Die  Tweets stören sie zwar, aber auch nach vier Jahren sind viele  Amerikaner von Donald Trump begeistert – unter ihnen Akademiker,  Unternehmer und Latinos. Sie erzählen, warum sie auch diesmal für Trump  stimmen werden.
Francis Buckley, 72 Jahre, Professor an der George Mason University, Virginia
  Ich  bin nicht der einzige Akademiker, der Donald Trump unterstützt, aber  einer der wenigen, die das öffentlich zugeben. Viele meiner Kollegen  fürchten ein Nachspiel an ihren Fakultäten oder im akademischen Umfeld,  sollten sie sich öffentlich zum Präsidenten bekennen. Ich wiederum kann  mir das erlauben, als Professor an der Antonin Scalia Law School an der  George Mason University in Fairfax arbeite ich in einem recht  konservativen Umfeld.
    2016 verfasste ich ein 
[Links nur für registrierte Nutzer]  für Donald Trump und gewann rund 150 Akademiker dafür, sich mir  anzuschliessen. Die meisten Unterzeichner waren aber bereits im  Ruhestand und mussten keine beruflichen Konsequenzen fürchten. 
Das ist  das Problem in den USA heute: Die Linke unterdrückt die freie  Meinungsäusserung.
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In Kanada war ich ein Unterstützer der Tories, aber ich stimmte auch  einst für Pierre Trudeau. In den USA jedoch widern mich die Demokraten  von heute an. Die Partei, die einst für den wirtschaftlichen Aufstieg  der Unter- und der Mittelschicht kämpfte, ist nun die Partei von  Geschlechter- und Rassenfragen, die andere Meinungen zensuriert. Es ist  eine Partei der Eliten, die auf weniger Gebildete mitleidig hinabschaut.
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Allmählich beginne ich, eine langfristige Perspektive einzunehmen: Es  kann gut sein, dass die Demokraten im November alles abräumen. Dann  werden wir eine Abkehr von verfassungsrechtlichen Normen sehen. Die  derzeitige Debatte um eine Erhöhung der Richterzahl am Supreme Court ist  für mich bereits ein Hinweis darauf. Das käme einer Zerstörung der  Verfassung gleich! Der Rechtsstaat wird verschwinden, auch die Gewalt im  Land wird zunehmen. Gerade habe ich ein Buch darüber geschrieben,  «American Secession» heisst es. Vielleicht wäre eine Aufspaltung des  Landes eine vernünftige Lösung für unsere unüberbrückbaren  parteipolitischen Differenzen.