An Deine Erkenntnisfaehigkeit musst Du schon glauben. Sie ist empirisch gar nicht zu belegen, da Du Dir ja auch nur alles eingebildet haben kannst (Das genau unterstellen ja gewisse Nihilisten). An die universale Gesetzmaessigkeit in der Natur musst Du auch glauben, da Du unmoeglich alles, ueberall, selbst pruefen bzw. kannst. Ueberhaupt macht es nur Sinn Forschung anzustellen, wenn man im Vorfeld schon daran glaubt, dass das Universum gesetzmaessig aufgebaut und der Mensch ueber eine gewisse Erkenntnisfaehigkeit besitzt. Logik ist eine Verstandsfaehigkeit aus Praemissen Ergebnisse zu schliessen. Es gibt aus dem Stehgreif heraus keinen Grund einen logischen Aufbau der Welt zu unterstellen, es sei denn, dass man schon im Vorfeld daran glaubt. Daran aendern auch Bestaetigungen im Nachhinein oder Aha Effekte nichts. An all das zu Glauben ist dann auch Vorraussetzung fuer die Entwicklung der wissenschaftlichen Methode gewesen. Die ist eben nicht aus Nichts entstanden, weil einer mal besonders klug war und ohne philosophische Vorraussetzungen spekuliert hat. Es steckte eine bereits vorhandene Weltanschauung dahinter, die eben auf der christlichen Philosophie des Mittelalters fusste. So ist es eben zu erklaeren, dass die Wissenschaft in Westeuropa der fruehen Neuzeit entstand und nicht in Indien oder Suedamerika. Das was Du fuer Wissen haelst ist auch nicht objektive Wahrheit (selbst wenn Du Objektive Wahrheiten oder Axiome in der Erstellung des Wissens verwendet hisst), sondern eine Vorstellung ueber die Wirklichkeit in Deinem Verstand und Gedaechtnis. Das kann immer noch fehlerhaft sein und vor allem auch Kausalitaetsprobleme haben. Deswegen fliegt ja Wissen hin und wieder mal als ueberholt oder widerlegt raus, wobei besseres Wissen auch durch Unwissen ersetzt werden kann, weil sich eben nur die Machtverhaeltnisse geaendert haben. Also nichts da, dass Wissen nicht vom subjektiven oder persoenlichen Standpunkt abhaengig sei. Das ergibt sich schon daraus, dass Beobachter von einem persoenlichem Standpunkt her betrachten.Und dann gibts ja auch noch die Paradigmen, also das was gerade Hip in der Fachwelt ist. Das sind dann Interpretationen, die auf Modellen beruhen, die irgendwann mal von den tonangebenden Leuten anerkannt wurden. Es kann dennoch ziemlicher Humbug sein. Die Anhaenger des Models, beziehen aber auch eine gewisse Selbstsicherheit daraus, dass ihre Kollegen auch an dieses Modell zu glauben scheinen.