Leiter der Covid-Station: Noch viele Corona-Varianten
21. Dezember 2021, 8:16 UhrQuelle: dpa
Mainz (dpa/lrs) - Der Leiter der Covid-Station der Mainzer Universitätsklinik, Peter Galle, hat vor einer Fokussierung auf die neue Corona-Variante Omikron gewarnt. "Nach Omikron wird es noch Omega und viele weitere Varianten geben. Das wird eine Dauerbeschäftigung in den nächsten Jahren", sagte der Mediziner der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Wir müssen mit einer deutlich erhobeneren Stimme als vor eineinhalb Jahren die gesamtgesellschaftliche Verantwortung einfordern." 
Die klare Botschaft laute: "Es geht nur zu Ende, indem wir langfristig denken - und das geht nur mit Impfen", sagte Galle, der auch Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik ist. 
"Nach einigen Milliarden Impfungen wissen wir, dass die Impfung sehr, sehr sicher ist."
Galle hat rund 200 Patienten mit oder an Covid-19 sterben sehen. "Darunter waren sehr viele alte Menschen, bei denen der Sterbeprozess nicht unerwartet kam, aber auch Menschen mit Vorerkrankungen, deren Ende durch Covid vorgezogen wurde." 
Und Ungeimpfte.
"Die meisten ungeimpften Patienten, darunter auch Mitarbeitende, sind aber keine Querdenker", sagte Galle. "Die Impfskeptiker sind oft sehr ängstliche Menschen, die die Impfung als große Last empfinden und Angst davor haben, was mit ihnen danach passiert." Wenn sie sich dann mit dem Coronavirus infizierten, seien sie bekehrt. Es gebe aber auch Einzelfälle, die weiterhin das Virus infrage stellten.
Diese "fehlende soziale Verantwortung macht mich zunehmend ärgerlich", sagte Galle. "Es müsste nicht sein, das Operationen verschoben werden und Betten knapp sind, weil sich Menschen nicht impfen lassen."