Ja. Saddam ließ sich zum Beispiel den T-72 so weit wie möglich abwerten, weil dessen ursprüngliche Fähigkeiten für seine Armee völlig überdimensioniert und damit auch zu teuer gewesen wären. Seine schon neoklassischen T-62 hatten mit den im Dienst der Iraner befindlichen amerikanischen M60 und britischen Chieftains während der sog. "Operation Nasr" den Boden aufgewischt, sodass diese Annahme aus irakischer Sicht durchaus folgerichtig war. Um Geld zu sparen und sich mehr Panzer leisten zu können, fielen also allerhand "Gadgets" weg und die eingekaufte Munition war auch die billigste, sie reichte schließlich völlig aus. Und plötzlich standen diese Dinger, die neben viel älteren T-54/T-55/T-62 und deren chinesischen Derivaten auch noch den kleinsten Teil der irakischen Armee ausmachten, dem brandneuen amerikanischen M1A1 Abrams gegenüber, dem stärksten Panzer, den die NATO zu bieten hatte. Nun wurde mit ihnen der Boden aufgewischt und es wuchs die Überzeugung vieler "Experten", dass der T-72 reinster Schrott sei.
Wie wir in der Ukraine sehen, können aber gerade diese Panzer in "normaler" Konfiguration bei kompetentem Einsatz noch wirksam arbeiten- mit den vielen ex-polnischen und ex-tschechischen T-72 erzielten die Ukrainer in 2022 ja noch einige Achtungserfolge gegen die Russen, was man von Leopard und co. nicht unbedingt sagen kann.