
Zitat von
dscheipi
bundesland bayern, ca. 10 jahre her.
das ging nicht über ein richterl. urteil zu dieser zwangsmedikamentierung, sondern das lief ganz banal ab - abends kam die schwester mit diesen tropfen, so erzählte sie, blieb stehen, bis sie den becher ausgetrunken hatte, sie hat sich anfangs geweigert, da sagte die schwester, wenn sie das nicht trinken würde, würde sie kein (langzeit-)insulin (sie ist diabetikerin typ 1) bekommen.
das war eh so ein ding, die haben sie da drinnen fast umgebracht; fälschlicherweise eingestuft als fremdgefährlich nahmen sie ihr die handtasche weg, in der auch die insulinspritze war, gaben ihr als ersatz was anderes, was völlig falsch war. ich hab dann ihre diabetologin angerufen, sie möge in diesen saftladen die letzten befunde mit der nennung der dringenden maßgabe des richtigen insulins schicken - die tat das sofort, dort hab man es nicht sofort gelesen. hat tage gedauert, bis sie das richtige insulin bekam.
ich brachte sie nur raus, indem ich honorige kundschaft von ihr (sie hatte ein schneideratelier) informierte, das eine war ein pensionierter richter, das andere ein honoriger kirchenmann - die fuhren dann rein in den saftladen, sprachen für sie, legten mehr als nur ein wort ein - so dass sie raus kam.
bei der einlieferung sagte der aufnehmende arzt, sie müsse ein halbes jahr bleiben.
sie kam folgendermaßen rein - in der klinik sind beratungsstellen, da suchte sie eine auf wegen erbschaftsgeschichten, es ging da um wohnrecht im haus ihres bruders und sie ließ so flapsig fallen, sie hat ihn schon als kind gehasst und hätte ihn damals umbringen können vor lauter hass und dann waren auf einmal 2 männer da, einer nahm sie rechts, einer links und sie wurde in den gebäudetrakt verbracht, in dem eben die psychiatrische aufnahmestation war.
ich vergess das nie... nach ihren erzählungen hab ich sie nicht besucht weil ich mir dachte, wenn das so ein straffer laden ist und mir rutscht was raus, dann behalten die mich auch noch gleich.
in diesem land kann einem schier alles passieren, von jetzt auf gleich.