My Way Betty Ford Klinik » Drogeninduzierte Psychose / 16.06.2021
Drogeninduzierte Psychose
Eine Drogenpsychose kann durch verschiedene Substanzen hervorgerufen werden und schlimmstenfalls chronisch verlaufen.
Symptomen sind:
Halluzinationen, Wahnvorstellungen, starke Erregung, Realitätsverlust & ein verändertes Ich-Erleben.
Zu den häufigsten Psychosen zählen die Kokainpsychose, Amphetaminpsychose und die Cannabis-Psychose. Die Therapie erfolgt durch einen Konsumstopp, eine Reduzierung der Reizüberflutung und ggf. durch die Gabe von Antipsychotika. Besteht eine Drogensucht, muss diese durch einen qualifizierten Drogenentzug behandelt werden.
Dabei müssen Psychose und Sucht gleichzeitig therapiert werden.
Wenn der Rausch zum Wahn wird
Ein regelmäßiger Drogenkonsum zählt heutzutage für viele jüngere Menschen zum Alltag. Der Rausch am Wochenende durch Partydrogen wie Ecstasy, Kokain oder auch Cannabis sorgt kurzzeitig für ein euphorisches Gefühl und lässt den grauen Alltag vergessen. Um die mit dem Drogenmissbrauch verbundenen Risiken für Körper und Psyche kümmern sich allerdings die wenigsten Betroffenen. Dabei kann bereits eine einmalige Dosis ernsthafte psychische Schäden hervorrufen. So geht beispielsweise die drogeninduzierte Psychose häufig mit Halluzinationen, Wahnvorstellungen und anderen unangenehmen Symptomen einher und kann bei fehlender oder falscher Behandlung mehrere Monate hinweg andauern oder auch komplett irreversibel sein.
Was ist eine Drogenpsychose?
Bei der Drogenpsychose handelt es sich um eine
substanzinduzierte, exogene psychotische Störung. Exogen bedeutet in diesem Fall, dass sich die Ursache der Psychose und das Auftreten der vorwiegend
psychischen Symptome auf den Drogenkonsum zurückführen lassen. Dadurch wird die drogeninduzierte Psychose von einer organischen oder auch endogenen Erkrankung aus dem psychotischen Formenkreis wie etwa der Schizophrenie unterschieden. Eine
Drogenpsychose kann demnach durch
unterschiedliche Substanzen ausgelöst werden,
akut auftreten oder
chronisch werden.
Für die Betroffenen bringt die Psychose nicht nur zahlreiche unangenehme Symptome mit sich, sondern kann zudem die Lebenstüchtigkeit maßgeblich einschränken. In der Regel ist es nicht mehr, oder nur noch bedingt möglich, am Schul- oder Berufsleben teilzunehmen. Darüber hinaus kann eine Drogenpsychose Tendenzen zur Selbstverletzung oder Suizidversuchen hervorrufen und daher im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
Ebenso kann es bei Patienten mit einer bereits überstandenen endogenen Psychose durch den Konsum psychoaktiver Substanzen zum Rückfall und dauerhaft psychotischen Zuständen kommen. Auch eine latente Schizophrenie kann vermutlich durch Drogen ausgelöst werden, was bedeutet, dass es ohne den Drogenkonsum nicht zum Ausbruch der Krankheit gekommen wäre.
Welche Symptome sind typisch für die drogeninduzierte Psychose?
Die Symptomatik einer von Drogen ausgelösten Psychose ist für Suchtmediziner recht
eindeutig. Trotzdem müssen bei der Diagnose
andere Krankheitsbilder systematisch ausgeschlossen werden. Insbesondere die
Abgrenzung zur
klassischen Schizophrenie und einer
bipolaren Störung, die beide ebenfalls mit
psychotischen Schüben einhergehen können, ist entscheidend.
Wenn die Symptome einer drogeninduzierten Psychose auftreten, wird versucht zu eruieren, ob es sich tatsächlich um eine exogene Psychose handelt und nicht etwa um eine durch Rauschmittel ausgelöste endogene psychotische Phase, was häufig
kaum möglich ist. Durch illegale Drogen wie Kokain, LSD oder Cannabis hervorgerufene Psychosen äußern sich meist durch die folgenden
Symptome:
Halluzinationen
Wahnvorstellungen
Zustände starker Erregung
Realitätsverlust
Verändertes Ich-Erleben
Ausbleibende Krankheitseinsicht
Je nach Substanz treten darüber hinaus in vielen Fällen spezifische Symptome und andere Begleiterscheinungen auf. So können Schlafstörungen, Panikattacken, Gefühle der Angst, leichte Reizbarkeit oder Aggressivität an die Psychose gekoppelt sein und den Konsumenten zusätzlich belasten.
Welche Arten von Drogenpsychosen gibt es?
Bei einer durch Drogen hervorgerufenen Psychose muss zunächst geprüft werden, welche psychoaktiven Substanzen konsumiert wurden. Davon abhängig wird die passende Therapie gewählt. Besondere Vorsicht gilt überdies, wenn Alkohol mit illegalen Drogen kombiniert wird. Bei einem Mischkonsum können sich die verschiedenen negativen Effekte gegenseitig beeinflussen und verstärken. Weiterhin muss bei der Diagnose von substanzinduzierten Psychosen immer auch die Möglichkeit einer Abhängigkeitserkrankung berücksichtigt werden.
Nach dem Diagnoseschlüssel der WHO (ICD 10) wird eine drogeninduzierte Psychose in 5 unterschiedliche Formen eingeteilt:
Überwiegend wahnhaft
Vorwiegend halluzinatorisch
Hauptsächlich polymorph
Überwiegend affektiv
Schizophrene Psychose
Was ist eine Kokainpsychose?
Eine
Kokainpsychose wird durch Kokain ausgelöst und äußert sich anhand verschiedener psychotischer Symptome. Charakteristisch für diese Form der Psychose ist der sogenannte
Dermatozoenwahn. Hierbei sind die Betroffenen fest davon überzeugt, dass sich verschiedenste
parasitäre Lebewesen, Würmer oder
Insekten auf bzw. unter ihrer Haut befinden.
Angst, Juckreiz und
Panik können durch diese wahnhafte Vorstellung ausgelöst werden. Die Maßnahmen zur „Schädlingsbekämpfung“ sind meist drastisch und schädigen massiv die Haut.
Hinzu kommen bei einer Kokainpsychose häufig
taktile, optische oder aber
akustische Wahrnehmungsstörungen.
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