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Die Welt ist ja so schön einfach, es gibt nur Schwarz und Weiß.
Wenn wir tatsächlich am Vorabend eine globalen Showdowns wären, so würde ich mich für die Seite entscheiden, wo ich geboren, aufgewachsen und sozialisiert worden bin. Das wäre dann Weiß und die andere Seite wäre demzufolge dann Schwarz.
Da die Welt aber nicht schön einfach ist und deshalb auch nicht in Schwarz oder Weiß einzuordnen ist, sollte man seine Entscheidungen nach Herz und Verstand treffen!
Mein Herz sagt mir, dass ich die politischen Strukturen - nicht die Inhalte! - in Nordkorea für richtiger halte, als jene in den westlichen Gesellschaften. Nordkorea lebt einen nationalen Sozialismus, wie wir beide, werter Abas, wissen. (Genau wie China)
Aber wenn es um die Inhalte geht, da muss ich dir leider sagen, dass ich vom Sozialismus recht wenig halte. Warum? Weil der Sozialismus einem grundlegenden Trugschluss aufsitzt: Der Sozialismus setzt Gerechtigkeit mit Gleichheit gleich! Und dem ist nunmal nicht so. War es auch noch nie. Nirgends findet sich in der Natur Gleichheit wieder. Ist die Natur deshalb etwa ungerecht?
Mein Herz sagt mir, dass man in Nordkorea das Gefühl der Volksgemeinschaft lebt, man noch gesellschaftliche Ideale hat. Füreinander einsteht. Sich hilft und sich wertschätzt. Mal etwas romantisierend gedacht: So, wie es damals vielleicht bei uns Deutschen in der DDR und vorher im Dritten Reich noch der Fall gewesen war.
Die westliche Dekadenz und die kapitalistischen Werte erschaffen allerhöchsten den egoistischen Menschen, der auf sich selbst bezogen die Gemeinschaft nur als Selbstbedienungspool sieht, aus dem er ausschließlich nimmt, selbst aber nichts gibt. Mein Herz sagt mir, dass das nicht richtig ist...
Mein Verstand sagt mir, dass man die Volksgemeinschaft wieder aufleben lassen muss, sie wie ein Phönix aus der Asche eine neue Auferstehung erleben sollte!
Um dieses Gefühl der Gemeinschaft zu empfinden, muss man den Einzelnen, das Individuum, aber keinesfalls nivellieren. Einer soziologischen Konformität unterziehen, wie es im Sozialismus der Fall ist.
Das Gemeinschaftsgefühl, welches mir vorschwebt, entsteht aus der Gewissheit, Teil einer gerechten, aber hierarchisch-struktrierten Gesellschaft zu sein. Man ist dort, wo man hingehört. Dort, was seinem persönlichen Leistungsvermögen entspricht. Man wird gefördert und gefordert - und das gleichermaßen. Das ist die einzige Gleichheit, die ich akzeptiere.
Zum Thema "gleiches Recht für alle" habe ich jedoch eine Meinung, die ganz bestimmt nicht en vogue ist. Man sollte Rechte ungleich gestalten, weil Ungleichheit gerecht ist!
Warum sollte ein Migrant, ein Asylbewerber, die gleichen sozialen Rechte eingeräumt bekommen, wie ein Mitglied der eigenen Volksgemeinschaft?
Und auch das "Gleichheitsprinzip der Menschenrechte" könnte ich sowohl philosophisch als auch ideologisch zumindest in Frage stellen...
Aber als angeblicher Systemling sollte ich mir nun Einhalt gebieten - oder etwa nicht?