
Zitat von
Schlummifix
Ändert nichts an der Tatsache, dass die Hamas gemordet hat und dass die "palästinensischen Zivilisten" mitgemacht haben.
Eine Gräueltat mit einer tausendfach schlimmeren Gräueltat (Völkermord) zu rächen, hat aber nichts mit Selbstverteidigung zu tun, - es ist die nackte Barbarei.
Es war nie die Absicht von Hamas ein Massaker anzurichten. Es ging darum Geiseln für einen Gefangenenaustausch zu entführen.
Wie die Denkweise und der Plan von Hamas-Chef Sinwar war, geht aus seiner geheimen Korrespondenz mit der externen Führung der Hamas hervor, die das Wall Street Journal Anfang Juni enthüllte.
Sie wurde in der israelischen Zeitung Haaretz unter der Überschrift:
„What Hamas Chief Sinwar's Secret Communications Show About His Thinking“
veröffentlicht.
Einige aufschlussreiche Kernaussagen lauten:
„Die Dinge gerieten außer Kontrolle. Die Leute wurden darin verwickelt, und das hätte nicht passieren dürfen“, schrieb er.
Er verstand, dass die operativen Erfolge der Hamas am 7. Oktober durch die Grausamkeit der Massen in Gaza und der Kämpfer der Hamas und der anderen Fraktionen sowie durch Israels Bodenoperation, mit der er nicht gerechnet hatte, zunichte gemacht wurden.
[…]
Er dachte, ein Angriff auf israelische Stützpunkte und das Töten und Entführen von Soldaten würde zu einer Militärrunde führen und Israel unter Druck setzen, einen Deal über die Freilassung von Gefangenen im Austausch gegen die Geiseln abzuschließen.
Damit lag er falsch.
[…]
Israel entschied sich am 28. Oktober für einen Bodenangriff in Gaza.
Um die operativen Erfolge zu bewahren und Israel daran zu hindern, die Tunnel und die militärische Infrastruktur zu zerstören, bot Sinwar zu Beginn des Angriffs schnell einen Deal an: Freilassung aller Geiseln im Austausch für die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen.
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Da aber für Netanjahu das Schicksal der eigenen Geiseln eher nebensächlich ist, begann er am 28. Oktober (trotz Angebot von Hamas) mit seinem Vernichtungsfeldzug.
Ob heute überhaupt noch Geiseln am Leben sind, unter dem fortgesetzten israelischen Bombenterror, darf eher bezweifelt werden.
Dafür können sich die Angehörigen bei Netanjahu bedanken.
Ihre monatelangen, theatralischen Proteste auf den Straßen Tel Avivs drehen sich allein um das Schicksal der Geiseln.
Das Abschlachten der Zivilbevölkerung Gazas interessiert sie nicht die Bohne. Ob dort zehntausende Kinder im Bomben und Kugelhagel oder an Hunger sterben, auf Sanitäter und Hilfskräfte geschossen wird wie auf Hasen, ist ihnen völlig wurscht.
Laut Aussage von Kriegsminister Galant sind das ja auch „Tiere“.
Aber selbst Tiere werden nicht so behandelt wie die Bevölkerung von Gaza.