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„Wer das Licht der Information aussperren muss, der braucht offenbar Finsternis für das, was er tut.“
Zitat, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ...
Schon ganz zu Beginn wurde mir mehr oder weniger diskret bedeutet, die gute Beziehung zur Regierung sei für die Bundespressekonferenz wichtig – und ich würde die stören. Ich sollte mein Verhalten ändern.
Für mich war klar: Auf keinen Fall. Wenn Journalisten eine gute Beziehung zur Regierung haben, ist in meinen Augen etwas faul.
Die Begründung war absurd – eine Firmenadresse im Impressum meiner Seite in Montenegro.
Dass es sich um eine c/o-Adresse handelte, und ich meine Seite als freier Journalist betreibe und keine Firma sie betreibt – das ignorierte die Bundespressekonferenz einfach, ebenso wie die meisten Medien, die über meinen Ausschluss berichteten.
Dabei war der Wahrheitsgehalt der Unterstellungen so, wie wenn man behauptet hätte, der Briefkasten, in dem Briefe an mich landen, sei Betreiber meiner Seite.
... für ihre Begründung für den Ausschluss liefert [Links nur für registrierte Nutzer] (was die großen Medien ebenfalls fast durch die Bank ignorierten).
Heute kam das Schreiben, dass der Vorstand meinen Widerspruch zurückweist. Begründet wird dies damit, dass ich meinen Wohnsitz im Ausland habe, und damit „die Erfordernisse eines deutschen Parlamentskorrespondenten“ nicht erfülle. So als ob ich jetzt ein Außerirdischer wäre. Aber selbst wenn? Wie deutsch muss man sein für die Bundespressekonferenz? Weiter heißt es dann, ich sei im Ausland ansässig, und nicht mehr in Berlin.
Warum wird immer wieder betont, dass mein Wohnsitz im Ausland sei? Was tut das zur Sache? Ginge Süddeutschland noch (auch da gibt es nämlich Fälle) – das viel näher an Berlin liegende Polen aber nicht? Wäre Freiburg okay, aber Straßburg nicht?Das mit dem Genesenen-Status kann also auch nochmal als 'Spielzeug' für ein perfides und, wie ich meine, auch schon 'böses Spiel' herhalten.
Nicht mehr deutsch genug?
Weiß man in der Bundespressekonferenz nicht, was für ein heikles, vermintes Terrain man da betritt?
Der Schriftsteller Edzard Schaper wurde unter den Nazis aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen, weil er seinen Wohnsitz im Ausland hatte.
Andererseits gibt es aber offenbar auch andere Kriterien als den Wohnort: Selbst Henryk M. Broder, einem der bekanntesten deutschen Journalisten, der ohne Zweifel in Berlin lebt, [Links nur für registrierte Nutzer].
Ausgerechnet ihm, der er so scharf und klug wie kaum ein anderer die Regierung kritisiert.
Die einzige konkrete Verknüpfung an einen Ort, die sich in der Satzung finden lässt, besagt: Man muss „aus Berlin und/oder Bonn ständig und weit überwiegend über die Bundespolitik berichten“ ([Links nur für registrierte Nutzer]). Das tue ich häufiger und intensiver als die meisten anderen Mitglieder.
Direkt aus dem Saal konnte ich es lange nicht wegen der 2G-Regelung. Kaum war ich nun vergangene Woche mit einem Genesenenausweis zurück, schon kommt hastig der endgültige Ausschluss.
Große Medien wie die Süddeutsche, die von Anfang an an der Spitze der Diffamierungs-Kampagne gegen mich waren, berichten nun über den Ausschluss, ohne mich auch nur nach meiner Sichtweise zu befragen oder zumindest diese auf meiner Seite nachzulesen und zu erwähnen – was eine der Grundregeln für anständigen Journalismus wäre.
Ich denke, die Zeit wird manchem einen Spiegel vorhalten.



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