Das ist allgemeine Sorglosigkeit, wie sie sich beim sowjetischen und auch russischen Militär immer mal wieder breitmacht. Im Afghanistankrieg gelangen den Mudschaheddin zum Beispiel einige spektakuläre Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen während des Starts und der Landung, weil die Flugplätze nicht ordentlich gesichert und bewacht waren. Ein Jahr vor dem versehentlichen Abschuss von KAL 007 gab es einen großen Skandal innerhalb der sowjetischen Luftabwehr, als ein amerikanisches Spionageflugzeug unbehelligt Sachalin überfliegen konnte. Die Untersuchung des Vorfalls ergab unglaubliche Schlampereien: Kommandostellen waren nicht besetzt, Offiziere hatten sich Meldeleitungen in ihre privaten Wohnungen verlegen lassen usw.. Wenigstens im ersten Tschetschenienkrieg, wahrscheinlich auch im zweiten, verkauften russische Militärangehörige den Tschetschenen die Waffen, mit denen ihre eigenen Kameraden dann getötet wurden.