Brüssel
Audi schließt E-Auto-Werk
12.12.2024 - 18:53 UhrLesedauer: 1 Min.
Proteste am Audi-Werk in BrüsselVergrößern des Bildes
Audi-Werk in Brüssel: Gegen die mögliche Schließung protestierten Mitarbeiter schon Anfang September mit brennenden Reifen. (Archivbild) (Quelle: Jonas Roosens/Belga/dpa/dpa-bilder)
Volkswagen-Tochter Audi schließt ihre E-Auto-Fabrik in Belgien im Februar – ohne Sozialplan für die 3.000 Beschäftigten, aber mit Abfindungen.
Nach monatelangen Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften hat Audi jetzt die Schließung des Werks in Brüssel verkündet. Die Autoproduktion werde Ende Februar eingestellt und das Werk geschlossen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Einen Sozialplan für die 3.000 Beschäftigten gibt es nicht. Auch das sechste Angebot des Unternehmens sei von den Arbeitnehmervertretern abgelehnt worden, teilte die Volkswagen-Konzerntochter mit. Jetzt biete Audi den Mitarbeitern zusätzlich zum gesetzlichen Kündigungsgeld eine eigene, freiwillige Unternehmensprämie an, sagt Produktionsvorstand Gerd Walker. "Insgesamt gibt Audi für die Abfindungen mehr als doppelt so viel aus wie gesetzlich gefordert."
In Fabrik wird nur ein Modell gefertigt
Die Fabrik fertigt nur ein einziges Modell, den großen Elektro-SUV Q8 e-tron. Dessen Verkaufszahlen schrumpfen. Die Fabrik hat sehr hohe Logistikkosten, weil nur wenige Zulieferer in der Nähe sind. Die Lage zwischen einem Wohngebiet, Bahngleisen und der Autobahn macht Erweiterungen schwierig.
Der Mutterkonzern Volkswagen steckt in der Krise und will in Brüssel kein neues Modell auflegen. Auch Audi spricht mit dem Gesamtbetriebsrat in Ingolstadt darüber, wie betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermieden werden können. Die Suche nach einem Investor, der das Werk mit den Beschäftigten fortführt, verlief erfolglos. [Links nur für registrierte Nutzer]