Die fast einstimmige Unterstützung der zionistischen Auswanderung nach Palästina war in der deutschen Regierung und der NSDAP in den Jahren zwischen 1933 und 1937 die Regel. Die verantwortlichen Stellen im Auswärtigen Amt, einschließlich desdeutschen Generalkonsulates in Jerusalem, der Orient-Abteilung, von Referat D und der Handelspolitischen Abteilung unterstützten und ermutigten die zionistischen Bemühungen.
Das Innenministerium als verantwortliche Behörde für die Durchführung der Auswanderungspolitik förderte eine geordnete Auswanderung aus Deutschland, während das Wirtschaftsministerium und die Reichsbank für das Haavara-Abkommen sowie die wirtschaftliche Seite der jüdischen Masseneinwanderung nach Palästina verantwortlichwaren.
Die zuständigen Stellen innerhalb der SS ließen den deutschen Zionisten gegenüber den verschiedenen nicht- oder antizionistischen, liberalen und anpassungswilligen jüdischen Vereinigungen eine bevorzugte Behandlung zuteil werden. Zionistische Umschulungslager erfuhren ermutigenden Zuspruch. Jüdischen Offiziellen sowie Lehrern aus Palästina und anderswoher wurden für gewöhnlich von den deutschen Behörden Einreisebewilligungen erteilt, um die Bemühungen der deutschen Zionisten zu erleichtern.«
Das Deutsche Reich wurde mit einem ganzen Netz von Trainingsstätten überzogen, in denen zionistische Ausbilder Juden auf das künftige Leben in ihrem Gelobten Land vorbereiteten. Solche Ausbildungszentren gab es, Stand August 1936, von Nord nach Süd gesehen in:
Lobitten, Kreis Königsberg
Flensburg
Altona
Hamburg
Stettin
Berlin
Hannover
Caputh
Magdeburg
Neuendorf
Gut Winkel
Schniebinchen
Bomsdorf, Kreis Bitterfeld
Leipzig
Breslau
Grusen/Frankenberg
Konstadt
Dresden
Klein Silsterwitz
Köln
Preiskretsch
Guttentag
Charlottental
Bonn
Beuthen
Hindenburg
Meiningen
Gleiwitz
Ratibor
Frankfurt/Main
Bamberg
Nürnberg
Mannheim
Regensburg
Lehrensteinfeld
Stuttgart
Augsburg
München
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