine Fertigungsmethoden die gesamte Industrie in die Moderne führten, sollte eine andere Erkenntnis praktisch die gesamte Gesellschaftsordnung verändern:
Henry Ford vertrat die Meinung, dass die Massenproduktion mehr Arbeitsplätze schaffen würde und dass die Beschäftigten genügend Geld verdienen müssten, um sich die kostengünstig hergestellten Autos leisten zu können.
So führte er im Januar 1914 den
5-Dollar-Arbeitstag ein und
beteiligte seine
Arbeiter überdies an den
Gewinnen des
Unternehmens. Gleichzeitig
verkürzte Ford die tägliche Arbeitszeit auf
acht Stunden. Für die meisten Beschäftigten bedeutete dies zumindest eine
Verdoppelung ihres Einkommens. Erstmals in der Geschichte der Industrialisierung konnten es
Fabrikarbeiter tatsächlich zu
bescheidenem Wohlstand bringen.
Produktion von Flugzeugen
Neben dem Auto sah Ford aber auch das Flugzeug als „Teil des Motor-Zeitalters“ an. Zwischen 1926 und 1933 produzierte die
Stout Metal Airplane Company, ein Tochterunternehmen der Ford Motor Company, 199 Flugzeuge, sogenannte
„Trimotors“. Ähnlich wie die Ford-Autos hatten auch die dreimotorigen Trimotors den Ruf,
gut designt,
kostengünstig und
verlässlich zu sein. Angelehnt an die Tin Lizzie – das Modell T von Ford – bekamen die Flugzeuge den Spitznamen
Tin Goose verpasst. Insgesamt nutzten mehr als
100 Airlines Ford Trimotors.
Ford hatte auch hierzu eine Vision: „Merken Sie sich mein Wort: Eine Kombination aus Flugzeug und Auto wird kommen …“ sagte er 1940 dem Forbes Magazin. Und setzte 1941 noch einen drauf: „Ich kann mir die Zeit vorstellen, in der fast jede Familie ein kleines Flugzeug in ihrem Garten haben wird.“ Mit den heute kurz vor der Einführung stehenden Lufttaxis ist diese Vision gar nicht mehr so unwahrscheinlich.
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