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Whatever you do, do no harm!
Ich bin ja nun erklärter Reagen-Fan, aber das kann man so nicht stehen lassen. Gorbatschow ist nicht "eingeknickt", weil er Angst vor der Kriegsbereitschaft Reagens hatte, ihm ist sein kommunistisches Imperium schlicht unter den Füßen abgesoffen. Die Weichen zu diesem System-Bankrott waren gestellt, da war Reagen noch nicht mal Gouverneur von Kalifornien, Und gegen diesen Zusammenbruch hätte es so oder so kein Mittel gegeben, maximal hätte ein Ultra-Hardliner das noch ein paar Jahre hinauszögern können, mehr aber auch nicht.
Dann wäre denen eben eine Weile später ihre UdSSR unter den Füßen weg gesunken. Sowohl die Ausrichtung der Industrie auf Waffen- statt Konsumgüterherstellung als auch die massive Schieflage der Ausgabenseite sind Entwicklungen, die es spätestens seit den frühen 60ern zu beobachten gab. Daran war in den 80ern so oder so nichts mehr zu ändern oder gar zu retten. Verzögern hätte sich dieser Zusammenbruch vielleicht lassen, wenn auch nicht lange, und natürlich hätte es die Option gegeben, den Rest der Welt in den eigenen Untergang mit hineinzureißen, aber sonst stand nichts zur Debatte.
"Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)
Ja, die Abkehr von der damaligen Form der Sowjetunion war auch aus meiner Sicht unabdingbar. Sei es, dass man Solidarność nicht mehr unterdrücken konnte, oder der Krieg in Afghanistan, der nicht mehr gewinnbar war. Aber es wird die Rolle Chinas oftmals vergessen, dass ebenso Widerstandskämpfer in Pakistan finanzierte. Die Westmächte kollaborierten mit den Saudis, um Erdöl und Erdgaspreise niedrig zu halten, und damit hatte sich dann die Sowjetunion übernommen. Man arbeitete schon bewusst an der Destabilisierung.
Aber prinzpiell hast du Recht: Das wäre so oder so nicht unbegrenzt haltbar gewesen.
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