
Zitat von
Anhalter
[...] und im Übrigen hat die SED die Stalinisten rausgeworfen. ...
Wann denn? - als es längst zu spät war und "die SED" nur noch versuchte, sich zu "retten" !
Wann? - erst nach der von Krenz verkündeten "Wende" !

Zitat von
BrüggeGent
Stalinist Krenz...!? Ein hartes Urteil...In den bisherigen zwei Büchern seiner Autobiographie hält er Abstand zu Stalin...betont aber seine "Treue" zur Sowjetunion...bis Gorbatschow auftaucht...den nennt er wiederholt einen "Lügner"...
Autobiographie ist der (meist untaugliche bis lächerliche) Versuch, "sich reinzuwaschen".

Zitat von
Anhalter
Irgendwo muß man ja Krenz einordnen, denn er hat ja damals das Massaker auf dem Platz des himmlischen Frieden in Peking als richtig bewertet. ...
Wann, wo und wie ? - Welchen Beleg gibt es für DEINE Behauptung?
Unbestreitbar war Krenz daran beteiligt, dass "es" in Leipzig kein Massaker gegeben hat!
Vieles spricht dafür, dass damals für ihn gerade das Massaker in Peking entscheidend abschreckend war.
Warum bewertet er dann Gorbatschow als Lügner ? Weil er für die Aufklärung des Stalinismus war ?
Vermutlich eher "aus heutiger Sicht", weil Gorbatschow "zu spät gekommen" ist und selber - wie auch Krenz - "vom Leben bestraft" worden ist.

Zitat von
Ruprecht
Krenz wollte auch 89 die Chinesische Lösung, Honecker ist zurückgezuckt, war ihm zu heiß.
Verwechselst du da was aus dem zeitlichen Abstand ?!!!
Honecker war Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates,
im am 26. September erlassenen Befehl Nr. 8/89 war bezüglich "zu erwartender Krawalle" eindeutig formuliert:»Sie sind von vornherein zu unterbinden.« Und unmissverständlich wurde angewiesen, dass »feindliche Aktionen offensiv verhindert werden sollen«.
Von Honecker ist (mir) aus jenen Tagen diesbezüglich sonst wenig bekannt
(womöglich war er körperlich und geistig nicht mehr fähig, [s]eine Rolle zu spielen)
Im SED-Politbüro soll Mielke eindeutig für den Einsatz von Waffen (auch Panzern) gegen "feindliche Elemente" (Demonstranten) gewesen sein !
Krenz - damals im Politbüro "für Sicherheitsfragen zuständig" - hat (wohl auch durch nicht entscheiden) dazu beigetragen, dass "es" in Leipzig friedlich geblieben ist. (Er hatte nach Aussage des damaligen Leipziger SED-Bezirkssekretär nicht "zurückgerufen und Anweisungen erteilt", so dass die Leipziger Genossen selber hätten entscheiden müssen/können).
Entscheidend war wohl dergemeinsame Appell des Kabarettisten Bernd-Lutz Lange, des Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur und des Theologen Peter Zimmermann, sowie der Sekretäre der SED-Bezirksleitung Kurt Meyer, Jochen Pommert und Roland Wötzel
Der Aufruf dieser "Leipziger Sechs" zur Besonnenheit wurde in der Nikolai-Kirche verlesen und dann auch im Rundfunk-Sender Leipzig und vom "Stadtfunk" ausgestrahlt.»Unsere gemeinsame Sorge und Verantwortung haben uns heute zusammengeführt. Wir sind von der Entwicklung in unserer Stadt betroffen und suchen nach einer Lösung. Wir alle brauchen einen freien Meinungsaustausch über die Weiterführung des Sozialismus in unserem Land. Deshalb versprechen die Genannten heute allen Bürgern, ihre ganze Kraft und Autorität dafür einzusetzen, daß dieser Dialog nicht nur im Bezirk Leipzig, sondern auch mit unserer Regierung geführt wird. Wir bitten Sie dringend um Besonnenheit, damit der friedliche Dialog möglich wird.«