NTV / POLITIK / 07.10.2023
Iran und Hisbollah gratulieren
Hamas-Attacke erhält Beifall von Israels Feinden
Die Hisbollah-Bewegung im Libanon beglückwünschte die Hamas zu ihrem "heldenhaften" Einsatz gegen Israel. Der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz äußern offen ihre
Unterstützung für die
Angriffe der Hamas auf Israel:
Von einem "Wendepunkt des Widerstands" gegen Israel ist in Teheran die Rede. Der israelische Botschafter in Deutschland wirft dem Iran sogar vor, hinter den Angriffen zu stecken.
Der Überraschungsangriff der islamistischen Hamas wird von den Feinden Israels in der Region begrüßt: Sowohl der Iran als auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon äußerten ihre Unterstützung für die Attacken der militanten Islamisten auf israelischem Gebiet.
Irans Außenamtssprecher gratulierte der Hamas zu dem Überfall:
"Die heutige Operation der Widerstandsbewegung in Palästina ist ein Wendepunkt in der Fortsetzung des bewaffneten Widerstands des palästinensischen Volkes gegen die Zionisten",
sagte Nasser Kanaani gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.
"Mit dieser Operation wurde eine neue Seite im Bereich des Widerstands des palästinensischen Volkes gegen die Zionisten aufgeschlagen", fügte er hinzu.
"Wir unterstützen den stolzen Einsatz 'Al-Aksa Flut' und sind sicher, dass die Widerstandsfront sie auch unterstützt",
sagte
General Jahja Rahim Safavi von den
iranischen Revolutionsgarden laut ISNA. Als
"Widerstandsfront" bezeichnet der Iran
palästinensische, libanesische, syrische und andere dem Iran
nahestehende und
gegen Israel gerichtete
Bewegungen.
Der
Iran erkennt den Staat Israel
nicht an. Die Unterstützung der Palästinenser ist seit der
Islamischen Revolution von 1979 eine wichtige Säule der iranischen Außenpolitik. Im Juni waren Vertreter der radikalen Palästinenserorganisationen
Hamas und
Islamischer Dschihad zu Gesprächen in
Teheran empfangen worden. Für den israelischen Botschafter in Berlin,
Ron Prosor, ist der Iran für den Angriff mitverantwortlich.
"Es ist klar für uns, dass Iran dahintersteckt", sagte Prosor im Deutschlandfunk.
Die
libanesische Hisbollah nannte den Hamas-Angriff auf Israel eine
"heldenhaften Aktion".
"Die Hisbollah beglückwünsche das palästinensische Volk und seine Verbündeten der Al-Kassam-Brigaden und der Hamas für diese heldenhafte, großangelegte und siegreiche Operation", hieß es in einer Erklärung der schiitischen Hisbollah. Die Hisbollah unterhält gute Beziehungen zur radikalislamischen Hamas, die den Gazastreifen seit 2007 kontrolliert.
Mehr als 5000 Raketen auf Israel
Der bewaffnete Arm der Hamas hatte zuvor erklärt, in einer ersten Angriffswelle der
"Operation Al-Aksa Flut" vom Gazastreifen aus mehr als
5000 Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Laut israelischem Medienbericht kamen bisher mindestens 100 Menschen in Israel ums Leben.
Was verbirgt sich hinter der Hamas?
Der Hisbollah zufolge ist die Hamas-Aktion
"eine vernichtende Antwort auf die anhaltenden Verbrechen der (israelischen) Besatzung und die ständigen Angriffe auf heilige Stätten". Es handele sich zudem um eine "Botschaft an die arabische und muslimische Welt (...) und besonders an diejenigen, die versuchen, ihre Beziehungen" mit Israel zu normalisieren.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah wird von den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Washington drängt gleichzeitig Saudi-Arabien und Israel zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
2006 hatte Israel einen
34-tägigen Krieg gegen die
Hisbollah-Miliz geführt. Damals starben im
Libanon mehr als 1200 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten. In
Israel starben 160 Menschen, überwiegend Soldaten.
Quelle: ntv.de, kst/AFP/dpa
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