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Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als [URL="https://balkaninfo.files.wordpress.com/2018/05/iep00011.pdf"]„Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007[/URL] als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“
Am 21.02.1951 wurde der deutsche Politiker Erwin Köhler in Moskau wegen "antisowjetischer Hetze" erschossen.
Zwischen 1950 und 1953 wurden hunderte DDR-Bürger nach Moskau verschleppt, erschossen und auf dem Donskoje-Friedhof verscharrt.
"Wenn es um die ganz großen Verbrecher geht, gibt es für die Polizei nur eine Aufgabe: Ihnen Schutz zu gewähren!"
Kriminallkommissar Jensen
Das stimmt nicht!
Es wurden nur Diejenigen erschossen, welche im Studium an der Parteihochschule ungenuegende Leistungen gebracht haben.
RU | International internet-seminar about russian and east-european history | 06.11.2011
Ostdeutsche Studierende in der Sowjetunion
Transnationale Raeume, blockinterne Ordnung und berufliche Karrieren im Kontext des Kalten Krieges (1950er und 1960er Jahre)
Zusammenfassung
Am 12. Mai 1952 (nachdem 172 Studenten aus der DDR ihr erstes Studienjahr absolviert hatten) schlossen die Sowjetunion und die DDR ein Abkommen ueber die Ausbildung von ostdeutschen Studenten und Aspiranten (sowjetische Bezeichnung fuer Doktoranden) an sowjetischen Hochschulen.
Nach ihrer Rueckkehr in die DDR sollten diese fuehrende Posten in Partei, Verwaltung, Wissenschaft und Industrie erhalten. Ein Diplom einer sowjetischen Universitaet eroeffnete in der DDR eine breitere Perspektive fuer die berufliche Entwicklung als ein sehr guter Abschluss an einer ostdeutschen Hochschule.
Deshalb machten ca. 20.000 Studenten in der DDR von den 1950er bis zu den 1980er Jahren eine steile wenn auch nicht privilegierte Karriere? (K.-A. Zech). Laut den Publikationen zum 20. Jahrestag der Ausbildung ostdeutscher Studenten in der Sowjetunion hatten bis 1972 schon 5000 Buerger des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates das Vollstudium in der UdSSR abgeschlossen; weitere 2000 hatten kurze Teilzeitprogrammen absolviert oder in der Sowjetunion promoviert.
Die wohl beruehmtesten dieser DDR-Studenten waren in den 1960-70er Jahren der Industrieminister (K. Singhuber), der Staatssekretaer des Bildungs- und Technikministeriums (K. Stubenrauch), der Praesident der Akademie der Wissenschaften (G. Neuner), der Rektor der Freiberger Bergbauakademie (D. Rotter), der Direktor des Institutes fuer Chemie und Oel (S. Novak), der Dekan der Fakultaet fuer Biologie der HU (H.Goering), sowie mehrere hochrangige Parteifunktionaere (unten ihnen auch Mitglieder des ZK der SED) und zahlreiche fuehrende Wissenschaftler.
Die Gesamtzahl der Professoren und Dozenten in der DDR, die ihre Ausbildung in der Sowjetunion absolviert hatten, betrug im Jahr 1977 schon ueber 600. In der Technischen Hochschule in Karl-Marx-Stadt waren ueber 90 der dort taetigen bekannten Wissenschaftler Absolventen sowjetischer Hochschulen. Die Ausgangsthese des Projekts ist die Annahme, dass die Erfahrung des Studiums in der Sowjetunion einen wichtigen Einfluss auf die Weltanschauung, auf den wissenschaftlichen und politischen Habitus der ostdeutschen Elite nahm.
Die Grenzgaenger zwischen der sowjetischen und der ostdeutschen Realitaet schufen einen bestaendigen Kanal der Einflussnahme und des Wissenstransfers, der auch als Mittel des blockinternen Zusammenhalts Wirkung entfaltete.
Diese DDR-Studenten bildeten einen wichtigen Teil der ostdeutschen Gesellschaft, der reale (nicht abstrakte, medial vermittelte) Erfahrungen mit der Sowjetunion und der propagandistisch inszenierten sozialistischen Gemeinschaft gemacht hatte. Laut Dietrich Beyrau sind die staendigen Kontakte, Abstimmungen und Sprachregelungen zwischen den Parteifuehrungen wichtiger als die formellen zwischenstaatlichen Vereinbarungen gewesen:
Zur Koordination und in gewisser Weise auch zur gemeinsamen Sozialisation wird die Schulung vieler Parteikader und Militaers, aber oft auch die berufliche oder wissenschaftliche Ausbildung in der Sowjetunion beigetragen haben.
Deshalb ist eine der Aufgaben des vorliegenden Projektes diese indirekten Methoden zu untersuchen, mit denen die Sowjetunion sich bemuehte, die Satellitenstaaten an sich zu binden. Methodisch stuetzt sich die Forschung auf das Konzept der transnationalen Geschichte sowie auf die Begriffe des kulturellen Transfers und des transnationalen sozialen Raumes.
Als wichtige Begegnungsraeume und Kontaktzonen werden sowjetische Hochschulen untersucht, wo der sozialistische Kanon vermittelt und angeeignet wurde. Hier naeherten sich die Kulturen einander an und vermischten sich; hier wurden Deutungs- und Handlungsmuster erlernt, wissenschaftliche Haltungen erlaeutert und Sprach- sowie Paradigmenbarrieren ueberwunden. In diesem transnationalen Prisma koennen aufschlussreiche Antworten gefunden werden sowohl auf die viel diskutierte Fragen nach der Existenz einer spezifischen Cold War Culture innerhalb des Ostblocks, als auch auf die Frage nach der Tiefe und den Grenzen der Sowjetisierung der ostdeutschen Elite und der politischen, wissenschaftlichen und industriellen Kultur der DDR.
