Afrika als Wasserstofflieferant
Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen zur Etablierung einer neuen Wasserstoff-Wertschöpfungskette sind die Bemühungen der EU auf dem EU-Afrika-Gipfel [2] in der vergangenen Woche zu verstehen, den afrikanischen Kontinent in einen „Weltmeister der Wasserstoffexporte“ zu transformieren.[3] Die Länder Afrikas sollen im Rahmen eines 150 Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogramms der EU zu Exporteuren „grüner“ Energie werden, um „Europas Gier nach Wasserstoff“ zu befriedigen, wie es in Berichten heißt.[4] Bundeskanzler Olaf Scholz gab auf dem Gipfel öffentlich seiner Hoffnung Ausdruck, die „Energiepartnerschaft“ mit Afrika könne rasch konkretisiert werden, da der Aufbau einer erneuerbaren Energieförderung im globalen Süden „gleichzeitig eine Entwicklungsperspektive für viele Länder Afrikas“ darstelle. Ähnlich argumentierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der die EU als bevorzugten Partner Afrikas bei der „Finanzierung der Infrastruktur beim grünen Wandel“ ins Spiel brachte.[5] Dennoch zeitigte der europäisch-afrikanische Gipfel in Brüssel - abgesehen von der generellen Zusage des besagten europäischen Investitionsprogramms – keine konkreten neuen Projekte in Sachen Wasserstoffwirtschaft.
Nur ein Traum?
Dies könnte unter anderem daran liegen, dass viele Experten und Studien die Wasserstoff-Euphorie der deutschen Funktionseliten nicht teilen.