Redaktion AMEXcited Guide / 06.09.2023
Great Depression: Wie kam es 1929 zur Weltwirtschaftskrise?
Alles über Ursachen und Treiber der bisher größten Weltwirtschaftskrise.
Das Wichtigste in Kürze
1929 brach weltweit die Wirtschaft ein. Diese
Finanzkrise ging als „Great Depression” oder auch “Große Depression” in die Geschichtsbücher ein. Der
drastische Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung hatte
verheerende Folgen wie
Massenarbeitslosigkeit und
Hunger – besonders auch in
Deutschland.
Was waren die Ursachen der Weltwirtschaftskrise?
Die Weltwirtschaftskrise begann am
25. Oktober 1929 an der
New Yorker Börse – dem Zentrum der globalen Wirtschaft in den USA. An dem Tag
platzte die große
Spekulationsblase. Der für die Weltwirtschaft folgenreiche Tag ist heute als
„Schwarzer Freitag” bekannt.
Doch wie kam es zu diesem Börsencrash?
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebten die
USA einen wirtschaftlichen „Boom” und die Börsenpreise schossen in die Höhe. Viele Menschen wollten von dem Aufschwung
profitieren und
spekulierten um Firmenanteile, also Aktien. Und auf dem freien Markt gilt: Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Je größer sie ist, desto teurer wird das Angebot. In diesem Fall
stiegen also die Aktienpreise an und somit auch die Aktienkurse aufgrund der enormen Nachfrage
überproportional hoch an. Die Kurse standen
nicht mehr im Verhältnis zum
realen Gegenwert der Aktien. Deswegen verkauften viele Anleger:innen ihre Aktien, um ihre Investitionen zu „retten”, und die Nachfrage sank wieder. Diese sinkende Nachfrage wiederum führte zu einem
Fall der Aktienkurse. Die Investor:innen bekamen für ihre Aktien noch weniger Geld, als sie dafür bezahlt hatten. Auch die Firmen gerieten in finanzielle Schwierigkeiten – aufgrund der Aktienverluste von teilweise über
90 Prozent.
Es kam zu einem
Teufelskreis, der dann am
24. Oktober 1929 seinen Tiefpunkt erreichte:
Die Spekulationsblase platzte. An diesem sogenannten „Schwarzen Donnerstag” gingen zahlreiche Banken und Firmen pleite. In Deutschland fiel dieser Tag wegen der Zeitverschiebung auf einen Freitag. Deshalb ist hier vom „Schwarzen Freitag” die Rede.
Was waren die Folgen der Great Depression?
Der New Yorker Börsencrash hatte weltweit Folgen: Sämtliche Aktien verloren rapide an Wert. Um möglichst viel Geld zu retten, zogen die
amerikanischen Banken alle Auslandskredite zurück. Denn die Banken hatten nach dem Ersten Weltkrieg nicht nur amerikanischen Unternehmen Geld geliehen, sondern
weltweit Kredite vergeben. Ohne die amerikanischen Dollars mussten zahlreiche Firmen Konkurs anmelden oder deutlich sparen. Es kam
weltweit zum
Investitionstop und zu
Massenentlassungen. Das wirkte sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus und sie erreichte einen historischen Tiefpunkt. Deswegen wird die
Weltwirtschaftskrise auch
„Great Depression” genannt.
Im Zuge der Rezession sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) weltweit um
26,7 Prozent. Die globale Arbeitslosigkeit erreichte 1933 ihren Höhepunkt von fast
25 Prozent. Jede
vierte Person war in der Phase des wirtschaftlichen Tiefs ohne Job. Zum Vergleich: 2021 lag die weltweite Arbeitslosenquote bei
6,2 Prozent.
Kurz erklärt: Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Das Bruttoinlandsprodukt – kurz BIP – fasst den gesamten Wert aller Waren und Dienstleistungen eines Landes pro Jahr zusammen. Ob Staatsbürger:innen diese anbieten oder herstellen, spielt für den Gesamtwert keine Rolle. Entscheidend ist, dass die Produktion innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen stattgefunden hat – es sich also um ein „Inlandsprodukt” handelt. Der BIP ist repräsentativ für die Wirtschaftskraft eines Landes.
Die Weltwirtschaftskrise in Deutschland
Die 1920er-Jahre der deutschen Weimarer Republik galten als die goldenen Jahre. Die deutsche Wirtschaft erlebte nach dem Ersten Weltkrieg einen
Aufschwung – vor allem dank der
amerikanischen Kredite. Diese wurden aber nach dem Börsencrash
abgezogen. Das traf das
hoch verschuldete Deutschland besonders
hart:
Die Banken konnten kein Geld mehr verleihen und die Firmen gingen ohne die Bankenkredite insolvent. Diejenigen, die nicht sofort Konkurs anmelden, mussten sparen und entließen zahlreiche Arbeiter:innen.
Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Deutschland stieg im Laufe der
vier Krisenjahre von knapp
zwei Millionen auf rund
5,6 Millionen im Jahr
1932. Die hohe Arbeitslosigkeit wiederum führte zu einer
Überlastung des staatlichen Sicherheitssystems. Immer weniger Menschen bekamen Unterstützung und die Bevölkerung konnte immer weniger kaufen. Es reichte oft
nicht einmal für das
Lebensnotwendige.
Die
Umsatzeinbußen und
geringere Nachfrage führten zu einer
Deflationsspirale – die Preise sanken um mehr als
30 Prozent.
Die frustrierten Menschen stellten außerdem die Demokratie infrage – zur Finanzkrise kam noch eine politische Krise. Die Weltwirtschaftskrise hat also letztendlich zum Untergang der Weimarer Republik beigetragen.
Wie lange dauerte die Weltwirtschaftskrise?
Zur Dauer der Finanzkrise gibt es unterschiedliche Zeitangaben, denn manche Länder erholten sich schneller als andere. In der Regel beziehen sich die Angaben zur Dauer der Weltwirtschaftskrise auf die Zeit der „Great Depression” von
1929 bis
1933. Aber in manchen Ländern hielt die Krise bis
Ende der
1930er-Jahre an.
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FAQ: Häufige Fragen und Antworten
Was hat die Weltwirtschaftskrise 1929 ausgelöst?
Am 25. Oktober 1929 platzte die Spekulationsblase an der Börse in New York. Dieser Tag ging als „Schwarzer Freitag” in die Geschichtsbücher ein und gilt als Hauptauslöser der Weltwirtschaftskrise.
Wann war die Weltwirtschaftskrise?
Die größte und bekannteste Weltwirtschaftskrise begann mit dem Börsencrash am 25. Oktober 1929 und dauerte rund vier Jahre an – bis 1933.
Welche Folgen hatte die Weltwirtschaftskrise?
Infolge des Börsencrashs von 1929 sanken weltweit die Aktienwerte rapide und die
amerikanischen Banken stornierten ihre
Auslandskredite, um so viel Geld wie möglich zu
retten. Dadurch gingen zahlreiche Unternehmen, die einen Kredit bekommen hatten, sowohl in den
USA auch in
anderen Ländern insolvent und viele Menschen verloren ihre Arbeit.
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