Eine weitere methodische Orientierung stellt die Untersuchung moderner Imperien dar. Insbesondere soll der wechselseitige Einfluss zwischen Metropole und Peripherien durch Zwischenraumbiographien in Augenschein genommen werden. Damit traegt das Projekt dazu bei, den Ostblock als einen grenzueberschreitenden Kommunikations- und Kulturraum zu verstehen und so zu beschreiben, dass es auch auf der oestlichen Seite des Eisernen Vorhangs transnationale Integrationsbestrebungen sowie rege Vernetzungs- und Austauschprozesse gegeben hat.
Stand der Forschung
Die vorliegende Untersuchung fuegt sich in mehrerer Hinsicht gut in die aktuelle Forschungslandschaft ein. Obwohl das Ende des Kalten Krieges und der Zerfall des Ostblocks ein reges Interesse an der Erforschung der DDR-Geschichte hervorgerufen haben, klagen Experten heute ueber die geringe Zahl vergleichender Studien und ueber ihre mangelnde Kontextualisierung in der Geschichte des Kalten Krieges. Insbesondere bemaengelt Eva Badstuebner-Peters fehlende Untersuchungen zu den ostdeutschen Studenten und Wissenschaftlern in der UdSSR:
Bislang gibt es nur wenige Arbeiten ueber das Auslandsstudium in der Sowjetunion, die sich vor allem mit der Universitaet der Voelkerfreundschaft und den Studenten aus Asien, Afrika und Lateinamerika beschaeftigten. Zudem liegt eine kurze Darstellung der Stasi-Taetigkeit im Institut fuer die Vorbereitung zum Auslandsstudium in Halle (ABF-IFA) vor. Allerdings lassen sich in der umfangreichen Literatur zur Geschichte des Kalten Krieges, der UdSSR und der DDR Anknuepfungspunkte fuer das vorliegende Projekt finden.
1. Die Forschung zum Kalten Krieg konzentrierte sich in den letzen Jahren weniger auf politische Aspekte, sondern sie versteht die bipolare Blockkonfrontation verstaerkt als Konflikt, der bei vielen Beteiligten eine gesellschaftlich akzeptierte Sinnbildung, eine individuelle und kollektive Ordnung schuf (Bernd Stoever).
2. In der aktuellen Literatur zur DDR-Geschichte ist eine Revision der festgefahrenen Forschungsklischees zu beobachten.
Der ostdeutsche Staat wird nicht nur als eine von der sowjetischen Gewalt aufgezwungene Diktatur betrachtet, sondern auch als besondere Erscheinung des modernen industriellen Staates in Europa (Jay Rowell). Die noch immer dominierende Gegenueberstellung von Amerikanisierung und Sowjetisierung wird allmaehlich relativiert. Dringend erforderlich ist eine detaillierte Untersuchung derjenigen Entwicklungen und Erfahrungen, die bei der Konstruktion der DDR-Identitaet dafuer sorgten, dass es durch Entlehnungen und Adaptionen in der Sprache, im politischen Stil, im Alltagshabitus, in wissenschaftlichen und beruflichen Praktiken zu einer Orientierung an sowjetischen Mustern kam.
Gute Anknuepfungspunkte bieten hier Studien zur Sozialgeschichte der DDR, vor allem zur Entstehung der Staats- und Parteielite sowie zur Generationsgeschichte. Das Ende der 1940er und der Anfang der 1950er Jahre werden als eine Periode der radikalsten Transformation von sozialen Strukturen und der Elitebildung beschrieben, die kein Vorbild in der deutschen Geschichte gehabt haetten. Dabei wird unterstrichen, dass die aeltere und juengere Aufbaugenerationen (Jahrgaenge 1925-45) das Reservoir fuer die dringend benoetigten neuen Kader fuer die Staatsverwaltung, die Parteiinstitutionen und vor allem fuer das Bildungswesen stellten. Fuer diesen umerzogenen Teil der HJ-Generation war die Bereitschaft zu Disziplin, Loyalitaet und Selbsterziehung charakteristisch.
3. Studien zur ostdeutschen Hochschulpolitik richten ihre Aufmerksamkeit bislang auf die Hochschulreformen, die Geschichte einzelner Universitaeten, die Studentenpolitik und auf die Kollektivbiographie der Professorenschaft. Detailliert erforscht sind die Entwicklung der Hochschulbildung, die Mechanismen der sozialen Privilegierung und der Militarisierung der Intelligenz sowie die unterschiedlichen Widerstands- und Repressionsformen. In diesem Kontext sind auch Studien zum Wissenschaftleraustausch entstanden, die sich bis jetzt aber auf Kontakte zwischen Ost und West konzentrierten und die Austausch- und Verflechtungsprozesse innerhalb des Ostblocks vernachlaessigen.
4. In den letzten Jahren sind mehrere Arbeiten publiziert worden, die sich eingehender mit der innergesellschaftlichen Entwicklung der Sowjetunion beschaeftigten. Mit seiner transnationalen Perspektive wird das vorliegende Projekt den Horizont dieser Studien erweitern, indem es herausstreicht, dass die grenzueberschreitende Bezug- und Einflussnahme einen bislang zu wenig thematischen Faktor der Sowjetgeschichte darstellt.
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Geändert von ABAS (21.02.2024 um 07:15 Uhr)
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