.... Ende des japanisch-amerikanischen Handels - alle japanischen Vermögenswerte eingefroren, werden am selben Tag die bewaffneten Streitkräfte der Philippinen den USA unterstellt. Auch errichtet man unter dem reaktivierten General Douglas Mac Arthur ein Oberkommando für den Femen Osten.
Die japanische Regierung möchte einlenken, ja, Fürst Konoye bietet Roosevelt eine Preisgabe des Dreimächtepaktes an - vergeblich. Ebenso enden Verhandlungen, die der Kronrat unter der neuen Regierung des Generals Hideki Tojo am 5. November beschließt, ergebnislos. Die USA stellen am 26. November zehn so radikale Gegenforderungen, daß Japan all seine bisherigen Erfolge aufgeben müßte. Vom Kriegswillen der Gegner - mit Recht - überzeugt, bereitet sein Generalstab den Angriff vor, zunächst sogar mit Wissen der japanischen Regierung. Er gilt dem US-Stützpunkt Pearl Harbor auf der Hawaii-Insel Oahu, wo mit Ausnahme der Flugzeugträger die ganze Pazifikflotte der Vereinigten Staaten versammelt liegt.
Das Opfer des Präsidenten
Am 25. November 1941 tagt das »Kriegskabinett« im Weißen Haus. Dabei äußert Roosevelt, daß »ein japanischer Angriff unmittelbar bevorzustehen scheine«, und auf nichts anderes wartet er ja. Freilich gab es »ein Problem« dabei. »Wenn man weiß«, sagt später Kriegsminister Stimson vor der Untersuchungskommission des Kongresses aus, »daß der Feind eben dabei ist zuzuschlagen, ist es nicht üblich zu warten, bis er auf uns springt und die Initiative ergreift. Trotz des Risikos, mit dem wir konfrontiert waren, falls wir den ersten Schuß den Japanern überließen, haben wir erkannt, wenn wir die volle Unterstützung des amerikanischen Volkes sichern wollen, wird es notwendig sein, ihm beweisen zu können, daß die Japaner diejenigen sind, die den ersten Schuß abfeuerten, denn da kann niemand mehr zweifeln, wer der Angreifer wäre«.
Der Präsident wollte unter allen Umständen den Krieg. Aber: die Japaner mußten beginnen, damit der Konflikt gerecht erschien und sein Land makellos dastand vor der Welt. »Die Frage war«, schreibt am selben Tag Kriegsminister Stimson in sein Tagebuch, »wie können wir die Japaner in eine Lage manövrieren, daß sie den ersten Schuß abfeuern, ohne uns damit einer zu großen Gefahr auszusetzen. Es war eine schwierige Aufgabe«. Doch Roosevelt löste das Problem. Er unterließ es absichtlich, die in Pearl Harbor stationierte US-Flotte über den bevorstehenden Angriff der Japaner zu informieren, der durch entzifferte Codes feststand!
Einen Tag nach der »Kriegskabinetts«-Sitzung im Weißen Haus, am 26. November, präsentiert US-Außenminister Hüll den Japanern seine Bedingungen: vor allem Rückzug ihrer Truppen aus Indochina und China, was einem Ultimatum gleichkam, weshalb die japanischen Unterhändler erklärten, daß sie diese Bedingungen »unannehmbar« finden, »und es falle ihnen schwer, sie ihrer Regierung zu übermitteln«.
Japans Außenminister Shigenori Togo, ein ungewöhnlich kluger Diplomat, notiert dazu, die Vereinigten Staaten hätten »weit über ihre äußersten je eingenommenen Punkte hinaus« solche Forderungen vorgebracht, »weil sie eine friedliche Regelung nicht wünschten, sondern darauf aus waren, Japan zur Aufgabe seines Platzes als fernöstliche Großmacht zu zwingen. Vor einer solchen Forderung zu kapitulieren, war für Japan gleichbedeutend mit Selbstmord; auf der anderen Seite bedrohten wirtschaftliche Blockade und militärische Einkreisung, die unter der Leitung der Vereinigten Staaten täglich enger wurden, Japans Existenz. Japan wurde zu dem Schluß getrieben, keine andere Wahl zu haben, als an diesem Punkt Stellung zu beziehen«.
Die Amerikaner fingen den ihnen bekannten Einsatzbefehl »Ost-wind-Regen« bereits am 4. Dezember auf. Am 7. Dezember, einem Sonntagmorgen, beginnt um 7.55 Uhr der zweistündige Angriff durch japanische Trägerflugzeuge auf die US-Pazifikflotte in Pearl Harbor:
19 Schiffe, darunter 8 Schlachtschiffe, werden versenkt oder schwer beschädigt, rund 150 Flugzeuge abgeschossen, 2.335 Soldaten und Matrosen sowie 68 Zivilisten getötet. Weitere Schläge folgen noch am selben Tag gegen die Philippinen sowie andere Stützpunkte der USA und Großbritanniens im Pazifik und in Ostasien.
Präsident Roosevelt aber, der die eigene Flotte mit Absicht nicht gewarnt hatte (damit nur ja »der erste Schuß« nicht durch sie falle), ist wie erlöst;
ja, seine Frau Eleanor berichtet in ihrem Buch This I remember, der Präsident, den sie kurz nach Erhalt der Nachricht sah, sei so »heiter« gewesen wie schon lange nicht. Der japanische Außenminister Togo freilich wurde später durch das berüchtigte »International Tribunal.....