Auch das ganze Nazi-Thema, das dir offenkundig große Verständnisprobleme bereitet, kann man mit ein bißchen guten Willen nachvollziehen. Der Einsatz richtet sich tatsächlich nicht gegen das ukrainische Brudervolk, Ziel sind vor allem jene Einheiten, von denen die größte Gefahr auch in der Zukunft (nach russischer Anerkennung der Republiken) ausgegangen wäre. Und das sind nun mal auch oft sog. Ultranationalisten, die mit naziesker Folklore auftreten. Insofern stimmt im weiteren Sinne sowohl das Ziel der "Entnazifizierung", als auch das der "Entmilitarisierung/Entwaffnung".
Übrigens ist der ukrainische "Nationalist", dessen größter Feind das eigene Brudervolk ist, während er es hinnimmt, daß die Ostküste, der gesamte Westen und jüdisch versippte Oligarchen das Land ungestört ausplündern, eine westliche Farce. Aber das nur am Rande.
Daß es im Zuge der Befreiung von Russen und "russischer Erde" zu Gewaltexzessen dieser "Nazis" kommt, ist tragisch, aber die hätte es auch in Zukunft gegeben durch Raketenbeschuß, Heckenschützen, Hinterhalte usw.
Die Russen sagen imo auch nicht: wir haben die Republiken anerkannt, aber jetzt wollen wir mehr, sondern umgekehrt, die Anerkennung der Republiken zog notwendig die Intervention nach sich, um die Anerkennung auch durchzusetzen, also es war nur beides zusammen möglich.
Vll. hilft es, wenn du diesen Gut-Böse-Dualismus, wie er im russischen Nazinarrativ deutlich wird, aus einer geistigen Tradition der Orthodoxie heraus zu verstehen versuchst. Natürlich geht es da auch um Projektionen, aber die sind sehr tief in der russischen Mentalität verankert, entstanden in eintausendjähriger religiöser Volksfrömmigkeit, der "westliche Modernisierer/Verderber" als doppelgesichtiger Archetypus.