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"Ein Herr von H., der eben aus Moskau zurückkommt, besucht mich und schildert die Verhältnisse jenseits der Grenze. Danach haben die führenden Leute in Rußland keine Zweifel, daß der Krieg kommt. ... Meine polnische Reinemachefrau bewies heute wieder, wie schwer im Kriege etwas geheimzuhalten ist. Sie bat mich, da ich doch wegginge, dafür zu sorgen, daß sie ihre Stellung behält."
Generalfeldmarschall Fedor v. Bock, Tagebuch, 20. Juni 1941
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Ganz dreist von Herrn Scheil aus dem Zusammenhang gerissen.
Das Vollzitat belegt das genaue Gegenteil.
"Ein Herr von H., der eben aus Moskau zurückkommt, besucht mich und schildert die Verhältnisse jenseits der Grenze. Danach haben die führenden Leute in Rußland keinen Zweifel, daß der Krieg kommt. Er glaubt, daß sie auch über die militärische Niederlage Rußlands nicht im unklaren sind. Stalin aber sei es vielleicht gar nicht unerwünscht, wenn er im europäischen Rußland geschlagen wird; er würde sich dann hinter den Ural zurückziehen und warten, bis Deutschland schließlich doch den vereinigten Demokratien unterliegt. Das könnte er umso leichter, als die Sorge um die Ernährung des europäischen Rußlands mit seinen Millionen Menschen und allen Kriegsgefangenen nun Sache Deutschlands sei. Menschen und Rohstoffe, um das Land östlich des Ural zu verteidigen, falls Deutschland sich auf eine so weitreichende Offensive überhaupt einließe, fände Stalin auch ostwärts des Ural genug. Das vorübergehende Zerschlagen des russischen Staatsapparates spiele bei den obwaltenden russischen Zuständen keine entscheidende Rolle. - Meine polnische Reinemachfrau bewies heute wieder, wie schwer im Kriege etwas geheim zu halten ist: Sie bat mich, da ich doch wegginge, dafür zu sorgen, daß sie ihre Stellung behält!"
Gerbert, Bock. Das Kriegstagebuch, München 1995, S. 195
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Warum. Wesentlich ist, daß die russische Elite, also "die führenden Leute in Rußland" keine Zweifel daran hätten, "daß der Krieg kommt". Darum geht es in erster Linie.
Die Aussage, daß diese Leute auch eine Niederlage auf dem Schirm haben und diese für Stalin sogar wünschenswert sei, ist eine deutlich schwächere Aussage.
Die erste Aussage wird als Tatsache dargestellt, die für jeden offensichtlich ist, der sich in diesem bestimmten Umfeld bewegt, die zweite ist nur eine persönliche Vermutung dieses Herrn von H.
Weil es wie gesagt, nur eine persönliche Einschätzung dieses Herrn von H. ist.
Er (der Herr von H.) glaubt, daß....
Und: Vielleicht sei es Stalin gar nicht so unerwünscht, daß...
Zwischen dem und der ersten Aussage liegen sprachlich Welten. "Er schildert die Verhältnisse"=Tatsachenbericht.
Aussage eins=Tatsachenbericht. Alle weiteren Aussagen stehen auf der Stufe einer persönlichen Meinung.
Der ganze Kram der nach "er glaubt" und "vielleicht" kommt, steht ja auch im Konjunktiv. Wohingegen die führenden Leute keine Zweifel "haben". Da steht nicht "hätten". Das sind eindeutig Aussagen mit unterschiedlicher Gewichtung.
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