So beginnt die Hamas-Charta, hat aber überhaupt nichts mit Religion zu tun
Palästina, 1. Muharram 1409 islamischer Zeitrechnung[2]
18. August 1988 christlicher Zeitrechnung
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen
„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die unter den Menschen hervorgebracht worden ist, sofern
ihr das Rechtmäßige gebietet, das Unrechtmäßige untersagt und an Gott glaubt. Wenn die
Schriftbesitzer[4] wirklich geglaubt hätten, wäre es für sie besser gewesen. Unter ihnen gibt
es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler. Sie können euch keineswegs schaden,
sondern euch nur Unannehmlichkeiten bereiten. Wenn sie gegen euch kämpfen, werden sie
euch den Rücken kehren und weglaufen. Keine Hilfe wird ihnen zuteil werden. Sie sind zur
Schmach verurteilt, wo immer man sie antrifft; es sei denn, daß eine Bindung zwischen ihnen
und Gott und eine Bindung zwischen ihnen und den Menschen bestünde. Sie haben sich
Gottes Zorn zugezogen und sind zum Elend verurteilt, haben sie doch immer wieder Gottes
offenbarte Zeichen geleugnet und die Propheten ohne jegliches Recht getötet. Das geschieht
ihnen recht wegen ihrer Ungehorsamkeit Gott gegenüber, und weil sie wiederholt Seine
Vorschriften übertraten. (Koran, Sura 3, Vers 110-112)[4]
“Israel wird entstehen und solange bestehen bleiben, bis der Islam es abschafft, so wie er das,
was vor ihm war, abgeschafft hat.“ Der Imam und Märtyrer Hassan al-Banna[5], Gott hab ihn
selig
„Die islamische Welt brennt und jeder von uns sollte, ohne erst abzuwarten, bis andere
handeln, nach Kräften versuchen zu löschen, und sei es auch mit noch so wenig Wasser.“
Scheich Amdschad az-Zahawi, Gott hab ihn selig[6]
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen[7]
Präambel
Gelobt sei Gott, bei dem wir unsere Zuflucht suchen und den wir um Vergebung anflehen. Ihn
bitten wir, uns auf dem rechten Weg zu führen und auf ihn vertrauen wir. Mögen Gottes
Gesandter[8], seine Familie, seine Gefährten und all jene, die ihm treu nachfolgen, seine
Botschaft verkünden und seinem Vorbild nach der Sunna[9] folgen, stets gesegnet sein und
Heil finden, solange Himmel und Erde bestehen.
Ihr Menschen!
Mitten aus großem Unglück und tiefstem Leiden entsprang aus eifrig für den Glauben
schlagenden Herzen und zum Gebet rituell gereinigten Unterarmen der Ruf nach unserer
Bewegung. Eingedenk unserer Pflicht kamen wir dem Befehl Gottes nach und fanden uns
zusammen. Wir erzogen uns in den Wegen Gottes, fest entschlossen, die Rolle der Bewegung
im Leben zu erfüllen, ungeachtet aller Hindernisse und Schwierigkeiten auf dem Weg. Wir
bereiteten uns kontinuierlich darauf vor, in der Bereitschaft, unser eigenes Leben und alles,
was wertvoll ist, für Gott zu geben.
Der Kern unserer Bewegung nahm Gestalt an und begann, sich im aufgewühlten Meer der
Wünsche und Hoffnungen, Gefahren und Hindernisse, Schmerzen und Herausforderungen im
In- und Ausland einen Weg zu bahnen.
Und als die Idee ausgereift war, die Pflanze aus dem Samen zu wachsen begann und ihre
Wurzeln in der Wirklichkeit schlug, als klar wurde, dass es sich keineswegs um nur flüchtige
Emotionen und unangemessene Überstürzung handelte, schickte sich die Islamische
Widerstandsbewegung an, ihre Rolle auf Gottes Weg wahrzunehmen. Sie schließt sich dabei
in ihren Taten all jenen an, die sich durch den Dschihad[10] für die Befreiung Palästinas
einsetzen, und die Seelen ihrer Kämpfer schließen sich mit den Seelen all jener zusammen,
die ihr Leben für Palästina gelassen haben, seit die Prophetengefährten es einst eroberten.
Dies ist die Charta der Islamischen Widerstandsbewegung. Sie legt dar, was die Bewegung
ist: Ihre Identität, ihren Standpunkt, ihre Ambitionen und ihre Hoffnungen. Auch ruft diese
Charta dazu auf, die Bewegung zu unterstützen und sich ihr anzuschließen, denn unser Kampf
mit den Juden ist von äußerster Bedeutung und erfordert alle nur möglichen, aufrichtigen
Bemühungen. Diesem Schritt müssen unabdingbar weitere folgen, diese Brigade müssen
unabdingbar Brigaden und Aberbrigaden aus der ganzen arabisch-islamischen Welt
verstärken, bis die Feinde bezwungen sind und Gottes Sieg geoffenbart ist.
So blicken wir ihnen zuversichtlich entgegen, denn „Ihr werdet bald zu wissen bekommen,
daß alles wahr ist, was er meldet."“ (38:88) und „Gott hat vorgeschrieben: "Ich werde siegen,
desgleichen Meine Gesandten." Gott ist allmächtig und gewaltig.“ (58:21)
„Sage ihnen: "Das ist mein Weg. Ich rufe zu Gott auf und bin darüber im klaren. Das tun auch
die Gläubigen, die meinem Weg folgen. Erhaben ist Gott. Ich gehöre nicht zu denen, die Gott
etwas beigesellen[11].“ (12:108)