
Zitat von
OneDownOne2Go
Zu dem What-if-Teil kann ich nichts sagen, zumal ich persönlich gar nicht der Ansicht bin, dass die deutsche Niederlage alleine am Kriegseintritt der USA gelegen hat, zumindest in Runde zwo nicht, wir hatten wohl so schon mehr abgebissen, als wir kauen konnten. Es ist auch bedeutungslos, ich hatte es lediglich erwähnt, um die Bühne aufzubauen.
Und natürlich haben die Briten nicht die Notbremse gezogen, weil sie eine überfremdete Nation sind und das an der EU liegen würde, sie haben die Notbremse gezogen, weil sie den Kurs der EU nicht weiter mit gehen wollten. Merkels Steckenpferd der Verteilung der Habenichtse und Taugenichtse aller Herren Länder auf Europa ist nur ein Aspekt unter vielen, und schwerlich der, der die Briten am meisten gestört hat. Die EU ist einfach nicht, wie du sagst, eine gute Idee, die EWG war eine gute Idee, ein Markt ohne Zollschranken war eine gute Idee, vielleicht wäre sogar eine enge Kooperation bei der militärischen Sicherung Europas eine gute Idee, wobei ich da schon Zweifel habe. Was keine gute Idee ist, ist eine politische Union, in der am Ende sogar nationale Grenzen nicht nur an Bedeutung verlieren sondern ganz verschwinden sollen. Das ist viel schlechter, als die mafiöse Hinterzimmer-Mentalität der Eurokraten oder die Tatsache, dass sie sich keinen Wahlen stellen müssen. So charmant die Idee erst mal wirken mag, Europa ist ein Verbund von Nationalstaaten, kein gemeinsamer Staat, nicht mal ein gemeinsamer Währungsraum, und ganz sicher kein zentralistisches Konstrukt nach den Vorstellungen einiger Brüsseler Sesselkleber. Die Qualität der Eurokraten ist ja nicht von ungefähr so schlecht, Jahrzehnte war Brüssel das Endlager für generell unbrauchbare oder toxisch gewordene Landespolitiker, wer die Karriere "Zuhause" dumm verpfuscht hatte, der war dort wenigstens trocken und gut bezahlt unter, und musste nicht - auf ein Mal! - sein Leben in der echten Welt bestreiten. Das ist nicht weiter tragisch, wenn dort nur über Traktorsitze, die Hintern von Landwirten und Gurken entschieden wird, dürfen die selben Leute aber auf ein Mal Hand an bürgerliche Freiheiten legen, wird es umgehend brandgefährlich. Und genau das passiert im Moment.
Sind die USA noch eine "weiße" Nation? Je nach dem, wo. Es gibt Gegenden, die sind so weiß, dass man sich wieder in den 50ern wähnt. Andere natürlich nicht, und aktuell geht die Entwicklung generell weg von Weiß und hin zu Braun. Ganz ähnlich, wie in Europa auch. Aber die USA haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber Europa, sie sind - verglichen mit der Zahl ihrer Bewohner - riesig. Man mag auch dort Politik und Demographie nicht ändern können, aber auf absehbare Zeit kann man sich dort noch vor dieser Realität verstecken. Mehr erwarte ich gar nicht, und für meine Restlebenszeit mache ich mir keine Sorgen, dass sich das ändern könnte.
Ich denke, der Wille zur Selbstbehauptung ist von dem, im Zweifel auch Krieg zu führen, nicht zu trennen. Geht das eine verloren, geht das andere mit. Im Fall Deutschlands könnte man auch sagen, erzieht man einem Volk das eine konsequent ab, muss man sich über den Verlust des anderen nicht wundern. Selbstbehauptung bedarf einer gewissen Aggressivität, ohne geht es nicht, und ich gehe davon aus, dass auch die klar ist, wo das kulminieren kann. Ich stimme zu, dass sich die "Eliten" der westlichen Welt wenig nehmen, gerade bei den Geisteswissenschaften trägt das bereits sowohl inzestuöse als auch sektiererische Züge. Eine Wissenschaft, die auf ein Mal nach moralisch oder unmoralisch fragt, statt nach richtig oder falsch, hat für mich ihre Existenzberechtigung sowieso verloren. Die Frankfurter Schule ist nur ein Stichwort unter vielen, das Problem ist die grundsätzliche Geisteshaltung, die darin zum Ausdruck kommt. Mit dem Blick stur auf ein vollkommen utopisches Ziel gerichtet blenden diese Leute alles aus, was die Realität ihnen an Warnungen entgegen schleudert, je näher ihre Idee dem Versagenspunkt kommt, desto vehementer propagieren sie sie, und desto gnadenloser versuchen sie auch, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Nicht zu widerlegen, einfach zum Schweigen zu bringen. Darin stehen sich die Herrschaften international in nichts nach, wir haben leider den Moment verpasst, die gefährlichen Phantasten in den Steinbruch zu schicken, jetzt ist es dafür zu spät...