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Unzufriedene und
Oppositionelle in der DDR organisieren sich im
Sommer 1989 zunehmend. Sie schließen sich zu
Bürgerrechtsgruppen wie "Demokratie Jetzt", "Demokratischer Aufbruch" und das "Neue Forum" zusammen, sie wollen das politische System
verändern. Ausgehend von Leipzig versammeln sich landesweit wöchentlich mehr und mehr Ostdeutsche zu friedlichen Demonstrationen. Die Massenproteste für Demokratie leiten das Ende des SED-Regimes ein.
Demonstrationen in Leipzig
* In der
Nikolaikirche versammeln sich
seit 1981 regelmäßig
Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen zu
** Friedensgebeten.
Am Montag, den 4. September 1989, bleiben
im Anschluss erstmals etwa 1.000 Menschen auf dem Vorhof der Kirche und fordern
"Stasi raus" und
"Reisefreiheit statt Massenflucht". Obwohl viele eine gewalttätige Niederschlagung der Proteste fürchten, versammeln sich in den folgenden Wochen mehr und mehr Menschen. Am 2. Oktober sind es schon
20.000 Demonstranten, am 9. Oktober
70.000 Menschen. Sie rufen
"Wir sind das Volk" sowie
"Keine Gewalt" und fordern Meinungsfreiheit, politische Mitsprache und ein Ende der SED-Herrschaft. Auch in anderen Städten wie Dresden, Halle oder Karl-Marx-Stadt protestieren die Menschen.
Reaktion des SED-Regimes
Obwohl dies die größten Demonstrationen in der DDR seit dem Volksaufstand
1953 sind, lässt das SED-Regime sie
nicht mit Gewalt niederschlagen. Auch die sowjetischen Streitkräfte bleiben in ihren Kasernen. Am 16. Oktober versammeln sich in Leipzig
120.000 Demonstranten, am 23. Oktober
250.000 und am 30. Oktober schließlich
300.000.
Wenige Tage nach den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR zwingt das SED-Zentralkomitee Generalsekretär Erich Honecker am 18. Oktober 1989 zum Rücktritt. Um die Macht der SED zu retten, kündigt der neue Parteichef Egon Krenz Reformen an
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