Haben sie nicht, sie waren dagegen und haben dementsprechend mit (äußerst milden) Sanktionen gegen daran beteiligte Unternehmen gedroht.
Souveränität bedeutet ja nicht, dass Drittstaaten nicht mehr handeln dürfen. Wir sanktionieren ja auch die Handlungen souveräner Staaten, die sich gegen unsere Interessen stellen.
Und wie man sieht, hatten die Amerikaner mit ihrer Argumentation der zu großen Abhängigkeit von Russland, auch Recht.
Glaube ich eher nicht. Dafür sind beide Völker zu sehr verflochten, allein der hohe Anteil an russisch-sprachigen Oppositionellen dürfte der Informationsgewinnung zugute gekommen sein. Der Ausbau eine starken Verteidigung in der Ostukraine war ja nicht wirklich geheim. Imo setzten die Russen zunächst auf Blitzkrieg und durch Erfolge auf schnelle Verhandlungen und ein rasches Ende des Konfliktes. Damit sind sie gescheitert, obwohl sie bei den Verhandlungen in Istanbul schon sehr weit gekommen waren, was einen vorhandenen Plan B oder C aber nicht ausschließt.
Ex septentrione lux
Kriegsziele waren ja Entmachtung, Entwaffnung und Entnazifizierung. Das geht nur, wenn man die Kontrolle hat. Kontrolle bekommt nur, wenn man das Land besetzt und dafür die Mannstärke hat. Das kann Russland nicht leisten.
Die Propagand sagt nun, dass man die Ukrainer befreien wolle. Daraus lässt sich ableiten, dass man auf die Mithilfe der Ukrainer bei Entmachtung, Entwaffnung und Entnazifizierung gehofft hatte.
Entsprechend hat man vor Kiew ein Drohszenario aufbauen wollen, in der Annahme, es würde geputscht, kapituliert oder ins Exil geflohen.
Wahrscheinlich sowas. Für einen echten Eroberungsplan hätte die russische Armee nämlich anders vorgehen müssen. Wahrscheinlich war das als großer Bluff angelegt, um das genannte Szenario des Zusammenbruchs zu erzielen. Allein schon die Mannstärke war von Anfang an unzureichend für einen echten Krieg.
"Wenn es um die ganz großen Verbrecher geht, gibt es für die Polizei nur eine Aufgabe: Ihnen Schutz zu gewähren!"
Kriminallkommissar Jensen
Wahrscheinlich hatte man gedacht, Kiew würde relativ kampflos übergeben. Wie Bagdad den Amerikanern. Und als das nicht passierte, stand man rat- und tatlos Ewigkeiten in Kolonnenformation auf der Strasse herum und liess sich zusammenschiessen.
Das sagt halt auch die Propaganda. Die ganze Propaganda zielt darauf ab, die Ukraine als Staat zu delegitimieren, die Regierung als unrechtmässig darzustellen und die Geschichte von der Befreiung zu erzählen. Was wäre denn dann naheliegender, als dass das Volk Selenski zum Teufel schickt?
Das drückt sich dann auch im Handeln und in der Erwartungshaltung der Russen aus.
Die Truppenstärke können die Russen auch nicht ohne massive und langanhaltende Mobilisierung aufbringen. Es gibt Analysen, die zeigen, dass man für eine erfolgreiche Besetzung im Minimum 10 Soldaten für 1000 Einwohner braucht, of sogar eher in Richtung 20-30. Im absoluten Minimum (was eine eher willige Bevölkerung voraussetzt, die offensichtlich nicht zu erwarten ist), müssten die Russen knapp 450.000 Soldaten stationieren. Abzüglich der strategischen Streitkräfte wäre das fast die Hälfte der derzeit aktiven Kräfte Russlands.
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