Bei Überlastung von Intensivstationen
Luftwaffe soll Intensiv-Patienten verlegen
Italien nimmt Corona-Notfälle aus Deutschland auf
von: Maximilian Kiewel veröffentlicht am 19.11.2021 - 11:47 Uhr In vielen Bundesländern sind die Intensivstationen an ihrem Limit angekommen. Patienten müssen verlegt werden – teilweise sogar ins Ausland.
„Operation Kleeblatt“ geht in die nächste Eskalationsstufe!
Nach BILD-Informationen hat der Chef des Stabes der Luftwaffe alle Abteilungen der Luftwaffe darüber informiert, dass das Bundeskanzleramt das Verteidigungsministerium und die Luftwaffe damit beauftragt hat, sich auf die „Unterstützung der innerdeutschen Verlegung intensivpflichtiger Patienten (5-10 Patienten pro Woche) einzustellen.“
Heißt: Wenn Intensivstationen volllaufen, soll die Luftwaffe mit ihren Hubschraubern und A400M-Transportmaschinen schwer kranke Patienten in andere, weniger betroffene Regionen bringen.
Erste Patienten bereits verlegt
Besonders in Bayerns spitzt sich die Lage derzeit dramatisch zu: Hier treffen rasant steigende Corona-Zahlen auf sinkende Krankenhaus-Kapazitäten. Die Intensivstationen stehen vor dem unmittelbaren Kollaps.
Erste Patienten wurden jetzt bereits nach Bozen und Meran in Italien verlegt. Allerdings bisher ohne Hilfe der Luftwaffe.
Denn trotz steigender Pandemie-Zahlen hat die italienische Provinz Südtirol noch Behandlungsplätze für Corona-Intensivpatienten frei – auch aus dem Ausland.
„In der aktuellen Phase haben wir noch Ressourcen“, sagte Marc Kaufmann, der Covid-Einsatzleiter in der Alpenprovinz. Der Arzt bestätigte, dass bereits in der vorigen Woche auf Bitten des Krankenhauses Freising (Bayern) zwei Corona-Intensivpatienten aufgenommen worden waren.
Kaufmann erinnerte daran, dass in der ersten Pandemiewelle 2020 die Nachbarländer Patienten aus Italien, auch aus Südtirol, übernommen hätten. „Uns wurde mehrmals geholfen in Österreich und Deutschland, und da wollen wir uns natürlich nicht verwehren in dieser Phase, wo wir helfen können.“