
Zitat von
Cicero1
Das war doch vor mindestens 60 Jahren? Dieses Phänomen entstand in der Ante-Bellum-Ära. Die Republikaner waren als Sklavereigegner und Bürgerrechtspartei (Wahlrecht für Schwarze) eine "linke" Partei, und die Demokraten waren als Sklavereibefürworter "rechts". Wenn man in dieser Epoche im Süden lebte und nur der Unter- oder Mittelschicht angehörte (90 % der Bevölkerung), dann durfte man für die 10 % Sklavenbesitzer in den Krieg ziehen, um für den Erhalt ihres privilegierten Lebens seine Gesundheit bzw. sein Leben aufs Spiel setzen, während die Söhne der Sklavenbesitzer vom Wehrdienst freigestellt wurden. Es gab in der Konföderation ein entsprechendes Gesetz. Nach diesem Gesetz war der erste Sohn freigestellt, wenn - wimre - man mindestens 10 Sklaven besaß, der zweite und dritte Sohn, wenn man zwanzig bzw. dreißig Sklaven besaß. Das wurde u.a. auch im relativ neuen Film "Free state of Jones" thematisiert. Im Norden konnte man sich mit 300 Dollar vom Wehrdienst freikaufen, durch Stellung eines Ersatzmannes - deswegen u.a. die "Draft-Riots" in New York 1863. Alles keine berauschenden Perspektiven bei dieser Rechtslage, sich für diese zwei Staaten mit solchen Gesetzen und für "fremde" Interessen verheizen, verstümmeln - Amputationen waren in diesen damaligen Kriegen aufgrund der medizinischen Situation (Wundbrand) weit verbreitet - oder töten zu lassen. Glück für diejenigen, die sich dem entziehen und nach Kanada absetzen konnten. 100 Jahre später hatte sich die Wehrgerechtigkeit dann schon etwas verbessert, wenn man an Elvis Presley denkt. Allerdings gab es auch in dieser Epoche noch immer genügend, die sich durch Schiebung, Trickserei und Vitamin B einem Einsatz in Vietnam entziehen konnten - auch dafür gibt es prominente Beispiele.
P.S.: Wenn ich Dein Avatar sehe, dann wäre es aus deutscher Perspektive besser gewesen, wenn er den Krieg gewonnen hätte. Eine gespaltene USA hätte sich dann vielleicht - aber nur vielleicht - aus dem ersten Weltkrieg herausgehalten und nicht den (seit Jahrhunderten) permanenten Aggressor Frankreich unterstützt.