Der Gazastreifen ist von einer 65 Kilometer langen Mauer aus Beton, Stahl, Stacheldraht, Überwachungskameras und Bewegungsmeldern mit einem Gesamtgewicht von 140.000 Tonnen umgeben. Die Mauer ist je nach Abschnitt zwischen 7 und 9 Meter hoch. Alle zwei Kilometer steht ein Maschinengewehrturm, der ferngesteuert wird.
Die Mauer wird zu Lande, zu Wasser und in der Luft patrouilliert und setzt sich unterirdisch fort. In der Mauer gibt es nur vier Durchgänge. Jeder ist ein Kontrollpunkt mit Toren, Gittern, Stacheldraht und Maschinengewehrschützen. Im Inneren leben auf 365 Quadratkilometern 2,3 Millionen Menschen.
Der Gazastreifen wird seit 16 Jahren von Israel und Ägypten blockiert.
Die Liste der erlaubten/verbotenen Waren ändert sich ständig und umfasste zu verschiedenen Zeitpunkten die Einfuhr von Lebensmitteln, Papier, Büchern, Kerzen, Kleidung, Geschirr, Kühlschränken, Waschmaschinen, Brillen, Glühbirnen, Streichhölzern, Nadeln, Decken, Schuhen, Matratzen, Autoteilen, Baumaterialien, Rohren, Generatoren und Kraftstoff.
Ohne Zugang zu den Materialien ist es unmöglich, die Infrastruktur des Gazastreifens wiederaufzubauen. Vor allem die verstopfte Wasserpumpe, die die Bewohner des Gazastreifens mit Wasser versorgt.
95 Prozent des Wassers im Gazastreifen sind nicht zum Trinken geeignet. Infolge des kaputten Wassersystems gelangen täglich zwischen 50 und 80 Millionen Liter Abwasser ins Meer vor der Küste des Gazastreifens.
Aufgrund der Blockade fehlt es den Krankenhäusern im Gazastreifen an Ausrüstung und den grundlegendsten Medikamenten, so dass die Patienten Hilfe in Israel oder im Westjordanland suchen müssen. Um einen Arzt aufzusuchen, müssen die Bewohner des Gazastreifens Israel um die Erlaubnis bitten, die Sperranlage zu verlassen. Wer die Sperranlage unerlaubt verlässt, muss mit einem Erschießungskommando rechnen. Wer aufs Meer hinausfährt, wird erschossen. Der Flughafen ist zerstört.